Der YouTuber Rezo, bekannt geworden durch sein Video "Die Zerstörung der CDU", hat sich für sein neuestes Video eine bisher wenig beachtete Gruppe ausgesucht: Unter dem Titel "TikTok sagt, warum DU in die HÖLLE kommst…" knöpft er sich christliche Influencer*innen auf TikTok vor.

Rezo nimmt christliche Fundis ins Visier

Vor allem ultrakonservative, offen queerfeindliche und fundamentalistische Influencer*innen geraten dabei ins Visier von Rezo, der selbst aus einer Pfarrersfamilie stammt. Beispielsweise nimmt er sich einen TikTokker namens Torik vor.

"Wir alle wissen, dass die LGBT-Community im Namen von Toleranz und Akzeptanz die Jugend mit Unwahrheiten indoktriniert, die gottlose Einstellungen hervorrufen", behauptet dieser in einem kurzen Clip. Und weiter: "Lügen ist nicht richtig, Stehlen ist nicht richtig, Homosexualität ist nicht richtig, Pädophilie ist nicht richtig und Juden töten ist auch nicht richtig". 

"Digger, wie ist das eskaliert?", fragt Rezo perplex. 

Auch dem Account Leipzig 1611 widmet sich Rezo. Dieser zitiert einige Bibelstellen, um seine Meinung zu untermauern, dass Frauen keine kurzen und Männer keine langen Haare haben sollten. "Gott will, dass Männer wie Männer und Frauen wie Frauen aussehen". Das bedeutet in der kruden Logik des TikTokkers auch, dass Frauen keine Hosen und Männer keine Röcke tragen dürfen.

Rezo kommentiert dies, indem er Darstellungen von Jesus aus der Kunstgeschichte zeigt, auf denen dieser ein weites Gewand, also einen Rock, trägt. Dazu meint er sarkastisch:

"Ein Mann, der keine Hosen trägt, hätte die Lehre Jesu gar nicht verstanden".

Weiter erklärt Rezo: "Stell dir vor, dir ist ein Modestil so wichtig, dass du Gott dazu benutzt, dass die Menschen diesem Stil folgen sollen".

Kreuzritter und kein Sex vor der Ehe

Weitere Stilblüten, die Rezo bei den TikTokker*innen gefunden hat, widmen sich den Kreuzrittern, Sex vor der Ehe, "echten" Christ*innen, die nicht feiern und Bier trinken, sondern in voller Militär-Montur und schwer bewaffnet vor Kirchen posieren sowie Yoga, Horoskopen und Sternzeichen (alles sehr dämonisch). 

Natürlich darf ein weiterer Klassiker nicht fehlen: angeblich satanische Musik. Waren früher noch eher Heavy-Metal-Bands bei Fundamentalisten beliebt, um vor solcher zu warnen, sind es heute eher Taylor Swift, Beyoncé, Sam Smith und Kendrick Lamar. Die Zeiten ändern sich, die Themen nicht. 

Und immer wieder: Homosexualität als Sünde. Rezo zeigt die Denkfehler und Fehlschlüsse der ultrakonservativen Influencer*innen schonungslos auf. Sein Fazit:

"Ich bin nicht mal richtig gläubig, aber ich scheine mehr Respekt vor Jesus und vor Gott zu haben als viele Christen, weil ich glaube, dass die cooler sind als das."

Dem ist nichts hinzuzufügen. 

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