Erst im vergangenen Oktober musste das Sonntagsblatt an dieser Stelle eine bemerkenswerte Preisverleihung würdigen. Damals ging es um den Preis der Evangelischen Akademie Baden. Der ging 2017 – Tusch! – an die Evangelischen Akademien in Deutschland.

Dem Sonntagsblatt hat seine Glosse über derlei lustige ­Selbstehrungen nicht nur Applaus eingetragen. Widerspruch gegen die Lästerei kam vor allem aus dem Bereich der Evangelischen Akademien.

Eine aktuelle Nachricht gibt dem ZEITZEICHEN die Gelegenheit, sich öffentlich für seine kritischen Anmerkungen zu entschuldigen. Diesmal meldet der Evangelische Pressedienst nämlich: »­Präsident der Karl-Barth-Stiftung erhält Karl-Barth-Preis 2018«.

Der mit 10 000 Euro dotierte und alle zwei Jahre vergebene Preis der Union Evangelischer Kirchen (UEK) soll am 50. Todestag des großen Theologen am 10. Dezember in Basel überreicht werden. Gut so! Dann bleibt das schöne Geld wenigstens in der Familie!

Wir müssen inzwischen zugeben: Das ist vorbildlich. Der bayerischen Landeskirche legen wir dringend nahe, ihren nächsten Medienpreis an den eigenen »Medienminister«, Oberkirchenrat Detlev Bierbaum zu vergeben. Außerdem wird es Zeit, mit dem landeskirchlichen Argula-von-Grumbach-Gleichstellungsförderpreis einmal die landeskirchliche Gleichstellungsarbeit zu fördern.

Um in der Sache mit gutem Beispiel voranzugehen, vergibt das Sonntagsblatt hiermit einen einmaligen (und leider undotierten) Sonderpreis für Glossen in evangelischen Wochenzeitungen. Er geht an – Tusch – das ZEITZEICHEN in der Nummer 11 des Sonntagsblatts vom 18. März 2018. »Es ist«, so die Jury, »sehr gut. Mehr noch: ausgezeichnet«. Was hiermit bewiesen wäre.