Beten in der Stille und Meditation

Er geht jede Woche zu einer Gruppe der Stille. Schon eine ganze Weile. Man trifft sich, um gemeinsam zu schweigen. Beten in der Stille, Meditation. Anfangs ist es schon eine große Aufgabe, nicht nur still dazusitzen, sondern auch noch im eigenen Bewusstsein Ruhe zu erlangen. Aber nach und nach wird es zur Gewohnheit. Wenn sich alle niedergelassen haben auf ihrem Platz, wird es erst einmal still um ihn herum. Oft gelingt es ihm dann nach ein paar Atemzügen, die Gedanken, die Sorgen und die Bilder in den Hintergrund treten zu lassen. Manchmal wird es ganz still in ihm, leer und weit. Und er erlebt in dieser wundersamen doppelten Stille eine ungeahnte Fülle - ja es erfüllt ihn eine überwältigende Dankbarkeit für sein Leben, für seine Familie und den Beruf, ja selbst für die Krisen, die hinter ihm liegen.

Wieder ein Tag, wie viele andere. Morgens haben sie noch zusammen gefrühstückt, dann geht er in die Arbeit und sie bleibt daheim. Und das ist doch gut so: schließlich ist ihr kleiner Sohn gerade mal 8 Monate alt. Der Kleine ist ein echtes Wunschkind. Nach seiner Geburt hat sie vor allem das gespürt: wie das kleine Menschenkind mit einer unvorstellbaren Kraft ihrem Herzen Liebe entlockt, eine Liebesfülle, die sie noch nie so erlebt hat. Jetzt aber, wenn der Kleine quengelt und sich nicht beruhigen lässt, wenn das unruhige Kind ihr kaum Zeit lässt zur Hausarbeit, wenn nachts ihr Schlaf immer wieder unterbrochen wird von seinem Schreien, dann zieht sie das mächtig runter. Sicher, sie liebt den Kleinen, aber sie ist jetzt oft müde, kraftlos.

Ist es denn das, was sie sich für ihr Leben gewünscht hat? Ja, schon - aber warum fühlt sie sich dann so leer, warum erscheint ihr alles grau in grau? Sie hätte doch gern – ja was? Wenn sie das nur wüsste.

"Ich seh‘ uns noch liegen, meinen Vetter und mich, im Gras auf der karierten Decke, gelangweilt und mürrisch", erinnert sich ein alter Mann. "Wir mussten nämlich unseren Mittagschlaf halten, und das, obwohl wir doch keine kleinen Jungs mehr waren. Um uns die Zeit zu vertreiben, hatten wir uns ein Spiel ausgedacht, ein Wettspiel: wer kann dem anderen länger in die Augen schauen? Wer zuerst wegschaut, hat verloren. Es begann dann wohl damit, dass wir uns selbst winzig klein und dunkel in der Pupille des anderen gesehen haben. Aber dann, dann war’s, wie wenn ich in seine Augen falle. So wie Kinder im Märchen in einen Zauberteich fallen. Und mein Vetter ist in meine Augen gefallen. Wir waren plötzlich in einer anderen Welt. Als unsere Augen zu wässern anfingen, haben wir beide zugleich die Augen geschlossen. Später haben wir darüber gespöttelt. Aber insgeheim war uns klar: wir haben einen Augenblick die wirkliche Welt gesehen".[1]

Da geschieht etwas in einem Menschen, zwischen zwei Menschen. Oder dass es grad nicht geschieht, erweckt ein unbestimmtes Sehnen, wie ein Tasten im Dunkeln, nach: Glück, Erfüllung, Sinn. Gläubige Menschen nennen es vielleicht: eine Gotteserfahrung. Ein Berührtwerden von etwas, was sich kaum in Worte fassen lässt. Hartmut Rosa, Soziologe und Buchautor, beschreibt es mit einem anderen Wort. Es geht hier um Resonanz. Ein Phänomen, das er intensiv erforscht und für das er ein sehr treffendes Bild findet: es geht darum, sich mit dem Leben, mit der Welt durch einen vibrierenden Draht verbunden zu fühlen. Den sprichwörtlichen "guten Draht" zur Welt nicht zu verlieren.

Resonanz erleben 

Dieses Bild leuchtet mir sofort ein – jeder Mensch ersehnt es, sich selbst lebendig zu fühlen, verbunden mit der Welt, den Menschen und den Tieren, den Dingen und der Natur. Ja, mit sich selbst, mit dem Urgrund des Seins. In unserer Welt, in der unser Leben einer steten Beschleunigung ausgesetzt ist, hat das seine ganz eigenen Tücken: die Wirtschaft muss wachsen, der Absatz muss gesteigert werden, je schneller, desto besser. Fragt man Menschen, ob sie glücklich sind, antworten sie in der Regel: ja, ich bin gesund, verheiratet, ich habe Kinder, ein schönes Einkommen, ein Haus, ein Auto, viele Freunde und hohes Ansehen. Alles das, Einkommen, Besitz, Familie, auch Bildung und Beziehungen und daraus erwachsende Chancen – das nennt Rosa Ressourcenausstattung. So üppig vorhanden, wie in keiner Generation vor uns. Und dann ist da noch die Zeit, die wir optimal nutzen müssen, denn: je mehr Ressourcen, desto besser das Leben. Nach dieser Überzeugung leben die allermeisten von uns heutzutage. Was kann der Beschleunigung entgegengesetzt werden?  Als Hartmut Rosa dieser Frage nachgeht, begegnet ihm ein Kirchenlied. Ein Lied über die Zeit: 

Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb nehmen mich gefangen, jagen mich.
Herr, ich rufe: Komm und mach mich frei! Führe du mich Schritt für Schritt.

Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

In diesem Lied steckt ein ganz anderes Verständnis von Zeit – "die unglaubliche Idee, des Nicht-Verfügen-Könnens als Modus der Welterfahrung. Diese Dimension müssen wir zugänglich halten als kulturellen Schatz und als Ressource, mit der wir in die Welt gestellt sind." sagt Hartmut Rosa in einem Interview.[2]  

Die anderen Ressourcen wie Einkommen, Besitz, Familie, Bildung und Beziehungen, die halten uns auf Trab. Sie sind natürlich nicht unwichtig für ein gutes Leben, trotzdem gelingt in der "Rushhour des Lebens", in den mittleren Lebensjahren, kaum ein bekömmliches Gleichgewicht zwischen Arbeit und dem sonstigen Leben. Oft tröstet man sich: "Im Moment werde ich nahezu aufgefressen von Aufgaben und Ansprüchen, aber irgendwann lasse ich alles hinter mir und beginne ein gutes Leben." Irgendwann, nach dem Renteneintritt. Aber wird mir dafür Zeit bleiben? Und werde ich nach Jahren eines eng getakteten Lebens mit übervollem Terminkalender in einen anderen Lebensrhythmus finden? Und wie schaut es aus, das gute, das gelingende Leben?  

Genau danach fragt der Soziologe Hartmut Rosa. Er ist sich sicher: "Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung."[3] Auf Resonanz hin ist jeder Mensch angelegt und angewiesen, in Leib und Seele, in der Welt und im Miteinander mit anderen. Resonanz ist kein bestimmtes Gefühl, keine Emotion. Resonanz erfahren heißt: Ich bin in Beziehung. Ich erfahre Berührung, die außen beginnt und nach innen wirkt. Das ist einer der vier grundlegenden Aspekte von Resonanz. Das geschieht in der Begegnung mit einem anderen Menschen, aber auch beim Blick auf eine Landschaft oder beim Hören einer Melodie.

Vielleicht habe ich die Melodie schon oft gehört, aber jetzt bewegt sie mich innerlich, spricht zu mir, ich werde berührt, tief drinnen. Und man sieht es mir auch an: meine dumpfe Miene verwandelt sich, meine Augen leuchten oder füllen sich mit Tränen.

Dann gehört zur Resonanz meine Antwort. Hartmut Rosa nennt das: Selbstwirksamkeit: Wenn mich etwas berührt, spüre ich das oft ganz leiblich, ein Schauer läuft über meinen Rücken, ich bekomme eine Gänsehaut, Tränen steigen auf.... Ich reagiere mit einer Emotion – in dem Wort steckt schon die Bewegung nach außen, denn das Wort leitet sich von lateinisch "emotus" ab, d.h. herausbewegt.  Eine einfache Resonanzbeziehung ist sich gegenseitig in die Augen zu schauen. Den erwidernden Blick zu spüren. Das Baby braucht ihn zum Überleben. Und damit beginnt Muttersein, Vatersein, jede Freundschaft, jede Liebe.

Ich lese viel, und dann und wann spüre ich diesen vibrierenden Draht zwischen mir und einem Buch. So ist es passiert, als ich vor ein paar Jahren ein Buch über das Credo von David Steindl-Rast gelesen habe. Dort hat er nicht nur jede einzelne Aussage des Glaubensbekenntnisses ausgelegt. Er hat auch immer "Persönliche Erwägungen" hinzugefügt.

Ich staune, wie es dem Autor gelingt, bei jeder Aussage des Credos etwas zu finden, was an sein eigenes Leben anknüpft. Das Glaubensbekenntnis, oft durch den häufigen Gebrauch stumpf geworden wie ein abgegriffener Silberlöffel, glänzt mir seither wieder. Damit sind wir beim dritten Aspekt der Resonanz.  Wenn ich in Resonanz trete, zu einem Menschen, einem Buch, einer Landschaft, dann verändere ich mich in und durch die Begegnung. Vielleicht ist die Veränderung so groß, dass ich sagen kann: "Das hat mich zu einem anderen Menschen gemacht", vielleicht aber ist die Verwandlung hauchzart: da bin ich für ein paar Momente herausgekommen aus meiner trüben Stimmung.

Resonanzerfahrungen verwandeln uns, sie machen uns lebendig.  Wir kennen alle das Gegenteil – den Zustand, dass uns nichts anrufen und verwandeln kann, so dass wir auch nicht einer der vielen Stimmen da draußen aus dem Herzen heraus antworten können.  In diesem Zustand sind wir wie versteinert, wie innerlich tot. Einfach resonanzunfähig. "Ich kann mir ein Buch kaufen und es sogar lesen, ohne dass es mich in irgendeinem Sinn berührt, bewegt oder verändert, mit dem gleichen Ergebnis kann ich beten, Konzerte besuchen. Berge besteigen oder heiraten." Ohne Resonanz geschieht das alles in der "Beziehung der Beziehungslosigkeit".[4] Wir ahnen es: Resonanz lässt sich nicht absichtsvoll herbeiführen. Damit sind wir beim vierten Aspekt: zur Resonanz gehört ihre Unverfügbarkeit. Es kann kein 7 Punkte-Programm geben, mit dem man garantiert Resonanz erlebt. Es ist ähnlich wie beim Einschlafen, je mehr ich mich darum bemühe, desto eher flieht mich der Schlaf. Resonanz ist unverfügbar, lässt sich weder sicher erzwingen noch garantiert verhindern. Und: wenn sie eintritt, verwandelt sie uns, aber wie stark und wie lange, das bleibt offen.[5]  

Resonanzraum Glaube

Ich erlebe den christlichen Glauben so, dass er mir unzählige Räume der Resonanz eröffnet. Erstmal ist da die Bibel - ein Buch, mit dem wir nie fertig werden. Vieles in ihm bleibt geheimnisvoll, unverständlich oder auch grad‘ nicht von Belang. Aber die Bibel kann auch unmittelbar nach mir greifen. Ich lese einen kleinen Abschnitt, bin berührt, bewegt, ja verwandelt. Immer ist da der EINE, mal HERR, Hirte oder Mutter genannt, er hört uns, sie antwortet mir. Der betende Mensch in der Bibel schaut in die Natur. Sie erzählt ihm von Gott, füllt ihn mit Vertrauen und Zuversicht. Ein vibrierender Draht zu Gott und zur Natur, der Schöpfung Gottes. So hören wir es im 36. Psalm: 

HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,

und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.

Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes /

und dein Recht wie die große Tiefe.

HERR, du hilfst Menschen und Tieren.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott,

dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!

Seitdem ein Beter in diesen Worten seine eigene Resonanzerfahrung mit Gott und der Natur niedergeschrieben hat, sind seine Worte schon millionenfach gebetet worden. Die einen haben das routiniert getan, daheim oder im Gottesdienst, ihr Herz ist dabei stumm geblieben. Andere werden von den Psalmworten hineingenommen in eine andere Sphäre. Sie laden ein, weiter zu denken, weiter zu träumen. Dass Gott über uns wie die Glucke über ihre Küken seine Flügel breitet. Ulkig oder heimelig, oder beides?  Die Zuversicht des Beters geht über - auf den, der seine Worte nochmals ausspricht. Für ein paar Momente steht das Sorgenkarussell still.

In den Jesusgeschichten sehen wir immer wieder Menschen, die sich nach Resonanz sehnen. Einer klettert auf einen Baum um Jesus zu sehen. Eine Frau wagt sich nicht, ihm zu nahe zu kommen, fasst aber im Schutz der Menge von hinten an sein Gewand. Ein blinder Mann schreit laut nach ihm. Alle möchten, dass dieser Mann sie berührt, nicht nur mit der Hand, nein, ganz und gar, mit Leib und Seele. Der Gottes Sohn, der Heiland. Jesus wendet sich diesen sehnsüchtigen Menschen zu. Er geht in Resonanz mit ihrer Sehnsucht. Sie werden durch die Begegnung mit ihm zu anderen Menschen, geheilt, befreit. Sie sehen sich und die Welt mit neuen Augen. Und er sagt seinen Freundinnen und Freunden, seinen Jüngerinnen und Jüngern zum Abschied: Geht und tragt das in die Welt hinaus. Was ich gelebt und gesagt habe, kann durch euch weiterleben. In dieser Resonanzerfahrung des Christentums stehen wir bis heute und sie ist so vielfältig geworden…

Das Herzstück darin ist das, was Jesus kurz vor seinem Tod hinterlassen hat. Etwas, womit er uns seine Gegenwart spüren lässt, auch wenn er nicht mehr bei uns ist. Er hat ein letztes Mal ein Mahl gehalten, am Abend vor seinem Tod. Er hat dabei den Segen über Brot und Wein mit den Worten verbunden: mein Leib - mein Blut - für euch gegen. Tut das zu meinem Gedächtnis.

Seit den frühen Tagen der Christenheit feiern deswegen Christen das Heilige Mahl – so wie Jesus es geboten hat. Sein Versprechen, dass er gegenwärtig ist in Brot und Wein, ist vielen Menschen zum Trost geworden. Nicht fern, sondern ganz nah ist der Heiland. Er schließt die Lücke zwischen mir und der Welt, zwischen mir und Gott. Jede Konfession feiert das auf ihre besondere Art, jede Konfession deutet das Mahl anders. Es ist eine festgefügte vertraute Handlung mitten in unserem Gottesdienst. Ein Ritus. Wir feiern etwas, was letztlich unverfügbar ist: Christi Gegenwart. Es bleibt Geheimnis wie Christus sich mit diesem Stücklein Brot und diesem Schlücklein Wein verbindet.

An das Geheimnis erinnern wir uns, wenn wir nach den vertrauten Segensworten über Brot und Wein gesagt bekommen: Sooft ihr von diesem Brot esst und von diesem Wein trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. Und wenn wir dann antworten: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.

Mir sind diese Worte sehr wichtig, als stete Erinnerung an das Unverfügbare im Heiligen Mahl. Nicht jeder kann da mit. Müsste man nicht endlich für diese antiquierten Worte andere, modernere finden? In jenem Interview geht Hartmut Rosa auf diese Frage ein:

"Wenn ich die Erfahrung des Berührtwerdens nicht mehr mache, hilft es nicht die Form zu verändern. Der russische Pianist Igor Levit wurde mal gefragt, ob er es nicht satt habe, immer die Mondscheinsonate zu spielen. Und er sagt, nein je öfter er sie spiele, umso fremder werde sie ihm, denn sie klinge jedes Mal anders. So müsste es eigentlich beim Abendmahl sein."

Ich erlebe in meiner Gemeinde Menschen, die so mit dem Abendmahl umgehen. Sie kommen immer wieder, manchmal kann ich in ihren Gesichtern lesen, dass sie berührt worden sind – wovon? Das bleibt so geheimnisvoll, wie es das Heiligen Mahl im Innersten ist.

Keine Angst vor Prognosen

Menschen sehnen sich nach einem lebendigen Draht zur Welt – aber sie brauchen dafür die Kirche nicht mehr. So jeden Falls hören wir es immer wieder. In der Osterausgabe dieses Jahres zeigt "der Spiegel" auf seinem Titelblatt einen Christus -  mit weißwehendem Gewand vor hellen Wolken schwebend. In fetten blauen Lettern steht quer über seinen Bauch: "Wer glaubt denn so was? Warum selbst Christen keinen Gott mehr brauchen".

Im Artikel werden dann Menschen porträtiert, die ihren Glauben an Gott verloren haben. Auch wenn daneben noch andere gläubige Menschen vorgestellt werden, man merkt: der Autor hält den christlichen Glauben für Menschenwerk und die Kirche für ein Auslaufmodell. Ähnlich wurden die Ergebnisse einer Studie des Freiburger Forschungszentrums "Generationenverträge" interpretiert von manchem Kommentator. Jenes Zentrum hat, gefördert von der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), erstmals die Entwicklung für die 20 evangelischen Landeskirchen und die 27 katholischen Bistümer in Deutschland berechnet.  Heraus kam dabei: Sie werden bis zum Jahr 2060 die Hälfte ihrer Mitglieder und die Hälfte ihrer derzeitigen Finanzkraft verlieren. Ich weiß von Kirchenmitgliedern, die von dieser Nachricht erschüttert wurden: was soll aus unseren Kirchen werden? Vor allem: was müssen wir tun, dass wir unsere Mitglieder halten?

Wenn wir uns klarmachen, was unser Glaube uns bietet, dann müssen wir keine Angst vor der Zukunft haben. Ein menschliches Urbedürfnis, das Bedürfnis nach Resonanz kann in den Gottesdiensten und bei anderen Gelegenheiten gestillt werden. Der Glaube und die Kirche eröffnen Räume für Resonanz: einmal auf der Achse, die der Längsbalken des Kreuzes und ein andermal auf der Achse, die der Querbalken des Kreuzes andeutet. Hier können wir, wenn der Heilige Geist mithilft, ihn finden -  den vibrierenden Draht zu Gott und den Menschen.

 

[1] nach D. Steindl-Rast, Credo S.23, Breisgau 2010

[2] Hartmut Rosa in: Publik-Forum Nr. 24 vom 22.12.17 S. 48

[3] Hartmut Rosa in: Resonanz; Suhrkamp; S.13.

[4] Hartmut Rosa in: Unverfügbarkeit, Kap 4, Abs. 3 ebook; Residenz Verlag.

[5] Vgl. Hartmut Rosa in "Resonanz" und "Unverfügbar"

 

Pfarrerin Elke Eilert aus Wolfratshausen hat diese Predigt geschrieben für die Evangelische Morgenfeier am 07. Juli 2019 (3. Sonntag nach Trinitatis).