Zweieinhalb Monate nach der Bundestagswahl ist die neue Bundesregierung im Amt. 

Schon der Koalitionsvertrag zeigte in Sachen Kirchen und Glauben eine Akzentverschiebung der Ampel im Vergleich zur Großen Koalition. Doch wie sieht es mit den einzelnen Ministerinnen und Ministern aus? Wir haben uns die Mitglieder des neuen Bundeskabinetts angeschaut. Im siebten Teil geht es um den Bundesverkehrsminister Volker Wissing und sein Verhältnis zu Kirche und Glaube

Wissing ist evangelischer Christ

Volker Wissing stammt aus Rheinland-Pfalz, er ist auf dem Weingut seines Vaters aufgewachsen. Der war Lehrer für Deutsch und Religion. Wissings selbst ist evangelischer Christ und war vier Jahre lang als Kirchenmusiker aktiv: Als Organist im Nebenamt bei der Protestantischen Kirchengemeinde Heuchelheim. Seine Ausbildung an der Orgel genoss er am Kirchenmusikalischen Seminar in Bad Bergzabern.

Viel spricht Wissing nicht über seinen Glauben. In einem Interview mit dem Gemeindebrief der Mainzer Luthergemeinde "Alles in Luther” ließ er 2019 aber erkennen, dass er es in der Kirche gerne klassisch hat:

"Diese ganzen Versuche, Gottesdienste zu einer Entertainmentveranstaltung zu machen, bei denen man irgendwie Spaß hat oder so, das ist ehrlich gesagt nicht meine Welt." 

Ihm reiche es völlig, wenn in einer Kirche ein Kreuz hänge und er eine gute Predigt hören könne. 

Fasziniert von biblischen Texten auf Hebräisch

Außerdem verriet er im Interview, dass er derzeit Hebräisch lerne. Ihn habe fasziniert, wie präsent biblische Texte in Israel seien und selbst in Heavy-Metal-Musik eine Rolle spielten:

"Und dann habe ich mir gesagt, das wäre ein schöner Respekt gegenüber der jüdischen Kultur, ihre Sprache zu lernen und etwas tiefer einzutauchen."

Amtseid mit Gottesbezug

Bei seiner Vereidigung als Bundesverkehrsminister verwendete er wie alle seine FDP-Kollegen die Gottesformel "So wahr mir Gott helfe".