Bekanntschaft machen mit den Abgründen der Seele

Erstmal hat alles so gut ausgeschaut. Endlich eine Stelle, die perfekt zu ihrer Qualifikation passt und dann auch noch so günstig gelegen, dass sie mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren kann. Aber die Arbeit ist ungewohnt. Das macht sie unsicher: schaffe ich genug? Und ist es gut genug, was ich mache? Ihre Vorgesetzte heizt ihre Unsicherheit noch an. Warum hat sie nicht mehr Kunden? Warum kommt sie nicht schneller zum Vertragsabschluss? Was treibt sie überhaupt die ganze Zeit in ihrem Büro?  Im Winter ist dann ihr Kind oft erkältet und kann nicht in die Schule. Ihr Mann kann nicht immer daheim bleiben mit dem kranken Kind. Die Vorgesetzte ist ungehalten, wenn sie wegen des kranken Kinds nicht in die Arbeit kommt, oder wenn sie wegen eigener Krankheit fehlt. Die Neue ist wohl so eine, die jede Gelegenheit nutzt, sich vor der Arbeit zu drücken.

Bald schon geht sie nicht mehr gern in die Arbeit. Sie begreift es nicht, warum sie nicht an ihrer alten Arbeitsstelle geblieben ist. Ob sie für die neuen Aufgaben die Richtige ist? Sie spürt es nicht und die Chefin zweifelt ja auch daran. Und dann kocht er hoch, wie eine heiße Welle durch den ganzen Körper: der Hass auf die Frau. Ich kann sie nicht ausstehen, ich ertrag sie nicht. Sie ist das letzte, ich wünsch ihr….  Soll sie doch mit ihrem Getue ordentlich auf die Nase fallen. Soll sie doch mal selbst erleben, wie das ist, wenn man vom Chef gemobbt wird. Eigentlich ist sie doch gar nicht so, bösartig, voller Hass und Rachsucht – sie erschrickt, kann aber im Moment sich nicht fernhalten von dem Abgrund voller dunkler Gefühle.

Eine Kränkung erleiden und mit den Abgründen der Seele Bekanntschaft machen. Und sich schämen, weil man plötzlich etwas fühlt, was man vielleicht nur aus Krimis und Kriegen kennt. Krimi und Krieg haben etwas Furchtbares gemeinsam: Hass, das Bedürfnis nach Vergeltung, den Drang dem andern zu schaden, ihm wehzutun oder noch schlimmeres. Im Krimi, ja, da darf man schon so fühlen und handeln. Aber ich kann doch viel besser mit Kränkung umgehen, denk ich und mache doch dann ganz andere Erfahrungen mit mir selbst.

Damit sind wir bei einem Thema, das sehr oft in den Psalmen vorkommt. Hier höre ich Menschen beten, die keinen Hehl machen um die dunklen Gefühle ihrer Seele. Ihre Kränkung, ihren Hass, ihren verzweifelten Schrei nach Ausgleich verheimlichen sie nicht. Im Psalm 73 spricht ein Mensch vor Gott ganz offen ein dunkles Gefühl aus ….

Ich aber, ich wäre beinahe gestrauchelt mit meinen Füßen, 
ein Haar, so wäre mein Schritt ins Stolpern gekommen.
Denn Eifersucht auf die Großtuer ergriff mich, 
als ich sah, wie es den Gottlosen so wohlging.
Denn sie haben keine Leiden,
gesund und feist ist ihr Leib
Sie wandeln nicht in menschlicher Mühsal
Werden nicht wie andere Leute geplagt.

Der Beter, gebeutelt von Eifersucht und Abscheu, vergleicht sein kümmerliches Leben mit der prachtvollen Existenz seiner Gegner. Soll er es machen wie sie? Großtuerisch und leben, als ob es Gott nicht gibt? Nein! Er geht in den Tempel und plötzlich ist ihm klar. Gott sorgt für Gerechtigkeit. Und er spricht zu seinem Gott:

Ja, du stellst sie auf schlüpfrigen Grund,
lässt sie der Täuschung verfallen.
Wie werden sie im Nu zum Entsetzen!
Verschwunden, vergangen im Schrecken! (1)

So wenig die verzweifelte Angestellte ihrer Vorgesetzten selbst Schaden zufügt in ihrem Hass, so wenig will dieser Psalmbeter selber gegen seine verhassten Widersacher vorgehen. Er vertraut darauf: Gott sorgt für den gerechten Ausgleich.

In den letzten Wochen bin ich Zeugin der "Spaziergänger" geworden, die am Montagabend mit ein paar hundert Leuten durch unsere Stadt ziehen. Was treibt die Leute an bei der unangemeldeten Demonstration mitzumachen? Bei manchen sind es unerledigte Kränkungen. Ein Ehepaar geht mit, mit den erwachsenen Kindern. Sie haben einen Familienbetrieb, einen Milchviehbetrieb. Und es wurmt sie schon lange. Sie schuften Tag für Tag und tragen dazu bei, dass die Kühlregale in den Supermärkten nie leer werden. Das wird aber in der Gesellschaft nicht anerkannt, weder durch einen angemessenen Milchpreis noch durch Wertschätzung ihrer Leistung. Im Gegenteil! Erst letztens waren wir Bauern mal wieder die Buhmänner der Nation, hauptverantwortlich für das Bienensterben. Und jetzt auch noch staatliche Auflagen wie Maskentragen und Impfen. Uns reicht‘s. Wir leben gesünder als die meisten Menschen, wir sind durch tägliche schwere Arbeit im Freien geschützt und brauchen keine Impfung. Und ich höre es bei ihnen und bei anderen, mit denen ich spreche: Da tragen Menschen unerledigte Kränkungen mit sich herum.

Zum Leben gehören Kränkungsgeschichten

Kränkungen gehören zu unserem Leben, eine unfaire Chefin, das jähe Ende einer Liebe, der Verlust des Arbeitsplatzes, der Mangel an Wertschätzung. Wenn uns so etwas zustößt, kommen wir uns vor wie ein Opfer, ein Opfer von Unrecht, Missachtung und Lieblosigkeit. Wir sind verletzt. Oft so sehr, dass wir in einen Sog dunkler Gefühle geraten, die in unserem Inneren verborgen sind. Zorn, Ablehnung, Hass, Rachsucht.

Mein Leben hat eine Kränkungsgeschichte. Immer wieder einmal war ich tief gekränkt, seelisch verwundet. Dann hat es geholfen eine Weile diesen dunklen Gefühlen Raum zu lassen. Sie nicht zu unterdrücken und zu verschweigen – sie ab und zu zornig rauszuschreien, vielleicht nicht grad draußen auf der Straße. Nein im Schutz der eigenen vier Wände. Gut tut es auch, dann mit jemanden zu reden, der mich nimmt, wie ich bin und nicht verurteilt. So habe ich Kränkungen überwunden. Eine Kränkung, die ich vor 30 Jahren erlitten habe – Gottseidank, sie hat ihre emotionale Wucht verloren. Gelingt das bei Kränkungen?  Manchmal zwickt es in der Seele und ich merke: dieses oder jenes muss noch heilen in mir. 

Psalemen mit dornigen Worten

Es ist eine Stärke der Psalmen, dass sie zur Sprache bringen, was ich gern vor mir verschweige – die Fähigkeit zu Hass und Rachsucht. Dennoch, grad die Psalmverse, die davon zeugen, werden oft weggelassen, wenn wir Psalmen im Gottesdienst beten und dazu unser Gesangbuch aufschlagen. Auf der einen Seite bedauere ich das: Kränkungen gehören zu unserem Leben, und deshalb ist es hilfreich, Gebete zu haben, die das zur Sprache bringen. Auf der anderen Seite kenne ich Psalmverse, bei denen dreht sich mir der Magen um. Dort werden nicht der Hass und der Schrei nach Ausgleich thematisiert, sondern ausgemalt, wie Gott zornig dreinschlägt auf seine Feinde. 

Solche Verse meide ich. Das sind dornige Worte, die kann ich nicht durchdringen, nicht verstehen.  Es kann helfen sich ein paar Dinge klarzumachen, wenn man sich ins Psalmlesen und Beten vertieft. 

Bei den Psalmen handelt sich um Gedichte. Sie wurden im Tempel gebetet, vermutlich hat man sie wie unsere Kirchenlieder gesungen. Wenn ein Psalm ein gesungenes Gedicht ist, dann kann er sich tief einprägen ins Gedächtnis. Ein Gedicht durchdringt man nicht mit seiner Vernunft. Wie sollte man auch – es geht ja nicht um eine Eins–zu-eins-Abbildung irgendwelcher Verhältnisse, sondern um ihre Aufnahme in eine Bilderwelt. Diese Bilderwelt will vor allem unsere Gefühle ansprechen. Im Gedicht geht’s daher um übertragene, metaphorische Rede. 

Für mich ist ein Gedicht wie der Klöppel zu einer Klangschale. Das Gedicht pocht an meine Seele und bringt sie zum Schwingen. Vielleicht leuchtet dann Dank auf, oder Trauer macht sich bemerkbar. Vielleicht spürt meine Seele still in sich: das bin ja ich, voller Eifersucht und Neid wie der Beter dieser Psalmzeilen.  Grad deswegen liebe ich die Psalmen trotz der Dornen, die mir immer wieder einmal den Zugang verwehren. Psalmen sind Lebensworte, lebenswichtige Worte für meine Seele. 

Ein Diamant aus Psalm 73 -  Hin und weg vor lauter Liebe 

Im Psalm 73 stehen meine liebsten Psalmzeilen, wunderschöne Worte, Worte wie Diamanten: wertvoll und von funkelnder Schönheit. Sie hat der Psalmbeter erst sagen können, nachdem er sein Herz ausgeschüttet hat vor Gott, das dunkle Gebräu aus Eifersucht, Abscheu, Vergeltungsdrang. Und jetzt mit einem offenen Herzen, mit einer weichen Seele sagt er seinem Gott: 

Dennoch bleibe ich stets an dir; 
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, 
du leitest mich nach deinem Rat 
und nimmst mich am Ende mit Ehren an. 
Wenn ich nur dich habe, 
so frage ich nichts nach Himmel und Erde. 
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, 
so bist du doch, Gott, 
allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Ich erinnere mich noch, wie ich vor Jahren mit einer Freundin unterwegs war. Wir sind dabei auf Bibeltexte zu sprechen gekommen, die uns viel bedeuten. Damals hatte ich grad diesen Abschnitt auswendig gelernt. Als die Freundin ihn aus meinen Mund hört, sagt sie: das ist doch ein Liebeslied, so was sagt man dem Menschen, in den man sich verliebt hat. Daran denk ich manchmal, ja, eine Liebeserklärung. Oft auch meine Liebeserklärung an Gott. Wichtig ist mir grad das erste Wort, dieses "Dennoch". Mich tröstet dieses Dennoch, grad dann wenn mein Glaube wie das Rettungsschiff ist, in das ich mich hineinrette in den schlimmsten Unwettern, in den mühsamsten Phasen meines Lebens. Dass mir der Glaube in solchen persönlichen Unwettern nicht abhanden gekommen ist, dafür bin ich sehr dankbar.  Ich konnte mich vielleicht dennoch, dh. obwohl ich total durcheinander und verstört war, hinsetzen zum stillen Beten, wie ich es gewohnt bin. Und wenn ich in der Stille frei werde vom Nachdenken und Urteilen, dann geht mir das als Wahrheit auf: 

Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, 
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Unmittelbar danach heißt es im Psalm in seinem vorletzten Vers:

siehe, die von dir weichen, werden umkommen; 
du bringst um alle, die dir die Treue brechen.

Hier ist er wieder: der Vergeltungswunsch, den Frevlern, den Gottlosen gegenüber. Historisch gesehen ein sehr verständlicher Wunsch eines armen, entrechteten Kleinbauern.

Der Frevler in meiner Seele

Mir hilft es, wenn ich von jüdischen Gelehrten und christlichen Mystikern ermuntert werde, die Frevler nicht außerhalb von mir zu suchen. Es gibt den Frevler in meiner Seele. Der lebt gottlos. Nicht dass ich plötzlich in der Öffentlichkeit meinen Glauben verleugne, nein, aber ich lebe im Griff des inneren Frevlers. Und dann leb ich grad so, als wenn ich alles auf eigene Faust erledigen müsste. Sorgen oder Neid nehmen mich in ihren Würgegriff.  Ein anders Mal sind es dringende Termine, für die so viel vorzubereiten ist. Manchmal auch die Trauer, der Schmerz über einen verstorbenen Menschen, der zu meinem Leben gehört hat. Und manchmal sogar das Schöne: Tage unter vielen Leuten oder ein Familienbesuch. Ohne es zu bemerken drängt Liebes und Leidvolles meinen Glauben an den Rand.

Dann braucht es die Stille beim Gebet, die gesammelte Atmosphäre in einem Gottesdienst oder den ruhigen Blick in die Natur – vielleicht kommt dann meine Seele zu sich und erneut in Berührung mit dem, was uns unbedingt angeht. Wir nennen es Gott. 

Vom Leben gekränkt

Wenn ich heute die Psalmen lese, fallen mir kaum Menschen ein, die mein Leben bedrohen und schädigen. Viel öfters sind innere Prozesse, die mein Leben verstören. Kränkung erleiden aber nicht nur einzelne Menschen. Es sind schon Kriege entstanden, weil ganze Nationen sich gekränkt gefühlt haben. Und nationale Kränkung ist wohl auch einer der tieferen Gründe des Krieges, den wir gerade erleben.

 Schaut man genauer hin, sind es oft nicht Menschen, die eine Kränkung verursachen. Manchmal ist es das Leben selbst, das uns kränkt.

Ich denke an meine Erfahrungen als Krankenhauspfarrerin in einer Frauenklinik, spezialisiert auf die Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit. Wer davon betroffen ist, leidet unter einer Kränkung, für die kein Mensch verantwortlich ist, sondern die einfach so zum Leben gehört. Mich rührt es an, wenn ich von Klaus und Sara lese, die davon betroffen sind. Schon lange haben sie sich ein Kind gewünscht, aber es wollte einfach nicht kommen. Sie geht immer wieder zum Frauenarzt, er lässt sich ebenfalls untersuchen. Eigentlich sollte es doch funktionieren wie bei alle den anderen Paaren in ihrem Bekanntenkreis. Aber es wird nicht. Im Regal auf der Wand steht eine Postkarte mit dem 91. Psalm. Sie haben sie bei der Hochzeit bekommen. Denn aus ihm stammt ihr Trauspruch:

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt  
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 
der spricht zu dem HERRN: / 
Meine Zuversicht und meine Burg, 
mein Gott, auf den ich hoffe.

Aber wenn sie jetzt mal die Postkarte in die Hand nehmen und die Worte des 91. Psalm sprechen, dann kommt er ihnen nur mühsam über die Lippen. Der zuversichtliche Ton ihres Trauspruchs – der trifft nicht, was sie grad fühlen. 
Eher schon, was der Beter entfaltet nach dem schönen ersten Satz über Gottes Hilfe.

Denn er errettet dich vom Strick des Jägers 
und von der verderblichen Pest. 
Du musst nicht erschrecken vor dem Grauen der Nacht, 
vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, 
vor der Pest, die im Finstern schleicht, 
vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.

Ja, der verzweifelte Wunsch nach einem Kind, er bedroht ihr Lebensglück, ihre Lebenskraft - so wie der Beter sich bedroht fühlt durch Pest und Seuche. Auch wenn die Worte auszusprechen schwerfällt, es sind gute Worte, grad jetzt, wenn die Verzweiflung über den unerfüllten Kinderwunsch ihre Lebensfreude würgt und beschädigt. Einen guten Ausgang – o Gott hilf.

Schließlich suchen sie eine Kinderwunschklinik auf, die auf künstliche Befruchtung spezialisiert ist. Klaus und Sara kommen sich vor wie in einer Gebärfabrik. Da ist niemand, der ihnen beisteht. Wieder diese Dunkelheit, die Verzweiflung. Aber Gott sei Dank – die Ärztin redet verständnisvoll mit ihnen und schon geht es ihnen besser. Acht Versuche unternehmen Sara und Klaus. Einmal wird Sara schwanger, verliert aber das Kind wieder in der 10. Woche - für Sara und Klaus bricht eine Welt zusammen. Achtmal durch die mühsame Prozedur, achtmal alle Mühe vergebens. Enttäuschung. Verzweiflung. Wenn sie jetzt mal die Worte ihres Lieblingspsalms lesen, zittert die Stimme.

Es bleibt die Adoption, nein kein Pflegekind, zu groß die Angst dieses Kind wieder zu verlieren. Auslandsadoption, nein, das lehnen sie ab. Also warten, warten, 3 Jahre vergebliches Warten. Und dann kommt der Tag, da verabschieden sie in einem intensiven Gespräch ihren Kinderwunsch. Sie haben sich ein kleines Ritual dafür erdacht, und ein Schritt ist: nochmal den Psalm lesen, aus dem ihr Trauspruch stammt.

Bald schon spüren sie. Es wird ihnen wieder leichter ums Herz. Ein ungewohntes Gefühl nach all den Jahren. Sie führen jetzt ein anderes Leben, aber kein Schlechtes. Sie packen ihr Leben neu an. Sara kauft sich ein Pferd. Und sagt scherzhaft zu Klaus: das ist jetzt unser Kind, um das wir uns kümmern. Ja, es geht weiter. 

Und dann, ein Anruf vom Jugendamt. Ein zwei Tage alter Junge braucht Eltern. Als sie das kleine Kind das erste Mal anschauen können, sind sie überwältigt vom Glück. Aber es ist ein fragiles Glück – noch haben die Eltern des kleinen Jungen 8 Wochen Zeit, Ja oder Nein zu sagen zur Adoption. Sara und Klaus bangen und hoffen.

Wie leicht kann ein Nein der Eltern ihr frisches Glück vernichten. Endlich erreicht sie der rettende Anruf. Nun ist es amtlich: der kleine Junge, den sie ins Herz geschlossen haben, ist ihr Kind. Als sie ihn taufen lassen, wählen Klaus und Sara einen berühmten Vers aus ihrem Lieblingspsalm als Taufspruch aus. Die Pfarrerin betet ihn, als sie das Kind tauft:

Gott hat seinen Engeln befohlen, 
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 
dass sie dich auf den Händen tragen 
und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

 Es lässt mich staunen, wie die Psalmen, die mehr als 2000 Jahre alt sind, mich berühren können. Ihre Poesie, ihre Bilderwelt nehmen meinen Zorn und meine Kränkung auf. Helfen mir, zur Sprache zu bringen, was mich verstört und was mich beglückt. Und sie singen mir ins Herz: die Botschaft vom guten Ausgang. Ja, Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. 

 (1) Kurt Marti, Die Psalmen Annäherung Stuttgart 20202, ISBN: 3871732842, S. 215ff.

 

Die Evangelische Morgenfeier

"Eine halbe Stunde zum Atemholen, Nachdenken und Besinnen" - der Radiosender Bayern 1 spielt die Evangelische Morgenfeier für seine Hörerinnen und Hörer immer sonntags von 10.32 bis 11.00 Uhr. Dabei haben Pfarrerinnen und Pfarrer aus ganz Bayern das Wort. "Es geht um persönliche Erfahrungen mit dem Glauben, die Dinge des Lebens - um Gott und die Welt."

Sonntagsblatt.de veröffentlicht die Evangelische Morgenfeier im Wortlaut jeden Sonntagvormittag an dieser Stelle.