Die Freude über eine reiche Ernte findet in allen Religionen ihren Ausdruck. Im jüdischen Festkalender gibt es Mazzot, das Fest der ungesäuerten Brote, oder Sukkot, das Laubhüttenfest. Im christlichen Rom wurden die Herbst- und Winterquatember mit dem Erntedank verbunden, indem die Priester und der Papst besondere Predigten hielten.

Doch was ist der Unterschied zwischen Erntedank und Thanksgiving?

Am ersten Sonntag im Oktober feiern die christlichen Kirchen Erntedank. In den US-amerikanischen Familien wird hingegen zum Thanksgiving-Fest eingeladen. Worin unterscheiden sich der Feiertag und das Fest? Und welchen Ursprung haben die Feierlichkeiten? 

Beide Feste haben einen sehr unterschiedlichen historischen Ursprung:

  • Erntedank: In Deutschland hat das Erntedankfest eine lange Geschichte und wurde bereits im 3. Jahrhundert gefeiert. Ursprünglich ein heidnischer Brauch, wurde es später von der christlichen Kirche übernommen. Bis heute hat das Fest eine religiöse Bedeutung.
  • Thanksgiving: Das Fest von Thanksgiving hat in den USA hat ebenfalls einen historischen Hintergrund. Die frühen Siedler in Nordamerika feierten als Zeichen des Dankes für eine reiche Ernte. Historisch verbürgt sind die Feste archivalisch um 1607 im US-Bundesstaat Virginia. In anderen Geschichtsbüchern wird von den Pilgern von Plymouth und ihre Begegnung mit den Wampanoag-Indianern im Jahr 1621 erzählt: Demnach half ein Indianer den Pilgern zu überleben - und diese Freundschaft wurde später gemeinsam gefeiert.

2. Datum der Feier:

  • Erntedank: In Deutschland wird das Erntedankfest am ersten Sonntag im Oktober gefeiert. Damit gehört Erntedank zu den beweglichen Feiertagen. In den Kirchen wird häufig ein bunter Erntedankgottesdienst gefeiert.

  • Thanksgiving: In den USA wird Thanksgiving immer am vierten Donnerstag im November gefeiert. Es ist ein nationaler Feiertag und ein wichtiger Familientag, bei dem die Großfamilien sich treffen.

3. Speisen und Gerichte:

  • Erntedank: In Deutschland gibt es regionale Unterschiede. Oft gehören Brot, Käse, und selbstgebackener Kuchen dazu. In einigen Regionen sind auch Erntekronen üblich. Oft werden die Altäre in den Kirchen üppig geschmückt mit Erzeugnissen der Ernte.

  • Thanksgiving: Beim Thanksgiving-Essen steht in den USA der gebratene Truthahn im Mittelpunkt. Dieser wird oft mit Beilagen wie Kartoffelpüree, Soße, Kürbiskuchen und Preiselbeersauce serviert.

4. Religiöse Bedeutung:

  • Erntedank: In Deutschland ist das Erntedankfest mit der christlichen Tradition verbunden. Nach dem christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen. Erntedank-Gottesdienste sind daher oft mit einer Solidaritätsaktion zugunsten notleidender Menschen verbunden.

  • Thanksgiving: Thanksgiving hat zwar religiöse Wurzeln, hat aber heute eine stärker säkulare Ausrichtung. Es ist eher ein Fest des Dankens im Allgemeinen und weniger ein religiöses Ritual.

5. Historische Prägung:

  • Erntedank: Das Erntedankfest in Deutschland hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Veränderungen durchlaufen und wird von regionalen Bräuchen beeinflusst.

  • Thanksgiving: Thanksgiving in den USA wurde von Präsident Abraham Lincoln 1863 zum nationalen Feiertag erklärt.

Feiertage und Feste

Wie feiern Christinnen und Christen ihre wichtigsten und besonderen Festtage im Jahr? Was bedeuten die Feste und welches Brauchtum ist verbunden mit Ostern, Pfingsten, Weihnachten und anderen Fest- und Feiertagen? Unser Dossier "Fest- und Feiertage" bietet knappe Erklärungen, kurze Videos und viele Tipps und Empfehlungen rund um die kirchlichen und nichtkirchlichen Feiertage.

 

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