Der Reformprozess Profil und Konzentration (PuK) nimmt weiter an Fahrt auf. Pünktlich zur Landessynode in Garmisch haben die sechs PuK-Arbeitsgruppen ihre Abschlussberichte vorgelegt. Die Begleitgruppe, der Landeskirchenrat und der Landessynodalausschuss haben die Berichte gesichtet. Nun sollen die Ergebnisse von den Synodalen und diversen Gremien weiter diskutiert werden. Wie das Projektbüro erklärte, haben die Berichte der Arbeitsgruppen keinen Beschlusscharakter. Vielmehr sei es nun Aufgabe der Begleitgruppe, bis zur Frühjahrssynode 2019 einen Gesamtbericht mit Handlungsempfehlungen zu formulieren.

Wir präsentieren Ihnen eine kleine Auswahl der Ideen aus den Arbeitsgruppen:

Idee 1: Gemeinde-Libero

In Gemeinden und Dekanaten gibt es einen "Libero": Diese Personen sind "freie Spieler im Raum", die sich um Kooperationen und Netzwerke kümmern und Strukturen über Gemeindegrenzen hinweg fördern.

Idee 2: Ehrenamtliche Feiermacher

Ehrenamtliche sollen ausgebildet werden, damit sie künftig selbständig kleine liturgische und spirituelle Feiern leiten können.

Idee 3: Evangelisten, Missionare und Pioniere

Es werden für Pfarrer und kirchliche Mitarbeitende neue Rollen und Aufgaben definiert, die das Amt der Verkündigung in der heutigen Zeit betreiben sollen. Um das zu erreichen, werden entsprechende Curricula und Berufsgruppen entwickelt.

Idee 4: Denkwerkstätten für die Zukunft

Kirche funktioniert wie ein Netzwerk. Doch wie entwickelt sich dieses Netzwerk kontinuierlich weiter? Es soll künftig Denkwerkstätten geben, in denen neue Wege diskutiert und erprobt werden.

Idee 5: Rote Karte für Projekte

Projekte, Aufgaben und Angebote sollen künftig regelmäßig überprüft werden. Dafür  werden Instrumente entwickelt, die die Bewertung ermöglichen und dann auch dazu führen, manches einzustellen oder aufzugeben.

Idee 6: Mobile Büros in den Regionen

In den Regionen werden zentrale Pfarrbüros eingerichtet mit regelmäßigen Öffnungszeiten. Sie sind zentrale Servicezentren und "Kasualknotenpunkte" in der Region für Fragen rund um Taufe, Hochzeit oder Beerdigung.

Idee 7: Orte für Stille und Kontemplation

In kirchlichen Räumen soll es Orte geben für Stille, Gebet und Kontemplation. An diesen Orten sollen geistliche Begleiter einfach ansprechbar sein.

Idee 8: Spiritualität für Alle

Spiritualität findet Einzug in viele Lebensbereiche: Im Theologiestudium, bei der Ausbildung von Diakonen und Religionslehrern gibt es "Spiritualitätsmodule". An den Hochschulen werden Professuren für Spiritualität geschaffen. Jeder kirchliche Mitarbeiter bekommt zwei Tage Zeit für die Entwicklung und Reflexion der eigenen Spiritualität.

Idee 9: Clearingstelle für Kooperationen

Es wird eine landesweite Clearingstelle für Kooperationen eingerichtet. Diese soll Akteure aus Kirche, Diakonie, Kommunen und Aktionsbündnissen vernetzen. Sie soll die Umsetzung von Ideen begleiten und unterstützen.

Idee 10: Personalmanagement vernettzen

Die Personalentwicklung von Diakonie und Landeskirche werden vernetzt.  Damit wird die Durchlässigkeit der Syssteme gefördert. Es gibt eine Personalberatung für alle Berufsgruppen. Es werden berufsgruppenübergreifende Stellenausschreibungen und Besetzungsverfahren entwickelt. Fortbildungen werden in die zielgerichtete Personalentwicklung integriert.

Idee 11: Church Digital Lab

Innerhalb der Landeskirche gibt es einen Thinktank oder eine Kreativschmiede für digitale Projekte. Das Digital-Lab realisiert Projekte, analysiert Herausforderungen und Bedürfnisse und sorgt für die Verbreitung dieser Informationen. Das Lab entwickelt Veranstaltungsformate wie Hackathons, Kreativlabore und Innovationstreffs.

Idee 12: Digitale Verwaltung

Das Landeskirchenamt agiert als Dienstleister für die Umsetzung von Projekten; die Verwaltung erfolgt digital, etwa über eine Cloud. Nach Bedarf werden Fortbildungen zu digitalen Themen angeboten.

Idee 13: Wissensmanagement

Die digitale Aus- und Fortbildung wird verbessert. Kirchliche Mitarbeitende können über Webinare im Intranet Informationen abrufen über neue digitale Trends oder Veränderungen im Nutzerverhalten der Mitglieder. Know-How und Wissen aus kirchlichen Werken und Diensten, Landeskirche und anderen Einrichtungen werden vernetzt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Idee 14: Digitale Mitgliederkommunikation

Jedes Kirchenmitglied kann sich in ein zentrales Portal einloggen, um etwa Taufurkunde, Seelsorgeangebote oder  Gemeindeinformationen abzurufen. Über das Portal werden Mitglieder informiert, es gibt Mailingaktionen, Newsletter, Podcasts und Livestreams.

Idee 15: Transparenz & Open-Source

Die Landeskirche sorgt für maximale Transparenz und vermeidet geschlossene Strukturen. Informationen und Wissen werden auf bereits bestehenden öffentlichen Plattformen veröffentlicht. Die Landeskirche setzt Open-Source-Software ein und achtet beim Einkauf von Software auf faire Produktions- und Arbeitsbedingungen.

 

Was halten Sie von diesen Ideen? Schreiben Sie einen Kommentar oder senden Sie mir eine Mail: rharmsen@epv.de

Dossier Profil & Konzentration

Alle Meldungen, Hintergrundberichte und Artikel zum Reformprozess Profil & Konzentration (PuK) auf einen Blick: www.sonntagsblatt.de/puk

Die Infografik zum Reformprozess "Profil & Konzentration" können Sie kostenlos in Ihrem Gemeindebrief abdrucken! Hier finden Sie das Material.

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