Die St. Georgskirche kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. Sie wurde 1058/59 durch Bischof Gundekar von Eichstätt geweiht. Ihre Gestalt fiel wohl deshalb relativ groß aus, weil der Eichstätter Bischof als weltlicher Herr gegenüber dem Bamberger Bischof seine Besitzansprüche im Happurger Gebiet geltend machen wollte, denn Happurg befand sich an der Bistumsgrenze. Der Ort Happurg (fränkisch: Habbuich) gehört zum mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.
Die Kirche trägt eigentlich einen Doppelnamen: Maria und St. Georg. Der Grundriss mit Langhaus und Chor stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die heutige Gestalt geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Reiche Nürnberger Patrizierfamilien sorgten dafür, dass aus der kleinen gotischen Kapelle eine evangelische Kirche wurde.
Hochaltar der evangelischen Kirche in Happurg
Der Hochaltar wurde von Johann Chr. Reich geschaffen und zeigt eine Abendmahls-Szene. An der Predella des Altars, der um 1725 entstand, ist der Spruch zu lesen: "Dies hohe Mahl hier wohl ergötzt, von Jesu Christo eingesetzt."
Im Chorraum ist eine Skulptur des Heiligen Georg zu sehen. Die Glasfenster im südlichen Chorfenster zeigen die Namenspatronen der Kirche, Maria und Georg und stammen aus dem 14. Jahrhundert. Über dem Eingang zur Sakristei befindet sich eine Skulptur mit Christus aus dem 17. Jahrhundert.
Renovierung der St. Georgskirche
Die St. Georgskirche wurde um 1961 renoviert. Damals wurde das Tonnengewölbe der Decke von Gemälden befreit. 1981 wurde ein neues Lesepult angeschafft, es stammt von dem Südtiroler Künstler H.J. Runggaldier. Ein Engel, kniend auf silberner Wolke, trägt auf goldenen Voluten und Ranken die Bibel, als Zeichen dafür, dass nicht der Bote selbst, sondern die Botschaft Gottes, sein Evangelium, das Entscheidende ist.
Fledermäuse in Happurg
Der Dachstuhl beherbergt ein Fledermaussommerquartier der Großen Mausohren mit über 1.800 Wochenstubentieren.
St. Georgskirche: Evangelische Kirche in Happurg
Evangelische Kirchen in Bayern
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Drei Fragen an den Fledermausexperten Matthias Hammer
Herr Hammer, warum gefällt es dem "Großen Mausohr" ausgerechnet in der Happurger Kirche so gut?
Gibt es dann noch größere Populationen als in Happurg?
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