Was hat es mit dem Ostermontag auf sich? Bei den beiden unmittelbar vorhergehenden Feiertagen ist die jeweilige Bedeutung klar: Der Karfreitag markiert den Tag, an dem Christ*innen dem Tod Jesu Christi am Kreuz gedenken. Der Ostersonntag wiederum feiert die Auferstehung Jesu von den Toten.
Warum ist der Ostermontag arbeitsfrei?
Und der Ostermontag? Dieser Tag folgt unmittelbar auf den Ostersonntag und ergibt sich aus dem traditionellen liturgischen Kalender der Kirche. Er hat mehrere Bedeutungen und ist mit Traditionen verbunden, die je nach Kultur und Region variieren können.
Der Ostermontag als Feiertag ist ein Überrest einer Arbeitsruhe, die einst von Palmsonntag (dem Sonntag vor Ostern) bis zum Weißen Sonntag (dem Sonntag nach Ostern) reichte. Seit dem Hochmittelalter endete sie jedoch bereits am Mittwoch nach Ostern. So folgten dann auf drei Tage des Leidens (Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag) drei Tage der Auferstehung (Ostersonntag, -montag und -dienstag). Später blieb nur noch der Montag übrig.
Was feiern wir am Ostermontag?
Das Tagesevangelium ist aus dem Lukasevangelium (Lk 24,13–35 EU). Dort wird berichtet, wie zwei Jünger am dritten Tag nach der Kreuzigung Jesu Jerusalem verlassen, um nach Emmaus zurückzukehren. Unterwegs gesellt sich ein unbekannter Mann zu ihnen, der ihre Trauer hinterfragt und erklärt, dass der Messias gemäß den Schriften all das erleiden musste. Bei ihrer Ankunft in Emmaus laden die Jünger den Mann in die Herberge ein. Beim Brechen des Brotes am Tisch erkennen sie plötzlich Jesus, der dann vor ihren Augen verschwindet. Sie kehren sofort nach Jerusalem zurück und teilen den dort versammelten Jüngern ihre Erfahrung mit.
Welche Bräuche gibt es am Ostermontag?
Am Ostermontag gibt es traditionelle Bräuche, die österliche Symbole wie Wasser und Licht einbinden. Der Emmausgang oder Emmaus-Osterspaziergang erinnert an die oben geschilderte biblische Geschichte der beiden Jünger. Üblicherweise startet dieser Spaziergang vor der Pfarrkirche und endet an einer Kapelle.
In vielen ländlichen Gemeinden Oberbayerns wird der alte Brauch des österlichen Feldumgangs praktiziert, bei dem der Bauer mit seinen Hausbewohnern das Saatfeld durchgeht. In Traunstein im Chiemgau findet am Ostermontag der Georgiritt und der Schwertertanz statt, die symbolisch den Winter vertreiben.
In vielen Gesellschaften dient der Ostermontag darüber hinaus als Gelegenheit für Familienzusammenkünfte und Erholung nach den Feierlichkeiten des Ostersonntags. Es ist ein Tag, um gemeinsam Zeit zu verbringen, sich zu entspannen und die Frühlingszeit zu genießen. Im theologischen Sinne bietet der Ostermontag auch die Gelegenheit, die Gegenwart Jesu im Alltag zu entdecken.
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