In Deutschland wirkt sich die Zugehörigkeit zu einer christlichen Religion einer neuen Studie zufolge positiv auf das freiwillige Engagement aus. Das geht aus einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hervor.

Auch innerhalb der christlichen Gemeinschaften große Unterschiede

Insgesamt zeigt sich eine leichte Tendenz, dass sich Angehörige von Religionsgemeinschaften häufiger engagieren als andere. In der Gruppe, die angibt, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören, engagiert sich rund ein Drittel (34 Prozent). Während deutschlandweit im Schnitt knapp 40 Prozent der Menschen freiwillig in der Zivilgesellschaft engagiert sind, liegt die Quote bei den katholischen, evangelischen und evangelisch-freikirchlichen Religionsgemeinschaften teils deutlich höher.

Bei den Mitgliedern der verschiedenen Religionsgemeinschaften gebe es weiterhin große Engagement-Unterschiede, präzisierte die Autorin der Studie, Maria Sinnemann. Katholische (45 Prozent), evangelische (46 Prozent) und evangelisch-freikirchliche Befragte (58 Prozent) seien überdurchschnittlich häufig freiwillig tätig.

Juden, Muslime, Orthodoxe: Fragen bleiben offen

Der Anteil bei Muslim*innen und Christlich-orthodoxen liegt der Studie zufolge dagegen nur bei 22 Prozent beziehungsweise 23 Prozent und damit unter dem Durchschnitt. Allerdings dürften in diesen beiden Gruppen andere Faktoren wie verfügbares Haushaltseinkommen und Freizeit auch eine Rolle spielen, womöglich sogar eine größere als die Religionszugehörigkeit. Zu jüdischen Menschen macht die Studie gar keine Angaben.

Die häufigsten Bereiche beim Engagement

Am häufigsten bezieht sich das freiwillige Engagement in Deutschland auf die Bereiche "Sport und Bewegung" (13,5 Prozent), gefolgt von "Kultur und Musik" (8,6 Prozent) und dem "Sozialen Bereich" (8,3 Prozent).

Bei der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegebenen Erhebung werden seit 1999 in fünfjährigem Abstand repräsentativ Menschen in Deutschland ab 14 Jahren zu ihrem Engagement befragt.