Das Münchner Müllaufkommen hat sich während der Corona-Pandemie deutlich verändert. Vor allem nahm im ersten Corona-Jahr 2020 mit seinen strengen Lockdowns und Kontaktbeschränkungen, als die Menschen vermehrt zu Hause blieben, die Menge an Restmüll zu - von rund 306.000 Tonnen im Jahr 2019 auf mehr als 314.000 Tonnen im Jahr 2020, wie eine Sprecherin des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) im Gespräch mit dem Sonntagsblatt zum Weltumwelttag (5. Juni) sagte. Im Jahr 2021 habe sich die Restmüllmenge wieder auf ähnlichem Niveau wie vor der Pandemie eingependelt - nämlich auf 308.000 Tonnen.

Keine Zahlen zu Masken

Inwieweit sich die Restmüllmenge durch weggeworfene Masken erhöht habe - dazu könne man keine Zahlen liefern, sagte die Sprecherin weiter. Medizinischer Müll werde nicht getrennt erfasst, sondern sei im Restmüll enthalten und werde mit diesem verwertet. Auffallend stark sei auch die größere Menge an Bioabfall während der zwei Pandemiejahre gewesen. Sie sei von knapp 45.000 Tonnen (2019) auf mehr als 49.000 Tonnen (2020) gewachsen, im Jahr 2021 seien es dann 52.000 Tonnen gewesen.

Das Gewicht bei Papier, Pappe und Kartonagen (PPK) dagegen sinke seit Jahren kontinuierlich wegen der Digitalisierung, weil weniger Papier zum Drucken verwendet werde, sagte die Sprecherin weiter. Dieser Trend habe sich auch 2020 und 2021 fortgesetzt. 2019 seien noch mehr als 84.000 Tonnen Papier, Pappe und Kartonagen weggeworfen worden, 2020 seien es 82.000 Tonnen gewesen, 2021 dann 80.500 Tonnen.

Deutlich mehr Kartons

Allerdings bemerkten die AWM-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter einen enormen Anstieg des Volumens während der Corona-Pandemie. Die Menschen hätten deutlich mehr Kartons und Kartonagen weggeworfen, weil sie wegen geschlossener Restaurants und Geschäfte zunehmend online einkauften.

Die Zahlen beziehen sich auf an den Häusern gesammelten Abfall. Die Mengen, die während der Corona-Pandemie an Münchner Wertstoffhöfen gesammelt wurden, hätten sich leicht erhöht: von 87.700 Tonnen (2019) auf 87.400 (2020) und 88.700 Tonnen (2021).

Problemstoffe sind in den Zahlen nicht enthalten. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München ist der größte kommunale Entsorgungsbetrieb Deutschlands.