Der Kompromiss sei getragen von der demütigen Einsicht, dass keiner alles wisse und könne. Wichtig seien auch die Bereitschaft, voneinander und miteinander zu lernen sowie der Mut zum Aufbruch, sagte der Erzbischof Heiner Koch.
Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit
Die evangelische Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt ermutigte laut Redemanuskript dazu, "wirklich menschlich, mitmenschlich" zu leben. Nicht Hassreden und populistisches Gegeneinander würden benötigt, sondern füreinander einzustehen und da zu sein.
"Lasst uns konkret und praktisch helfen, wenn Menschen in Not sind - unabhängig von Hautfarbe oder Geschlecht oder davon, woher sie kommen und wie sie lieben. Lasst uns weiter einstehen für die gleiche Würde aller Menschen, jedes einzelnen Menschen", sagte die Theologin.
Bedeutung der Demokratie
Zudem sagte Kühnbaum-Schmidt, dass "das Handwerk der Demokratie" neu gelernt werden müsse. Neu gelernt werden müsse, "wie wichtig verlässliche Zusammenarbeit und Kooperation sind". Angesichts so vieler Herausforderungen gehe es jetzt darum, zusammenzustehen und nicht aufzugeben.
"Denn: wir lassen den Dingen nicht einfach ihren Lauf - und wir geben nicht auf, wofür vor 35 Jahren auch hier in Schwerin aus diesem Dom heraus die Menschen auf die Straße gegangen sind."
An dem Gottesdienst nahmen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig und Bundeskanzler Olaf Scholz (alle SPD) teil.
Tag der Deutschen Einheit
Am Mittag sollte ein Festakt zum Tag der Deutschen Einheit im Mecklenburgischen Staatstheater folgen. Sprechen werden Bundeskanzler Scholz und Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit den Vorsitz im Bundesrat inne. Mit der Bundesratspräsidentschaft ist stets die Ausrichtung der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit verbunden.
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Alles sehr staatstragend und…
Alles sehr staatstragend und leider hohl. Außerdem wurde nach meinem Begriff das Thema verfehlt, indem das ganze Potpourri progressiver Politik (Klimawandel, Toleranz, Zusammenhalt, Drogenhilfe) herunter gerattert wurde. Nicht, dass das nicht wichtige Themen sind, aber sie haben mit dem Nationalfeiertag herzlich wenig zu tun. Auch ist eine Belehrung der Bürger von oben wie Demokratie zu gehen hat im Angesicht einer erfolgreichen demokratischen Revolution ziemlich deplaziert. Es ist nicht so, dass innerer Friede und Freiheit heute ungefährdet wären im Gegenteil schaut es tatsächlich zumindest partiell finster aus. Das hat aber auch viel mit dieser Entkoppelung von Spitzenpolitik und Basis zu tun: Viele Bürger finden "die da oben" doof und nehmen Politik als Unterhaltungskrawall wahr an dem sie maximal durch ein paar trotzige Aktionen partizipieren können und die Spitzenpolitik behandelt Bürger zunehmend wie Kleinkinder, die man erziehen und kontrollieren muss und denen man weder vertrauen kann noch ihnen gar etwas zumuten kann. Dabei wäre die Erinnerung an 1989 durchaus eine Möglichkeit über systemische Änderungen und Gestaltungsmöglichkeiten von unten wieder neu nachzudenken und sich trotz allem in erster Linie auch einmal für einen Moment zu freuen und den Weltuntergang auf morgen zu verschieben. Er holt uns ohnehin wieder ein. Wenn man noch bedenkt, dass etwa die Hälfte der Bürger mit Kirche nichts mehr am Hut hat, dann stellt sich die Frage nach dem Sinn der Veranstaltung. Allzu viel weltliche Feiertage haben wir ohnehin nicht.
Dieser Bericht macht…
Dieser Bericht macht deutlich, wie weit sich die Kirchen von Gottes Wort entfernt haben. Kein gutes Signal für Deutschland. Gottes Wort ist nicht tolerant (sola criptura)! Die Kirchen predigen viel Kompromisse, Vielfalt, jeder soll lieben wie er will (LGBTQ+), keine absolute Wahrheit (Jesus sagt: niemand kommt zum Vater denn durch mich), und der gekreuzigte und auferstande Jesus (Gottes Sohn) wird zumindest hier im Artikel nicht mehr erwähnt.
Manfred Siebald hat das Lied geschrieben: "Ohne Gott geht es in die Dunkelheit) - diese Wahrheit wird mehr und mehr sichtbar.
Lieber Gruß Martin Dobat