Felix Leibrock ist studierter Germanist und Historiker. Er hat als Antiquariatsbuchhändler gearbeitet. Am 9. November 1989 hatte er ein Erweckungserlebnis, das ihn zum Theologen machte. Nach Stationen in Weimar und Appolda ist Leibrock heute der Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerks München e.V. 

Einfältigkeit kann ihm niemand vorwerfen: Er hat schon eine Fußballmannschaft gegründet, Musicals geschrieben, er hält literarische Vorträge in Gemeinden - auf Wunsch mit Quiz - und während seiner Aufenthalte als Urlauberseelsorger in Berchtesgaden schreibt er seine Bücher. Jedes Jahr kommt ein neues dazu. Mittlerweile sind es schon 24.

Leibrock ist ein Mensch, der Geschichten sammelt und sie in eine neue Form gießt - sei es als Krimi oder als romanhaftes Sachbuch. Letzteres ist sein jüngster Titel: "Der Mond macht keine halben Sachen", der Anfang September 2023 auf den Markt kommt. Darin geht es - grob gesagt - um die Belastbarkeit von Familienbanden. Er verknüpft eine wahre Geschichte, die er bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei gehört hat, mit seiner eigenen Lebensgeschichte, stellt neue Fragen zu alten Themen. 

Sein Herz schlägt besonders für Obdachlose und Bedürftige. In den ersten Monaten seiner Münchenzeit fand Leibrock keine Wohnung und musste bei Freunden oder im Büro übernachten. Seither kümmert er sich verstärkt um die, die nicht so einfach eine Wohnung mieten können, fährt regelmäßig in einem Bus durch München, um Tee und Brote, manchmal auch Kleidung an Bedürftige zu verteilen. Mit manchen hat er sich angefreundet und es macht ihn persönlich betroffen, dass viele von ihnen ganz unten in der Gesellschaft stehen und nicht da, vor sie hingehören. In die Mitte der Gesellschaft.

"Schattenrot", "Eisesgrün" oder "Todesblau" sind Krimis, die in und um Weimar spielen. Mittlerweile handelt seine jüngeren Krimis in Bayern, wo auch Felix Leibrocks Lebensmittelpunkt ist. Sie spielen rund um Berchtesgaden. "Mord am Kehlsteinhaus" ist der letzte Krimi, der nächste ist schon fertig, einer ist im Werden. Krimis und Kirche schließen sich nicht aus, findet der evangelische Pfarrer. Vielmehr sollten die Gottesdienste mehr Elemente von Krimis annehmen.

"Die Leute sollen es nicht erwarten können, bis der nächste Gottesdienst stattfindet, weil die Predigt so spannend ist."

Doch davon sind wir leider weit entfernt, muss er zugestehen. Er aber versucht sein Bestes, seine eigene Forderung zu erfüllen, wenn er von Gemeinden eingeladen wird, dort einen Gottesdienst zu halten. Denn das macht er sehr gerne. "Die Bibel auszulegen ist für mich das Schönste, was es gibt", sagt Leibrock.

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