"Vom Saulus zum Paulus"– das sagen Menschen, wenn Leute von heute auf morgen ihre Meinung verändern oder ihr Leben sehr rasch und grundlegend ändern.

Doch was bedeutet die Redewendung "Vom Saulus zum Paulus" - und woher kommt sie eigentlich? – Die Redewendung geht auf die biblische Geschichte von Paulus aus dem Neuen Testament zurück.

Saulus ist ein gläubiger Jude. Er ist radikal und sehr Bibeltreu in seinen Ansichten - und verfolgt deshalb Christen und Christinnen, weil er das Christentum für eine Sekte hält.

Als er auf dem Weg nach Damaskus ist, um Anhänger Jesu ausfindig zu machen, trifft ihn ein Lichtblitz. Er stürzt vom Pferd und hat eine Vision: Ein Fremder erscheint vor ihm und erzählt von den Taten und Worten des auferstandenen Christus.

Dieser Moment verändert das Leben von Saulus. Er spürt eine Energie und eine Kraft, die sein Leben für immer verändern. Er lässt sich taufen und wird Anhänger Jesu. Er nennt er sich Paulus - und wird zu einem christlichen Missionar.

Paulus wird zum Prediger

Aus Saulus wird Paulus. Als Prediger reist er durch das Land und spricht über seinen Glauben. Er ermahnt die Menschen und erklärt, dass man Christinnen und Christen vor allem an ihren Taten erkennt. Sie sollen sich gegenseitig unterstützen: "Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst", spricht Paulus.

Für seinen Glauben wird Paulus von den Römern verfolgt und eingesperrt. Und obwohl er selbst Gewalt erlebt, hält Paulus daran fest:

"Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde es durch das Gute!"  (Römer 12,21)

In den Briefen, die er verfasst, erinnert er sich auch an sein früheres Ich. Er versteht, wie sehr er sich geirrt hat. Und er schreibt von der Dankbarkeit, die er spürt, weil er sich geändert hat. Die Briefe, die er schreibt, werden später von vielen Menschen gelesen.

Über das Sprichwort "Vom Saulus zum Paulus"

Wer sich genau die Passagen in der Bibel anschaut, in der es um Saulus bzw. Paulus geht, wird jedoch feststellen: In der Bibel bleibt Saulus auch Saulus. Von einer Namensänderung ist nur an einem Punkt zu lesen - dort heißt es: "Saulus, der auch Paulus heißt..." Und dann wird nur noch von Paulus geschrieben.

Die Erklärung für diese Namensnutzung ist simpel: So war es in der damaligen Zeit durchaus üblich, verschiedene Namen zu nutzen, je nach Umfeld, in dem man sich bewegte. Saulus war der Name, der im jüdischen Umfeld verwendet wurde, und Paulus der Begriff, der im hellenistisch-römischen Umfeld bekannt war.

Eigentlich ist die Redewendung also eher ein Missverständnis. Denn in der biblischen Geschichte gibt es keinen Namenswandel, sondern dort geht es immer um ein- und dieselbe Person.

Ausstellung "Bibel meets Pop"

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" stellt die wichtigsten Menschen aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Über Bilder, Redewendungen oder Zitate von Prominenten lässt sie die Geschichte lebendig werden – und ermöglicht es damit den Besucherinnen und Besuchern, einen persönlichen Zugang zur Bibel zu finden. Über einen QR-Code auf den Postern gelangen die Besucherinnen und Besucher auf die Webseiten der digitalen Ausstellung. Hier gibt es Audio-Beiträge oder Videos sowie ausführliche Texte zu den einzelnen Personen der Bibel.

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" kann gebucht werden in den Formaten A1, A2 und A3. Sie eignet sich für den Einsatz in Bildungswerken und Volkshochschulen, Gemeinden und Kommunen, Werken und Diensten.

Hier geht es zur Plattform ausstellung-leihen.

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