Johann Wadephul (CDU) wurde von Bundeskanzler Friedrich Merz zum neuen Bundesaußenminister ernannt. Seit 2009 sitzt er für die CDU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Zuvor war er Fraktionsvorsitzender der CDU im schleswig-holsteinischen Landtag.
Doch wie steht der neue Außenminister zu Religion und Kirche?
Persönlicher Glaube als Quelle der Zuversicht
Mit dem Amtsantritt von Johann Wadephul als neuem Bundesaußenminister rückt ein Politiker ins Zentrum der internationalen Diplomatie, der seinen christlichen Glauben offen lebt und zugleich für religiöse Toleranz und ökumenische Verbundenheit eintritt.
In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" betonte Wadephul, dass ihm der christliche Glaube "Zuversicht und Orientierung" gebe. Der 62-Jährige ist Mitglied der evangelischen Kirche und sieht darin eine persönliche Kraftquelle, die ihm Halt im politischen Alltag bietet. Zugleich unterstreicht er die Freiheit jedes Einzelnen, seinen eigenen Weg zu finden. "Jeder soll nach seiner Façon glücklich werden", zitierte er frei nach Friedrich dem Großen.
Diese Haltung spiegelt sich auch in seinem Amtsverständnis wider. So wünschte er bei seiner Antrittsrede im Auswärtigen Amt seinen Mitarbeitenden Gottes Segen – ein bewusster, persönlicher Akt, den er als Ausdruck seiner religiösen Überzeugung verstanden wissen wollte, nicht als politische Botschaft.
Ökumenische Wertschätzung und interkonfessioneller Respekt
Wadephul gehört, wie gesagt, der evangelischen Kirche an, zeigt jedoch eine tiefe Wertschätzung für die katholische Kirche und ihre Führungsfiguren. Nach dem Tod von Papst Franziskus nahm er im Petersdom Abschied vom Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) würdigte er Franziskus als "Brückenbauer", der sich für die Schwächsten eingesetzt habe.
Besonders hob er hervor, dass dem verstorbenen Papst – wie ihm selbst – die Ökumene ein zentrales Anliegen gewesen sei.
Auch zur Wahl von Papst Leo XIV. äußerte sich Wadephul mit Respekt und Hoffnung. Auf Blue Sky schrieb er: "Jeder Papst ist die Stimme der weltweiten Christenheit. Ich wünsche ihm und uns allen Gehör, denn wir Christen müssen gerade in der aktuellen Weltlage für Verbindung und Versöhnung eintreten."
Christliche Verantwortung in globaler Perspektive
Johann Wadephul will für eine Politik stehen, die christliche Werte wie Mitmenschlichkeit, Respekt und Friedensbereitschaft ernst nimmt, ohne sie anderen aufzuzwingen. Sein Bekenntnis zum Glauben ist persönlich, sein Umgang mit Religion ist von Offenheit und ökumenischem Geist geprägt.
Seine Äußerungen zeigen, dass er den christlichen Glauben nicht nur als persönliche Orientierung, sondern auch als ethischen Kompass für sein politisches Handeln versteht. In einer Zeit globaler Kriege, Krisen und Spannungen sieht er Christ*innen in der Verantwortung, Brücken zu bauen und Versöhnung zu fördern.
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