Warum werden aus Ihrer Sicht Koordination und Kooperation in Zukunft wichtiger in den Dekanaten?

Sebastian Schäfer: Weil Kirche gute Antworten finden muss auf die Fragen, die Menschen haben. Was wir zu verkünden haben, ist ja nach wie vor relevant, wir müssen es nur besser sichtbar machen. Wir müssen Formate entwickeln, die in der Gesellschaft und den jeweiligen Zielgruppen eine Relevanz entwickeln, sodass Menschen sagen können: Das gibt mir etwas. In vielen Gemeinden gibt es dazu wunderbare Ideen und kreative Köpfe, aber es gibt natürlich immer mehr als genug zu tun. Der Grundgedanke muss also sein: Wo können wir gemeinsam auftreten, damit diese guten Ideen nicht verpuffen, nur weil sie zeitlich nicht umsetzbar sind.

Da kommen Sie ins Spiel. Worin genau besteht Ihre Aufgabe?

Ich sehe zwei Schwerpunkte: Das eine ist diese Kreativseite, also Ideen zu entwickeln - auch unkonventionelle, bislang eher unbekannte Ansätze -, neu auf die Dinge zu schauen. Wenn wir eine Idee für eine Veranstaltung oder eine Kampagne haben, für eine neue Kasualie, die wir gerne in den Fokus rücken wollen, dann suchen wir uns Mitstreiter, die mitmachen wollen. Meine zweite Aufgabe besteht in der realistischen Planung. Es geht um rechtliche und finanzielle Dinge, Ressourcen-Umsetzung und auch Controlling. Es macht durchaus Sinn, das Infrastrukturelle und Inhaltliche auf mehrere Schultern zu verteilen.

Könnten Sie das an ein paar Beispielen konkretisieren?

Viele Paare haben bei Hochzeiten ganz konkrete Ideen vor Augen, denken aber, man könne sie mit der Kirche nicht realisieren. Statt in der Gemeinde zu fragen, ob das geht, biegen sie vorher ab. Wenn wir es an der Stelle schaffen, die Menschen bei der Stange zu halten, ein Bewusstsein zu schaffen, dass sich diese Übergänge im Leben schön gestalten lassen mit Kirche, wäre das ein toller Ansatzpunkt.

Wir könnten dann auch Lebensübergänge in den Blick nehmen, die keine echten Kasualien sind, aber wichtig sind, wie zum Beispiel der Schulanfang. Wir haben zum Beispiel Segensbändchen erstellen lassen, mit dem Text: "Gott behüte dich, Gott schütze dich." Jetzt sieht man überall an Rucksäcken und Fahrrädern im ganzen Dekanat diese lustigen Bändchen. In diese Richtung denken wir.

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