Eine Mehrheit der Bundesbürger hält es für gerechtfertigt, wenn Bund und Länder angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen private Feiern in der Weihnachtszeit begrenzen.
Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" sagten 57 Prozent der Befragten, es sei richtig, dass der Staat eine Höchstteilnehmerzahl für Feiern an Weihnachten in der Pandemie vorschreibt.
Dagegen halten 36,5 Prozent der Bundesbürger es für unangebracht, wenn der Staat in die Privatfeiern an Weihnachten eingreift. Der Rest äußerte sich unentschieden zu der Frage: "Fänden Sie es gerechtfertigt, wenn der Staat wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr regelt, mit wie vielen Personen maximal Weihnachten gefeiert werden darf?"
Zuspruch durch ältere Bürger
Den meisten Zuspruch finden die Maßnahmen der Politik in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Während in den Gruppen der Jüngeren etwa jeder Zweite solche Regelungen für gerechtfertigt hält, sind es bei den über 65-Jährigen fast zwei Drittel.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben.
Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage wurden die Antworten von 5.017 Teilnehmern vom Montag und Dienstag berücksichtigt.
Beratung von Bund und Ländern
Die Ministerpräsidenten der Bundesländer beraten aktuell mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Corona-Maßnahmen. Es wird erwartet, dass die Runde eine Verlängerung der derzeit geltenden Beschränkungen beschließt.
Bei den Kontaktbeschränkungen soll es über Weihnachten und möglicherweise auch Silvester Lockerungen geben.
Seit Anfang November sind in Deutschland Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Gastronomie geschlossen. Der bis dahin beobachtete starke Anstieg von Infektionen mit dem Coronavirus wurde laut Robert Koch-Institut zwar gebremst, das von der Politik als Ziel gesetzte Sinken der Zahlen ist aber noch nicht erreicht.