Im Mittelpunkt der traditionsreichen Ostermärsche steht in vielen Städten die Forderung nach einer Abkehr von der Zwei-Prozent-Vorgabe der Nato für die Militärausgaben der Haushalte der einzelnen Mitgliedsstaaten. Alle Kundgebungen sollen corona-konform umgesetzt werden.
Die Friedens-Kooperative meldet vom 1. bis 5. April bundesweit etwa 90 Demonstrationen, Kundgebungen, Wanderungen, Fahrradtouren, Blockadeaktionen oder Friedensfeste der Ostermarschbewegung. In Bayern sind mehr als ein Dutzend Veranstaltungen geplant. In der Münchner Innenstadt findet am Karsamstag (3. April) ab 11 Uhr eine Kundgebung statt, samt ökumenischem Gottesdienst um 9.30 Uhr in St. Johannes am Preysingplatz.
Ostermärsche in Bayern
Auch in Würzburg gibt es am Samstag ab 11 Uhr einen Ostermarsch unter dem Motto "Frieden braucht Abrüstung! Menschen brauchen Frieden". Der Ostermarsch "Lockdown für die Rüstung" in Hof findet aufgrund der Corona-Beschränkungen nur als Kundgebung ohne Demonstration statt und ist laut Veranstaltern auf 30 Teilnehmer beschränkt.
Ähnlich sieht es in Augsburg aus. Auch die Augsburger Friedensinitiative hat ihren Ostermarsch wegen der Corona-Bedingungen auf eine Kundgebung gestutzt (Beginn: 11.30 Uhr auf dem Rathausplatz). Damit könne man "die geforderten Abstände von mindestens 1,5 Metern zwischen den TeilnehmerInnen einhalten". Außerdem müssen alle Mund-Nase-Schutz tragen. Das geplante gemeinsame Friedensgebet von Christen und Muslimen wurde wegen der Pandemie ebenfalls abgesagt.
Demonstrationen unter Corona-Bedingungen
In Erlangen findet der Ostermarsch am Karsamstag um 12 Uhr statt, in Fürth am Ostermontag (5. April) um 12 Uhr. Hier startet auch die Friedens-Fahrrad-Fahrt nach Nürnberg, wo ab 13 Uhr weitere Kundgebungen und um 16.30 Uhr in der Lorenzkirche ein Friedensgebet stattfinden.
Veranstalter, Teilnehmer und Redner bei den unterschiedlichen Aktionen kommen von den beiden großen christlichen Kirchen, den Gewerkschaften, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner, aus Parteien und Verbänden.
Die Ostermarsch-Bewegung
Entstanden ist die Ostermarsch-Bewegung in Großbritannien, wo sich am Karfreitag 1958 in London unter der Regie des britischen Philosophen Bertrand Russel 10.000 Menschen für die atomare Abrüstung demonstrierten. In Deutschland fand der erste Ostermarsch 1960 statt. Höhepunkte erlebte die Ostermarsch-Bewegung in Deutschland in den Zeiten der Anti-Atomkraft-Bewegung, im Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg und der Debatte über die Nato-Nachrüstung.