Die bayerische Landeskirche rechnet in ihren Finanzen mit gravierenden Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und legt einen Rettungsschirm auf. Denn ab Mai erwarte die Landeskirche eine Minderung der Kirchensteuer, etwa durch die Kurzarbeit, sagte der kirchliche Finanzchef Erich Theodor Barzen dem Sonntagsblatt.

Dafür solle ein Nachtragshaushalt im Volumen eines niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrags gebildet werden.

Durch eine Abfrage habe die Landeskirche ermittelt, an welchen Stellen, beispielsweise bei Tagungshäusern, die Corona-Krise zu wirtschaftlichen Schäden geführt hat. Für diese Fälle seien Gelder bereitgestellt worden, um den Zuwendungsempfängern unter die Arme zu greifen. Damit sollen die staatlichen Maßnahmen ergänzt werden, sagte der Oberkirchenrat.

Finanzen: Corona wird deutliche Spuren in der Kirche hinterlassen

Prognosen zur weiteren Finanzentwicklung durch die Corona-Krise wolle er derzeit nicht abgeben, weil die Problematik zu komplex sei, sagte Barzen. Allerdings werde die Corona-Pandemie auch in der Kirche deutliche Spuren hinterlassen. "Wir werden nicht umhinkommen, Abstriche zu machen", sagte der kirchliche Finanzchef.

Insgesamt komme der Landeskirche jetzt jedoch die Haushaltsdisziplin der letzten Jahre zugute. "Die Kirche ist stabil und wird stabil bleiben", betonte Barzen.