Die Wässerwiesennutzung kann nun auf eine Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis hoffen, teilte die Stadt Nürnberg mit. Die überwiegend genossenschaftlich organisierte Form der Grünlandnutzung werde heute noch im Großraum Nürnberg, Schwabach, Erlangen und Forchheim betrieben.

Im Gebiet des Rednitztals bei Nürnberg gebe es mit den stadtübergreifenden Flächen der Schwabach rund 170 Hektar Wässerwiesenwirtschaft. Die hohe Biodiversität wirke sich positiv auf das Stadtklima aus, heißt es in der Mitteilung.

Historische Technik

Bei dieser historischen Kulturtechnik, die es seit dem Mittelalter gebe, werde Wasser aus den Flüssen in ein weit verzweigtes Netz an Gräben geleitet und mit Hilfe von kleinen Stauwehren über die Wiesen verteilt. Wegen eines relativ großen personellen und finanziellen Arbeitsaufwands sei die Wässerwiesennutzung ab Anfang des 20. Jahrhunderts deutschlandweit fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Um diese alten Kulturtechnik stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, hatten die Wässerverbände von Nürnberg/Schwabach und Forchheim und die Wasserradgemeinschaft in Möhrendorf eine Interessensgemeinschaft für die Bewerbung als immaterielles Kulturerbe gebildet.