Am 24. Januar findet der Weltbildungstag statt. Dieser soll auf die gemeinsamen Bildungsziele der Vereinten Nationen aufmerksam machen.
Seit 1984 gilt das Recht auf Bildung als Menschenrecht. So steht es in Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.
Die 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung
Neben der rechtlichen Verankerung von Bildung gibt es seit 2015 die 'Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung'. Diese ist eine Sammlung von Punkten, die beschreiben, was getan werden muss, um Frieden und Wohlstand für alle Menschen auf der Welt möglich zu machen. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind Ausgangspunkte für die Umsetzung vieler Projekte.
Unter den Zielen finden sich beispielsweise Prinzipien wie ‚Keine Armut‘ (1), ‚Geschlechtergleichheit‘ (5), ‚Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen‘ (16) oder auch ‚Maßnahmen zum Klimaschutz‘ (13).
Ziel 4: Hochwertige Bildung
Das vierte Ziel der SDGs lautet ‚Hochwertige Bildung‘. Konkret soll eine hochwertige, inklusive und gleichberechtigte Bildung gewährleistet werden.
Unter anderem sollen Bildungseinrichtungen verbessert werden, die kinder-, behinderten- und geschlechtersensibel, sicher, gewaltfrei, inklusiv, effizient und kostenlos sind. Denn Bildung ist weltweit keine Selbstverständlichkeit.
Ein weltweiter Vergleich
- Laut UNESCO-Weltbildungsbericht ist weltweit jedes fünfte Kind vollständig von Bildung ausgeschlossen.
- 87 Prozent der Weltbevölkerung ab 15 Jahren können lesen und schreiben, 13 Prozent sind Analphabeten.
- Auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen gibt es keinen oder nur unzureichenden Zugang zu Bildung.

Ursachen für schlechte Bildungschancen
Die Ursachen sind vielfältig. Häufig sind Armut, Wohnort, Geschlecht, Sprache, Behinderung, Religion und Migrationsstatus die Hauptfaktoren für fehlende Bildungschancen.
1. Armut
In Ländern mit hohen Armutsraten ist die Bildung am schlechtesten. Dort sind Schulen schlecht ausgestattet, Lehrkräfte fehlen, Schulmaterialien können nicht bezahlt werden. Kinder müssen oft schon früh zum Haushaltseinkommen beitragen und können deshalb keine Schule besuchen.
2. Krieg und Flucht
Krieg und Flucht schränken die Möglichkeiten stark ein. Nicht nur Bildungseinrichtungen werden zerstört, auch Sprachbarrieren in den Aufnahmeländern führen zu Problemen. Im Schuljahr 2020/21 gab es rund 5000 Angriffe auf Bildungseinrichtungen, bei denen 9000 Menschen verletzt oder getötet wurden.
3. Gender-Gap
Die Mehrheit der Analphabeten sind Frauen. Besonders betroffen sind Frauen in Ländern mit sehr niedrigem Durchschnittseinkommen wie Sudan, Niger oder auch Mali. Die Covid-19-Pandemie hat diese Situation noch verschärft.
Folgen von Bildungsarmut
Kann Bildung nicht gewährleistet werden, entsteht ein Teufelskreis. Mangelnde Bildung führt zu Kinderarbeit, Kinderehen, frühen Schwangerschaften, Armut, Gewalt und Hunger. Unter diesen Bedingungen kann Bildung auch für die nächste Generation kaum gewährleistet werden.
Positiv zu vermerken ist, dass in den letzten 10 Jahren große Fortschritte bei der Verbesserung des Zugangs zu Bildung für alle gemacht wurden. Die Analphabetenrate ist um bis zu 30 Prozent gesunken.
Wie schafft man Bildung für alle?
Inklusive Bildung
Bildung soll auf die Talente und Bedürfnisse des Einzelnen eingehen. Unterschiede und Einschränkungen müssen wahrgenommen und bestmöglich angepasst werden.
Ungleichheiten ausgleichen
Geschlechtsspezifische Ungleichheiten müssen ausgeglichen und inklusives Lernen ermöglicht werden.
Auch in Entwicklungsländern müssen Bildungseinrichtungen an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden. So müssen Schulen auch für Kinder aus ländlichen Gebieten erreichbar und der Schulweg sicher sein.
Organisationen wie Plan International haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Missstände zu beseitigen. Durch Partnerschaften können so gezielt Veränderungen herbeigeführt werden.
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