Der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hat die Debatte um eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket als "Großstadt-Diskussion" bezeichnet. "Wir haben hier in gewisser Art und Weise eine Freibier-Mentalität", sagte Bernreiter dem Bayerischen Rundfunk (BR) am Mittwoch: "Der ländliche Raum geht bei dieser Geschichte komplett leer aus." Wichtig sei jedoch, dass man bei diesem Thema "alle Menschen mitnehmen" muss.

Bernreiter betonte, dass er ein Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket zu den Bedingungen des Bundes ablehnt. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) mache "wie so oft den dritten Schritt vor dem ersten". Der CSU-Politiker verwies auf einen einstimmigen Beschluss der 16 Verkehrsminister bei einer Sonderkonferenz, dass man die Nachfolgeregelung "finanziell nicht leisten können". Die Energiepreise galoppierten nämlich auch im Verkehrsbereich davon.

Der Bund will im dritten Entlastungspaket 1,5 Milliarden Euro für ein günstiges und bundesweit gültiges Nahverkehrsticket zur Verfügung zu stellen. Bedingung ist, dass sich die Länder mit der gleichen Summe beteiligen. Bernreiter forderte vom Bund zunächst weitere Regionalisierungsmittel, um das Angebot im öffentlichen Nahverkehr auszuweiten. "Und dann kann man über ein günstiges Ticket reden", sagte er dem Radiosender Bayern2.