Der Haushalt der bayerischen evangelischen Landeskirche stand im Mittelpunkt der Landessynode in Amberg im Herbst. Das Kirchenparlament musste über den Haushalt beraten und diesen beschließen. Die Tagung begann am Sonntag, 24. November und endet am 29. November 2024. Die Sonntagsblatt-Redaktion war live vor Ort: Oliver MarquartLarissa Launhardt und Rieke Harmsen.

Abonniert unseren #sonntags-Newsletter – dort erhaltet ihr die Zusammenfassung der wichtigsten Nachrichten zugeschickt. Ihr habt Fragen und Anregungen? Dann schreibt Chefredakteurin Rieke Harmsen eine Mail: rharmsen@epv.de.

Der Campus Kommunikation auf der Synode

Alle öffentlichen Teile der Tagung in Amberg von Montag bis Mittwoch sind im Livestream zu sehen. Den jeweils aktuellen Stream findet ihr hier. Danach ist der Stream zusammen mit weiteren Videos von der Synode auf YouTube zu finden.

Die Campus-Online-Redaktion berichtet umfangreich von der Synode. Die Bildergalerie und eine Dokumentation der Berichte und Entscheidungen liefert die Themenwelt auf bayern-evangelisch.de. Die epd-Redaktion liefert aktuelle Meldungen, die auf sonntagsblatt.de veröffentlicht werden. Die Online-Redaktion ist vor Ort und bloggt live über diesen Newsticker.

Eine Social-Media-Wall sammelt alles, was unter dem Hashtag #­elkbsynode gepostet wird.

Reels und Storys mit News und den wichtigsten Infos des Tages liefern wir euch auf Instagram, Threads und Facebook.

Folgt uns auf Instagram:

Sonntagsblatt und Bayern Evangelisch

oder Facebook:

Sonntagsblatt und Bayern Evangelisch

Ein Mann im lila Jacket steht am Mikrofon, hinter ihm sitzen Menschen
Die Synodalen diskutieren darüber, ob sie ihre eigene Anzahl reduzieren wollen und wenn ja, wie.
Eie Frau spricht in ein Mikrofon
Eine Synodale äußert sich in der Debatte um kirchliche Zuschüsse für die Diakonie
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Annekathrin Preidl begrüßt die Synodalen.
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Synodale im Gespräch
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Eingangsbereich des Congress Centrums Amberg
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Synodale im Gespräch
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Der Posaunenchor empfängt die Synodalen.
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Gottesdienst zur Eröffnung.
Landessynode Amberg 2024 - Gottesdienst zur Eröffnung
Landessynode Amberg 2024 - Gottesdienst zur Eröffnung
Landessynode Amberg 2024 - Gottesdienst zur Eröffnung
Landessynode Amberg 2024 - Gottesdienst zur Eröffnung
Landessynode Amberg 2024 - Thomas Prieto Peral predigt
Landessynode Amberg 2024 - Regionalbischof Thomas Prieto Peral während seiner Predigt.
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Musik beim Eröffnungsgottesdienst.
Landessynode Amberg 2024
Landessynode Amberg 2024: Gleich beginnt der Gottesdienst
Landessynode Amberg 2024 - Kongresshalle
Landessynode Amberg 2024 - Kongresshalle
Eine Frau mit rotem Blazer und roter Brille spricht an einem Podium
Synodenpräsidentin Annekathrin Preidel auf der Landessynode in Amberg während ihrer Rede.
Mehrere Menschen heben grüne Karten zur Abstimmung in die Höhe
Synodale stimmen per grüne Karte im Kongresszentrum in Amberg auf der Synode ab.
Ein Mann mit Brille spricht am Rednerpult
Landesbischof Christian Kopp spricht zur Landessynode im Rahmen des traditionellen Bischofsberichts.
Patrick de La Lanne in Amberg
Patrick de La Lanne bei der Präsentation des Haushalts 2024 in Amberg.

Aktuell im Newsticker:

    Beschlüsse der Landessynode in Amberg 2024

    Mittwoch, 27. November 2024, 14:28 Uhr

    Mit zahlreichen Beschlüssen und der Verabschiedung des Haushalts für 2025 ist am Mittwoch die Herbsttagung der Landessynode der bayerischen Landeskirche zu Ende gegangen. Die weitreichendste Entscheidung des evangelischen Kirchenparlaments ist die Verringerung der sechs Kirchenkreise auf künftig maximal vier. Vorerst gestoppt ist die Verkleinerung der Landessynode: Das Gesetzgebungsverfahren wurde angehalten, weil sich abgezeichnet hat, dass es dafür aktuell nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit gibt.

    Das Wichtigste im Überblick:

    • Ab dem 1. März 2025 sind die drei südlichen Kirchenkreise München-Oberbayern, Augsburg-Schwaben und Regensburg Geschichte - sie gehen in einem neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern auf. Die Landessynode stimmte dem Erprobungsgesetz mit 87 Prozent aller abgegebenen Stimmen zu. Für die Gesetzesänderung war eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Das vorerst sechs Jahre gültige Erprobungsgesetz sieht vor, dass zwei Oberkirchenräte oder Oberkirchenrätinnen für den Bereich eines Kirchenkreises berufen werden können.
    • Ebenfalls beschlossen hat die Landessynode am Mittwochmorgen den Haushalt fürs kommende Jahr. Damit wurde die Planung des landeskirchlichen Finanzchefs Patrick de La Lanne abgesegnet, der mit Einnahmen von 971 Millionen Euro, Ausgaben von 954,8 Millionen Euro und somit mit einem Überschuss von rund 16 Millionen Euro rechnet. Für 2025 rechnet die Kirche mit 770 Millionen Euro an Kirchensteuer-Einnahmen. Auch abgesegnet wurde der Jahresabschluss für 2023 mit einem Rekorddefizit von 83 Millionen Euro.
    • Auch die Vorlage zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zur Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenräten und Oberkirchenrätinnen hat die Synode mit großer Mehrheit angenommen. Damit wird der oder die Beauftragte für Chancengleichheit am gesamten Bewerbungsprozess beteiligt. Die Synode verabschiedete zudem ein Maßnahmenpaket zur Frauenförderung, das unter anderem Trainingsprogramme beinhaltet werden, sowie eine Quote von 40 Prozent für Frauen in kirchenleitenden Ämtern.
    • Die Beratung über eine Forderung des theologisch konservativen Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern (ABC) wurde auf die nächste Frühjahrstagung verschoben: Der ABC will den Gewissensschutz für Pfarrpersonen bei der Segnung homosexueller Menschen erhalten. Die Synodalen wollen aber erst darüber diskutieren, wenn die Arbeitsgruppe Queer wie geplant im Frühjahr ihren Bericht vorgelegt hat.

    Kilian Deyerl über die Verkleinerung der Synode und die jungen Synodalen

    Mittwoch, 27. November 2024, 14:26 Uhr

    Die geplante Verkleinerung der Landessynode ist vorerst vom Tisch. Das Thema bleibt jedoch auf der Agenda, wie Kilian Deyerl, ein Jugendvertreter in der Synode, erklärt: "Wir haben über eine Reform der Landessynode und ein entsprechendes Gesetz beraten. Diese Reform ist in der aktuellen Fassung nicht mehrheitsfähig."

    Dennoch sehe die Synode Reformbedarf. "Wir wollen uns die Zusammensetzung der Synode anschauen und fragen, wie wir als Leitung gut zusammenarbeiten und weniger Ressourcen dafür aufwenden können", so Deyerl weiter. Die Synode hat beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die die Reformthematik weiterbearbeiten soll.

    Auch die jungen Synodalen beschäftigten sich intensiv mit den bevorstehenden Herausforderungen, betont Deyerl: "Es ist wichtig, konstruktiv mit der Fragestellung umzugehen." Die bayerische Landeskirche stehe vor erheblichen Einsparungen in finanziellen und personellen Bereichen. "Dementsprechend müssen wir uns als Leitungsorgane konstruktiv und zielorientiert mit diesen Themen auseinandersetzen." Das Ziel sei eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Ausrichtung der kirchlichen Leitungsgremien.

    Tanja Keller über die Frauenquote in der bayerischen Landeskirche

    Mittwoch, 27. November 2024, 14:12 Uhr

    Die Landessynode hat entschieden: In kirchenleitenden Ämtern sollen künftig 40 bis 60 Prozent Frauen vertreten sein. "Vielleicht ist es ein Zeichen, dass ein paar Frauen aus der Synode eine Sektflasche geöffnet und gefeiert haben", sagt Tanja Keller, eine der Initiatorinnen der Initiative für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche. Sie sei sehr zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben den Landeskirchenrat im Rücken, damit ist eine andere Energie im Raum."

    Die Entscheidung geht mit weiteren Maßnahmen einher. So wird künftig die Beauftragte für Chancengerechtigkeit in Auswahlverfahren eingebunden, es gibt ein Widerspruchsrecht bei Entscheidungen und zusätzliche Fortbildungsangebote. Keller betont: "Insgesamt haben wir mehr erreicht, als erwartet."

    Besonders hob sie die enge Zusammenarbeit der Unterstützerinnen hervor: "Es gab verschiedene Anträge und Vorlagen, die koordiniert wurden. Dafür haben sich die Frauen in einer Facebookgruppe zusammengeschlossen. Die Zusammenarbeit hat prima geklappt."

    Der Weg sei jedoch noch nicht zu Ende, sagt Keller. "Wir werden wachsam sein müssen und warten auf den Bericht der Landessynode im nächsten Jahr. Aber wir haben eine gute Basis gelegt und bleiben dran. Der Stein ist ins Rollen gekommen. Ohne Frauen wird es nicht gehen."

    Die Quote von 40 bis 60 Prozent sei ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit, fügt Keller hinzu. "Früher waren es überall 100 Prozent Männer, und darüber hat sich keiner Gedanken gemacht. Es ist wichtig, dass die Kirche Diversität lebt, Vielfalt im Blick hat und in gemischten Teams arbeitet."

    Eingabe zur Frauenquote abgelehnt

    Mittwoch, 27. November 2024, 12:31 Uhr

    Anders.evangelisch.engagiert. (AEE) hatte eine Eingabe eingebracht, in der die Synode aufgefordert wird, zu beschließen, dass künftig für die kirchenleitenden Gremien und Positionen der Landeskirche eine Frauenquote von mindestens 50 Prozent gelte. Insbesondere für den Landeskirchenrat und auf Dekanatsebene solle so lange kein Mann berufen werden, bis die Quote von mindestens 50 Prozent Frauen erreicht sei.

    Die Synodalen lehnen die Eingabe ab. Ein Frauenanteil von 50 Prozent wird aber als wünschenswert bezeichnet, er wird als sogenannte Zielquote definiert.

    Zustimmung findet dagegen ein Antrag, der eine Quote von mindestens 40 Prozent Frauen und höchstens 60 Prozent Männern auf Leitungsebene einfordert. Damit ist die Forderung nach einer verbindlichen Quote von 50 Prozent gescheitert. Das Hauptgegenargument lautete, dies hätte den Handlungsspielraum der Wahlgremien bei der Stellenbesetzung zu sehr eingeschränkt. Einige Synodale hatten dem entgegengehalten, dass der Frauenanteil beim zukünftigen Nachwuchs bei etwa 80 Prozent liege.

    Fortbildung und Mentoring: Antrag zur Frauenförderung angenommen

    Mittwoch, 27. November 2024, 12:01 Uhr

    Ein Antrag zu einer Verbesserung der Förderung von Frauen in der Landeskirche findet die Zustimmung der Synodalen. Somit fordert die Synode den Landeskirchenrat zur Umsetzung der folgenden Maßnahmen auf:

    • Koordination der frauenfördernden Maßnahmen in der Personalabteilung und dafür eine Bereitstellung von personellen Ressourcen
    • Fortbildungsangebote (von der Ausbildung aller Berufsgruppen an), die ein Bewusstsein von genderspezifischen Berufswegen und Motivationsverhalten vertiefen
    • Fortbildungen mit Trainingsprogrammen für Frauen
    • Mentoringprogramme für Frauen
    • Mehr Transparenz in Bewerbungsverfahren
    • Beteiligung der Beauftragten für Chancengerechtigkeit in Bewerbungs- und Berufungsverfahren

    Eine weitere Eingabe, die die Bildung eines Ausschusses Chancengerechtigkeit fordert, wird dagegen abgelehnt. 

    Beten für mehr Nachwuchs? Synodale lehnen Eingabe ab

    Mittwoch, 27. November 2024, 11:37 Uhr

    Eine Eingabe der Dekanin Baderschneider aus Kitzingen fordert die Synode auf, den Gemeinden zu empfehlen, die Bitte um Nachwuchs in die Fürbittengebete aufzunehmen. "Es liegt Kraft im gemeinsamen Gebet", heißt es zur Begründung. 

    Die Synodalen lehnen die Eingabe ab. Viele Synodale hatten sich für das Anliegen ausgesprochen, es gab jedoch auch Stimmen, die anmerkten, dass es nicht zum Aufgabenbereich der Landessynode gehöre, eine solche Empfehlung auszusprechen.

     

    Eingabe zum Gewissensschutz im Zusammenhang mit Segnung gleichgeschlechtlicher Paare vertagt

    Mittwoch, 27. November 2024, 10:42 Uhr

    Der konservative Arbeitskreis Bekennender Christen (ABC) hatte eine Eingabe eingereicht, in der gefordert wird, Pfarrer*innen weiterhin zu garantieren, dass sie sich weigern können, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen – aus Gewissensgründen. 

    Die Synodalen folgen der Empfehlung des Grundfragenausschuss, der angeregt hatte, über das weitere Vorgehen in dieser Frage in der Frühjahrssynode zu entscheiden. Dann soll der Bericht der Arbeitsgruppe Queer vorliegen. 

    Eingabe zum Schutz heiliger Räume abgelehnt

    Mittwoch, 27. November 2024, 10:33 Uhr

    In Anlehnung an die Diskussion um die queere Ausstellung "Jesus liebt" in der Nürnberger Egidienkirche 2023 fordert eine Eingabe, dies in Zukunft unmöglich zu machen. Sie verlangt einen "Schutz heiliger Räume" und spricht von einer "Pervertierung der Bestimmung eines Gotteshauses". 

    Die Synodalen lehnen die Eingabe ab. Auch eine weitere Eingabe mit ähnlichem Inhalt findet keine Mehrheit. 

    Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit bei Oberkirchenrats-Wahl beschlossen

    Mittwoch, 27. November 2024, 09:50 Uhr

    Zum Kirchengesetz zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenrät*innen gibt es einen Zusatzantrag: Die Gleichstellungsbeauftragte soll im Verfahren nicht nur beraten, sondern auch ein Stimmrecht bekommen. Darüber müssen die Synodalen nun abstimmen. 

    Der Antrag findet keine Mehrheit. Somit tritt das Kirchengesetz zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit ohne ein aktives Stimmrecht des oder der Gleichstellungsbeauftragten in Kraft. Denn das Gesetz an sich wird mit großer Mehrheit angenommen. 

    Kirchenkreis-Reform beschlossen

    Mittwoch, 27. November 2024, 09:40 Uhr

    Die Synodalen stimmen wie erwartet auch der Reform der Kirchenkreise zu. Damit steht fest, dass es ab dem 1. März 2025 nur noch vier Kirchenkreise geben wird: Nürnberg, Bayreuth, Ansbach-Würzburg und den neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern, der aus den ehemaligen Kirchenkreisen Augsburg, München und Regensburg zusammengesetzt wird.

    Der letzte Sitzungstag beginnt – Haushalt beschlossen

    Mittwoch, 27. November 2024, 09:31 Uhr

    Die Synodalen sitzen wieder im Saal. Nach der Morgenandacht geht es nun in den letzten Sitzungstag hinein. Es geht um Eingaben, Anträge sowie die Vorlagen in zweiter Lesung. 

    Als erstes verabschieden die Synodalen den Jahresabschluss 2023 und den Haushalt für 2025 mit einer sehr deutlichen Mehrheit. Damit wurde die Planung des landeskirchlichen Finanzchefs Patrick de La Lanne abgesegnet, der mit Einnahmen von 971 Millionen Euro, Ausgaben von 954,8 Millionen Euro und somit mit einem Überschuss von rund 16 Millionen Euro rechnet.

    Für 2025 rechnet die Kirche mit 770 Millionen Euro an Kirchensteuer-Einnahmen. Auch abgesegnet wurde der Jahresabschluss für 2023 mit einem Rekorddefizit von 83 Millionen Euro. 

    Ausschüsse und Landeskirchenrat berichten

    Dienstag, 26. November 2024, 21:55 Uhr

    Nach einer Pause, in der die Synodalen etwas zu essen bekamen, geht es nun mit diversen Berichten weiter. Einen lieferten Stefan Reimers und Florian Baier aus dem Landeskirchenrat. 

    Anschließend standen die Berichte aus den Ausschüssen an. Nun berichtet Oberkirchenrat Stefan Blumtritt über den Sachstand bei den Tagungs- und Übernachtungshäusern. Anschließend wird er auch noch einen Sachstandsbericht zur Weiterarbeit am Thema Spiritualität geben.

    Für das Schloss Tutzing und das Erwachsenenbildungszentrum Hesselberg sollen bis zum Jahr 2030 durch Umstrukturierungen signifikante Einsparungen erreicht werden. Für den Hesselberg liefen erste Gespräche zu Kooperationspartnerschaften. Schloss und Akademie Tutzing seien "zusammen einer der dicken Brocken unter den Tagungs- und Übernachtungshäusern", sagt Blumtritt. Für Tutzing gelte es, rund 900.000 Euro jährlich ab 2030 einzusparen. Man wolle im Februar einen Klausurtag zur Neuausrichtung der Arbeit der Akademie abhalten.

    Die Eingaben und Anträge werden heute nicht mehr beraten. Dabei haben die es teilweise in sich. So liegen den Synodalen unter anderem Eingaben vor, die eine Frauenquote in Führungsämtern, mehr gezielte Förderung von Frauen oder auch das Beten für mehr Nachwuchs fordern. 

    Schließlich beantragt der konservative Arbeitskreis Bekennender Christen (ABC), dass Pfarrer*innen sich weiterhin weigern dürfen sollen, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen. 

    Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit findet Zustimmung

    Dienstag, 26. November 2024, 18:48 Uhr

    Auch der Gesetzesvorschlag zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit findet eine Mehrheit unter den Synodalen in erster Lesung.

    Der Titel wird zunächst geändert auf "Kirchengesetz zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit bei der Wahl von Oberkirchenräten und Oberkirchenrätinnen". Die Vorlage sieht vor, dass im ersten Schritt eine Beteiligung der oder des landeskirchlich Beauftragten für Chancengerechtigkeit bei der Wahl der Oberkirchenrät*innen verpflichtend eingeführt werden.

    Im weiteren Verfahren sind dem oder der Beauftragten für Chancengerechtigkeit alle eingehenden Bewerbungsunterlagen zur Verfügung zu stellen. So soll er oder sie alle Belange der Geschlechtergerechtigkeit in die Entscheidungsfindung, welche Personen zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden sollten, einbringen können. Aus dem gleichen Grund soll er oder sie auch an den Vorstellungsgesprächen teilnehmen.

    Künftig vier statt sechs Kirchenkreisen

    Dienstag, 26. November 2024, 18:27 Uhr

    Nun steht das Gesetz zur Veränderung bei den Kirchenkreisen in erster Lesung auf der Tagesordnung. Werden die Synodalen erneut eine zentrale Strukturreform stoppen, wie es gerade bei der geplanten Verkleinerung der Synode geschehen ist? 

    Die Vorlage sieht vor, dass aus sechs Kirchenkreisen vier werden. Ansbach-Würzburg, Bayreuth und Nürnberg blieben der Vorlage zufolge erhalten. Augsburg, München und Regensburg gingen dem Plan zufolge im neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern auf.

    Hier sieht es allerdings eher nach einer erfolgreichen Einbringung aus als bei der Verkleinerung der Synode: Auch der umstrittene Artikel 2 der Gesetzesvorlage erhält eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Damit dürfte das Kirchengesetz morgen so verabschiedet werden. 

    Synodale stimmen Vorlage zum digitalen Arbeiten zu – und singen

    Dienstag, 26. November 2024, 17:45 Uhr

    Nachdem die Synodalen der Vorlage über digitales Arbeiten mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit in erster Lesung zugestimmt haben, was wegen der damit verbundenen Verfassungsänderung nötig sein wird, stehen sie auf und singen.

    Wichtig: Heute werden die Vorlagen nur in erster Lesung zur Abstimmung gestellt. Verabschiedet werden sie dann erst morgen, in zweiter Lesung. Eine Zustimmung in erster Lesung ist aber natürlich ein klarer Hinweis darauf, dass es in zweiter Lesung dann auch tatsächlich formal beschlossen wird. 

    Verkleinerung der Synode scheitert

    Dienstag, 26. November 2024, 17:13 Uhr

    Das Präsidium in der Person von Synodalpräsidentin Preidel hält es für unwahrscheinlich, dass die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für die Vorlage zur Verkleinerung der Synode erreicht wird. Daher empfiehlt es, die Gesetzesvorlage in der vorliegenden Form zurückzuziehen. 

    Die Synodalen entscheiden darüber, ob das Gesetzesverfahren abgebrochen wird und neu gestartet werden muss. Sie stimmen dafür, die Beratungen zur Beschlussfassung sind damit beendet. 

    54 Synodale stimmten dafür, die Beratungen zur Vorlage zu beenden, 36 dafür, weiterzudiskutieren. Neun Synodale enthielten sich. 

    Der Vorschlag einer Arbeitsgruppe hatte vorgesehen, dass es statt derzeit 108 Synodalen nur noch 75 Vertreterinnen und Vertreter geben sollte. Davon wären 60 gewählte und 15 berufene Synodale gewesen. Auch die Aufstellung der Kandidierenden für die Synode hätte sich geändert. Es wäre nicht mehr zwischen "ordiniert" und "nicht ordiniert" unterschieden worden, sondern zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.

    Nun wird beraten, ob und wie die bisherigen Ergebnisse der Beratungen gesichert werden und wie das Verfahren nun weitergehen soll. Ein Synodaler erinnert dabei an die Außenwirkung. 

    Das Gesetz habe zu vielen Diskussionen und vielen Anstrengungen geführt, weil eine große Betroffenheit vorhanden gewesen sei, sagte der Vizepräsident der Landessynode Walter Schnell nach dem vorläufigen Aus für das Gesetz. "Es ist einfach schwierig, wenn das Gremium über sich selbst zu entscheiden hat".

    Eine Arbeitsgruppe soll sich nun mit der Neuausarbeitung einer Gesetzesvorlage beschäftigen. 

    Die Synodalen tagen wieder öffentlich

    Dienstag, 26. November 2024, 16:50 Uhr

    Die Synodalen tagen nach den nicht-öffentlichen Beratungen in den Ausschüssen nun wieder öffentlich. Es handelt sich übrigens um die erste papierlose Tagung. Das allerdings führt dazu, dass es erst nach einer längeren Einrichtungsphase des Systems Open Slides weitergeht.

    Als erstes stehen der Jahresabschluss 2023 und der Haushalt 2025 in erster Lesung auf der Tagesordnung. Die Synodalen stimmen mit großer Mehrheit zu.

    Dritter Sitzungstag beginnt

    Dienstag, 26. November 2024, 08:35 Uhr

    Der dritte Sitzungstag der Landessynode beginnt. Am Vormittag kommen die 108 Synodalen in den Ausschüssen zusammen, die nicht öffentlich tagen. Dort beraten sie ihr weiteres Vorgehen im Zusammenhang mit den Vorlagen.

    Insbesondere bei der ersten Lesung der Vorschläge zur Verkleinerung der Synode bei einem Verzicht auf die Jungsynodalen stieß auf Widerspruch. Es könnte gut sein, dass die Vorlage keine Mehrheit finden wird. Auch als es um die Neuordnung der Kirchenkreise ging, regte sich Widerspruch. 

    Am Nachmittag tagen die Synodalen dann ab 16 Uhr wieder öffentlich. Dann werden die restlichen Vorlagen und Eingaben diskutiert. Möglicherweise sind auch schon erste Entscheidungen absehbar. 

    Landessynode beendet zweiten Sitzungstag

    Montag, 25. November 2024, 18:39 Uhr

    Der zweite Tagungstag der Landessynode neigt sich dem Ende zu. Es hat sich gezeigt, dass die anstehenden Strukturreformen nicht ohne Diskussion und Widerrede über die Bühne gehen werden, weder was die Verkleinerung der Synode noch was die Reduzierung der Anzahl der Kirchenkreise angeht. 

    Diskussionsbedarf zeigte sich auch beim Thema landeskirchliche Zuwendungen an die Diakonie. Weniger Kontroversen löste dagegen das Gesetz zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aus. Bei diesem geht es vor allem darum, mehr Frauen in leitende Ämter zu bekommen.

    Zu Beginn des Tages hatte Finanzchef de La Lanne die Synodalen bereits auf teils empfindliche Kürzungen eingestimmt. Landesbischof Kopp bezeichnete das kommende Jahr 2025 in seinem Bischofsbericht als das "entscheidende" für die Landeskirche. 

    Auch bei Zusammenlegung von Kirchenkreisen knirscht es

    Montag, 25. November 2024, 18:11 Uhr

    Nachdem eine mögliche Reduzierung der Anzahl der Synodalen intensiv diskutiert wurde, sorgt auch eine Gesetzesvorlage über die Zusammenlegung von Kirchenkreisen für Nachfragen.

    Insbesondere Synodale aus der Region Schwaben fühlen sich offenbar übergangen. Schwaben soll gemeinsam mit Altbayern zukünftig einen gemeinsamen Kirchenkreis bilden. 

    Ansbach-Würzburg, Bayreuth und Nürnberg blieben der Vorlage zufolge erhalten. Augsburg, München und Regensburg fielen weg beziehungsweise gingen dem Plan zufolge im neuen Kirchenkreis Schwaben-Altbayern auf. Aus sechs Kirchenkreisen würden so vier. 

    Die Dekanate sollen ebenfalls angepasst werden, und zwar – so sieht es die Vorlage vor – per Verordnung. Darauf hätten die Synodalen dann keinen Einfluss.

    Synodale beraten über Verkleinerung und Umbau der Synode

    Montag, 25. November 2024, 17:17 Uhr

    Die Synodalen haben am Nachmittag ihre Beratungen über Berichte und Vorlagen fortgesetzt. Nachdem der Synodale Martin Finzel aus dem Prüfungsausschuss für die Allgemeine Kirchenkasse berichtet hatte, widmeten sich die Mitglieder der Landessynode der Vorlage 4. 

    Diese hat es in sich: Sie enthält ein Kirchengesetz, das die Größe und Zusammensetzung der Synode verändern soll. Die Meinungen gehen teilweise weit auseinander. So finden es viele, die sich zu Wort melden, richtig, die Anzahl der Synodalen zu reduzieren, sind sich aber nicht einig, in welcher Form und in welchem Umfang. Andere lehnen die Reduzierung grundsätzlich ab. 

    Strittig ist auch die Frage, ob die Zahl der Jungsynodalen reduziert werden, oder ob diese Stärkung der Stimme der Jugend sogar wieder abgeschafft werden soll. 

    Debatte um kirchliche Zuschüsse für die Diakonie

    Montag, 25. November 2024, 15:11 Uhr

    Für etwas Wirbel hat am Montag bei der Herbsttagung der Landessynode die Debatte über Zuschüsse aus dem landeskirchlichen Haushalt an das Diakonische Werk Bayern geführt. Der Vorsitzende des synodalen Finanzausschusses, Joachim Pietzcker, hatte in seinem Vortrag von gemeinsamen Gesprächen mit dem Präsidium der Diakonie berichtet - dabei ging es nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) vor allem um die Planungssicherheit für die Diakonie, was die Höhe der Zuschüsse angeht.

    Vor der Synode nun berichtete Pietzcker zwar auch genau darüber und stellte als Ergebnis der Gespräche auch ein mögliches Szenario vor, bei dem die Diakonie selbst anbietet, auf wie viel Zuschuss sie in den jeweils drei Folgejahren verzichten kann. Beschlossen ist in diesem Punkt freilich nichts. Pietzcker begründete seinen Vorstoß allerdings damit, dass man für alle möglichen künftigen Szenarien gerüstet sein sollte - und verwies auf die immer mal wieder aufflammenden Debatten, die Kirchensteuer abzuschaffen oder zu verändern.

    Einige Synodale störten sich aber offenbar an dieser Stoßrichtung. Pietzcker hatte die aktuell 32,5 Millionen Euro, die die Diakonie Bayern von der Landeskirche vornehmlich für nicht staatlich refinanzierbare Beratungs- und Sozialarbeit erhält, einer Summe von fünf Milliarden Euro gegenübergestellt, die alle 1.260 diakonischen Träger an Umsatz erwirtschaften. Es entstehe der Eindruck, als sei der Zuschuss quasi so marginal, dass er auf kurz oder lang auch ganz wegfallen könnte, monierten Synodale in zahlreichen Wortmeldungen - das Thema bewegte die Landessynode sichtlich.

    So wurde dafür gewarnt, bei Diensten vorab zu prüfen, ob sie sich finanziell lohnen, oder nicht – eine Synodale mahnte an: "Wenn wir uns der reinen betriebswirtschaftlichen Logik unterwerfen, dann frage ich mich, ob wir da nicht auch an die Grenzen kommen, oder ob da nicht auch unser Auftrag ein bisschen was wert sein muss." Auch hieß es: "Das ist Sinn und Zweck von Kirche, dass wir Menschen, die Hilfe brauchen, nicht alleine lassen und da hingehen, wo es weh tut."

    Pietzcker stellte klar, dass es bei den gemeinsamen Gesprächen der beiden synodalen Ausschüsse für Finanzen sowie Gesellschaft und Diakonie mit dem Diakonischen Werk niemals darum gegangen sei, die Zuschüsse ganz zu streichen. Auch das hatten einige Synodale in der Debatte im Plenum als Befürchtung geäußert. Vielmehr gehe es darum, eine Planungssicherheit zumindest für jeweils drei Jahre herzustellen. Die Summe von fünf Milliarden Euro Umsatz hielten einige Synodale für nicht realistisch.

    Kirchen-Finanzchef: Sparkurs wird wehtun und Debatten auslösen

    Montag, 25. November 2024, 11:46 Uhr

    Der landeskirchliche Finanzchef Patrick de La Lanne hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern zum Sparen aufgefordert. Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und stagnierender Wirtschaftslage kämen auf die Kirche finanziell schwierigere Zeiten zu, sagte de La Lanne am Montag in seinem Bericht vor der Landessynode in Amberg. Man könne nicht weiter überall ein bisschen sparen, man müsse mittels strategischer Finanzplanung auch Aufgaben streichen: "Das wird wehtun und Debatten auslösen, wenn wir Einrichtungen schließen."

    Finanzchef de La Lanne rechnet für dieses und kommendes Jahr noch mit Kirchensteuereinnahmen von 770 Millionen Euro. Diese würden mittelfristig aber "nicht mehr zu halten sein", konkret wohl schon ab dem Jahr 2026. Für das kommende Jahr rechnet de La Lanne mit Einnahmen von insgesamt 971 Millionen Euro, Ausgaben von 954,8 Millionen Euro und damit einem Überschuss von rund 16 Millionen Euro. Die Kirchensteuer mache fast 80 Prozent aller Einnahmen aus, man müsse sich daher vehement für deren Erhalt einsetzen.

    Nicht ganz so positiv gestaltete sich der Jahresabschluss für 2023. Die Landeskirche verbucht für das Jahr ein Defizit von rund 83 Millionen Euro, das bislang höchste in der Geschichte der ELKB. Ausschlaggebend für dieses große Minus waren verschiedene Faktoren, maßgeblich aber die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Dadurch sei der finanzielle Fehlbetrag auf 658 Millionen Euro gestiegen. Nur durch zusätzliche Einsparungen im laufenden und kommenden Jahr werde man das Defizit bis Ende 2025 wieder ausgleichen.

    Kopp bezeichnet 2025 als "Jahr der Entscheidungen" für Kirche

    Montag, 25. November 2024, 10:22 Uhr

    Der bayerische Landesbischof Christian Kopp hat in seinem Bericht vor der Landessynode in Amberg am Montag zu weitreichenden Entscheidungen ermuntert.

    "2025 ist in unserer Kirche ein Jahr der Entscheidungen", sagte Kopp vor den mehr als 100 Kirchenparlamentarierinnen und -parlamentariern.

    "Diese Kirche wird 2040 eine andere sein", die Mitgliederzahl werde sich in den kommenden 15 Jahren halbieren: "Wir müssen diese andere Kirche jetzt in den Blick nehmen und jetzt mutige Entscheidungen treffen."

    Kopp rief dazu auf, sich weniger auf die Problembeschreibung zu fokussieren: "Investieren wir doch viel, viel mehr in die Konzentration auf die Lösungen und auf unsere Ressourcen und Möglichkeiten." Konkret nannte er, dass der Bestand der Gebäude, für die man als Kirche Geld aufwenden muss, bis 2035 halbiert werden muss.

    Kirche lebe durch Beziehungen mit den Menschen vor Ort - doch wegen des Personalmangels sei "eine neue Art, das Lokale zu denken", nötig: "Wir brauchen eine neue Idee vom Einsatz der Hauptamtlichen."

    "Die Zukunft wird schneller und tiefgreifender Veränderungen bringen, als wir uns das bisher vorstellen können", sagte Kopp. Dazu brauche es "die maximale Beteiligung und Beiträger aller". Für die Zukunft schlägt der Landesbischof eine Mischung vor: "Das Lokale wird gepflegt durch Ehrenamtliche", die in Verbindung mit kirchlichen Orten und Zentren seien. Dafür brauche es strukturelle Veränderungen, betonte er. Die Kirche habe "zu viele" Körperschaften des öffentlichen Rechts als Organisationsform: "Sie machen uns unbeweglich."

    Das steht am Montag auf dem Plan

    Montag, 25. November 2024, 09:10 Uhr

    Der Montag ist der erste ganze Sitzungstag der Landessynode der evang.-luth. Kirche in Bayern. Die 108 Synodalen kommen um 9 Uhr zunächst zu einer Andacht zusammen und tagen bis spät in den Abend. Als Erstes steht der traditionelle Bischofsbericht an, im Rahmen dessen Landesbischof Christian Kopp Stellung vor der Synode bezieht - auf die vergangenen Monate und in die Zukunft blickt. Hauptthema des Tages ist der Haushalt 2025, der ein Volumen von 950 Millionen Euro umfasst. Im Interview hatte Finanzchef Patrick de La Lanne bereits angemahnt, dass die Kirche künftig auf Aufgaben verzichten werden müsse.

    Synodenpräsidenten Preidel zum Auftakt: "Manches muss genau jetzt auf den Weg gebracht werden"

    Sonntag, 24. November 2024, 22:10 Uhr

    Für wichtige Vorhaben in der evangelischen Landeskirche bleibt nach den Worten der Präsidentin der bayerischen evangelischen Landessynode, Annekathrin Preidel, nicht mehr viel Zeit. In ihrer Ansprache zu Beginn der Landessynode in Amberg am Sonntagabend sagte Preidel mit Blick auf zurückgehende Mitgliederzahlen, "manches muss genau jetzt auf den Weg gebracht werden".

    Gerade noch vorhandene Freiräume sollten nicht verspielt werden. Sie forderte das Kirchenparlament auf, "den Wandel aktiv zu gestalten und dabei traditionelle Strukturen zu hinterfragen".

    Transformation sei aber kein Selbstzweck oder ein blinder Bruch mit der Vergangenheit, sagte die Synodenpräsidentin. Sie müsse ein bewusster Schritt in Richtung einer Kirche sein, "die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert" und die gesellschaftlichen, globalen Fragen wie Klimakrise, soziale Ungerechtigkeit oder die Vereinzelung der Menschen in einer digitalisierten Welt ins Zentrum rücke.

    Preidel betonte auch, die Kirche müsse auf Ehrlichkeit und Transparenz setzen, besonders beim Umgang mit sexualisierter Gewalt. Sie dürfe sich nicht "in ihrer eigenen Bürokratie verfangen und damit notwendige Schritte verzögern und die Erwartungen der Betroffenen übergehen".

    Eine der wichtigen Entscheidungen der Synode sei ein Gesetz zur gendergerechten Besetzung von Führungspositionen in der Landeskirche, eine andere die Verkleinerung der Landessynode ab dem Jahr 2026 von 108 auf 75 Mitglieder, zählte die Synodenpräsidentin auf.

    Sie betonte aber auch, trotz vieler wichtiger Entscheidungen sei es wichtig, die "Muttersprache" der Kirche, die Seelsorge, nicht zu beschneiden. Sie wünschte sich zudem, "dass wir Menschen in einer authentischen Weise von Gott erzählen können, damit sie ihn für sich entdecken."

    Die Landessynode tagt bis Mittwoch in Amberg. Die Plenarsitzungen der Landessynode sind öffentlich und werden per Livestream ins Internet übertragen. Auf der Tagesordnung stehen die Haushaltsberatungen fürs kommende Jahr, aber auch Strukturfragen. Beraten und beschlossen werden sollen auch Gesetze zur Neuordnung der Dekanate und der Kirchenkreise.

    Prieto Peral: Christen müssen die Welt "auf den Frieden vorbereiten"

    Sonntag, 24. November 2024, 17:45 Uhr

    Christen sollen und müssen sich nach Ansicht des evangelischen Münchner Regionalbischofs Thomas Prieto Peral für den Frieden einsetzen. Zwar werde man angesichts der Krisen und Kriege weltweit "naiv genannt", wenn man vom Frieden träume, sagte Prieto Peral am Sonntag im Eröffnungsgottesdienst zur Herbsttagung der bayerischen Landessynode in der Amberger Paulanerkirche. "Wäre es nicht auch unsere Aufgabe als Christen, die Welt auf den Frieden vorzubereiten?", sagte er in seiner Predigt.

    Nicht einmal mehr in der Kirche finde man Resonanz, wenn man sich traue, Gottes Traum für eine friedliche Welt zu träumen, sagte Prieto Peral: "Kriegstüchtig sollen wir werden. Uns vorbereiten auf einen möglichen Krieg." Die traumlose Logik dahinter sei, dass "das Böse" nur auf der anderen Seite, das "Gute und Gerechte" nur auf der eigenen Seite sei. Natürlich führe Russland einen Krieg in der Ukraine, die Bevölkerung dort lasse sich ohne Raketen nicht schützen: "Aber Verhandlungen bieten wir keine mehr an. Ist das wirklich klug?"

    Prieto Peral blickte in seiner Predigt auch indirekt auf den Krieg im Nahen Osten. Er berichtete von Menschen, die sich im "Parents Circle - Families Forum (PCFF)", einer Betroffenenorganisation, organisieren - Eltern, die in dem seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt ihre Kinder verloren haben. Dass es nun Kritik aus der jüdischen Community gab, dass PCFF den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2025 erhalten hat, verstehe er nicht: "Was sonst könnte die Spur zum Frieden legen, als das Mitgefühl für die Trauer der anderen?"

    Herbsttagung der Landessynode zu Haushalt und Strukturreformen beginnt

    Sonntag, 24. November 2024, 15:21 Uhr

    Mit einem Eröffnungsgottesdienst beginnt heute (Sonntag) um 17 Uhr in der Amberger Paulanerkirche die Herbsttagung der bayerischen Landessynode. Bei der Tagung des evangelischen Kirchenparlaments geht es zum einen um die Haushaltsberatungen fürs kommende Jahr, aber auch um Strukturfragen.

    Beraten und beschlossen werden sollen zum einen Gesetze zur Neuordnung der Dekanate und der Kirchenkreise, zum anderen geht es aber auch um die Landessynode selbst, die verkleinert werden soll. Auch das Thema Frauenförderung steht auf dem Programm. Die momentan noch 108 Synodalen tagen bis Mittwoch im Amberger Kongresszentrum.

    Ab 20 Uhr beginnt die Tagung im Kongresszentrum.

    Synodale Constanze Pott: Vorsichtiger Optimismus beim Thema Frauenförderung

    Donnerstag, 21. November 2024, 14:49 Uhr

    Die Synodale Constanze Pott zeigt sich skeptisch, was die Beschlussfassung der Synode in Sachen Förderung von Frauen in leitenden Kirchenämtern angeht. "Meine Hoffnung ist ehrlich gesagt gedämpft", erklärt sie. Realistisch betrachtet gehe sie davon aus, dass die Synode lediglich dazu beitragen werde, einige Themen differenzierter zu beleuchten. "Schon das ist schwierig genug", betont Pott, die das Thema unter dem Titel "Prozessbegleitung für die synodalen Bestrebungen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zu mehr Frauen in Führung, Chancengleichheit und strategische Führungskräfte-Förderung" koordiniert.

    Dennoch sieht sie positive Ansätze, etwa bei der Frage einer Geschlechterquote. "Wenn wir es schaffen, eine Zielvorgabe von 50 Prozent Frauenanteil in den nächsten zehn Jahren zu beschließen, dann wäre das ein großer Erfolg – fast wie ein Lottogewinn, um ehrlich zu sein", so Pott mit einem Schmunzeln. Tatsächlich habe sie bereits vorsorglich eine Flasche Sekt kaltgestellt, falls dieses Ziel erreicht werde.

    Doch sie schränkt ein: "Leider müssen wir uns eingestehen, dass es in der jetzigen Form schwierig wird." Trotz aller Hürden sei sie überzeugt, dass die Synode auf dem richtigen Weg sei. Es brauche Geduld, Mut und beharrliche Arbeit. "Dafür steht diese Synode", sagt sie und lobt die zahlreichen konstruktiven Vorschläge. Die Notwendigkeit, Frauenförderung weiter voranzutreiben, werde von den meisten Synodalen anerkannt. Entscheidend sei jedoch, langfristige Perspektiven im Blick zu behalten und nicht in kurzsichtigen Kompromissen zu verharren.

    Hier das ganze Interview mit Constanze Pott lesen

    Preidel: Landessynode steht vor entscheidenden Weichenstellungen

    Mittwoch, 20. November 2024, 10:12 Uhr

    Die bayerische evangelische Landessynode steht bei ihrer Herbsttagung Ende November laut Präsidentin Annekathrin Preidel vor entscheidenden Weichenstellungen. "Unsere Kirche darf nicht in alten Mustern stecken bleiben", sagte Preidel dem Sonntagsblatt. Für das kommende Jahr rechne die Landeskirche zwar nochmals mit stabilen Kirchensteuereinnahmen von rund 770 Millionen Euro. Der weitere Blick in die Zukunft falle wegen nachlassender Konjunktur und sinkender Kirchenmitgliedszahlen aber leider "nicht mehr so optimistisch" aus. Diese Entwicklung erfordere "Mut, Offenheit und die Bereitschaft, traditionelle Strukturen zu hinterfragen - auch die eigenen".

    Die Landessynode berät deshalb bei ihrer Tagung unter anderem über die eigene Verkleinerung - von derzeit 108 auf 75 Synodale - sowie über die Neustrukturierung der sechs Kirchenkreise auf höchstens vier. Damit würden zwei Türen in die Zukunft aufgestoßen, sagte Preidel. "Die Ressourcen und Mittel werden ja auch für den Verwaltungsapparat weniger, das muss sich dann auch dort bemerkbar machen." Der Synode werde ein Konzept vorgelegt, wonach aus den drei südlichen Kirchenkreisen ein gemeinsamer unter dem Namen "Schwaben-Altbayern" werden soll - mit einem Leitungsteam aus den Regionalbischöfen Thomas Prieto Peral und Klaus Stiegler. Dieses Modell könnte Vorbild für die drei fränkischen Kirchenkreise im Norden sein.

    Es gebe keine Garantie dafür, dass jede Veränderung sofort zum Erfolg führe, sagte Preidel. "Doch ohne das Ausprobieren neuer Wege bleiben wir in alten, nicht mehr funktionierenden Strukturen gefangen." Es dürfe keine Angst vor dem Scheitern geben. Weiteres Thema bei der Synodentagung werde die weitere Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Raum der Landeskirche und der Diakonie sei. Grundlegende Beschlüsse seien aber noch nicht zu erwarten, weil die bayerische Landeskirche keinen Alleingang mache, sondern zusammen mit den übrigen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entscheide. Beraten werde auch über eine bessere Beteiligung von Frauen in landeskirchlichen Führungspositionen, dazu lägen verschiedene Eingabe und Anträge vor.

    Hier das vollständige Interview mit Synodalpräsidentin Preidel lesen

    Die wichtigsten Themen der Synode

    Freitag, 15. November 2024, 12:06 Uhr

    Traditionell stehen die Herbsttagungen der Synode der bayerischen Landeskirche im Zeichen der Finanzen: Es wird ein Haushaltsentwurf fürs Folgejahr vorgestellt, beraten und beschlossen. Auch bei der Tagung ab dem 24. November im Amberger Kongresszentrum wird das so sein. Dort stehen aber noch weitere wichtige Themen auf dem Programm – unter anderem will die Synode ein Kirchengesetz beschließen, mit dem sie sich selbst verkleinern würde, von momentan 108 Synodalen auf dann nur noch 75 Mitglieder. Eine Analyse der wichtigsten Themen der Herbsttagung:

    Finanzen und Haushalt

    Der Haushalt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für dieses Jahr liegt abermals knapp unter der Schwelle zur Milliarde: Die Erträge werden zum Jahresende laut Finanzchef Patrick de La Lanne bei 953,2 Millionen Euro liegen – dem stehen 951,9 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber. Das Gros der Einnahmen stammt mit 770 Millionen Euro aus der Kirchensteuer. Für kommendes Jahr rechnet de La Lanne nochmals mit dieser Summe. Diese sei mittelfristig aber "nicht mehr zu halten", konkret wohl schon ab dem Jahr 2026. Das liegt zum einen an weiterhin hohen Kirchenaustrittszahlen, zum anderen aber auch an der angespannten wirtschaftlichen Lage. "Die bislang gute Konjunktur hat verhindert, dass sich die sinkende Mitgliederzahl auch stärker finanziell bemerkbar macht", erläuterte de La Lanne. Damit allerdings sei nun wohl Schluss.

    Strukturreform und Kirchenkreise

    Seit Jahren schon passt die bayerische Landeskirche auf verschiedenen Ebenen ihre Strukturen an - Auslöser dafür sind auch hier die sinkenden Mitgliederzahlen und schrumpfenden Einnahmen. Etliche Gemeinden und Dekanate fusionieren derzeit oder arbeiten enger zusammen; beschlossen ist auch eine Reduktion der derzeit sechs Kirchenkreise. Zwischenzeitlich waren mal vier Kirchenkreise im Gespräch, nun soll es offenbar gleich der große Wurf werden: Eine Arbeitsgruppe aus Synodalen, den zwei Regionalbischöfen Thomas Prieto Peral (München) und Klaus Stiegler (Regensburg) sowie dem juristischen Oberkirchenrat Florian Baier wird bei der Tagung ein Erprobungsgesetz vorstellen, das unterschiedliche Wege ermöglicht. Im ersten Schritt schlägt die Arbeitsgruppe für Altbayern und Schwaben einen großen Kirchenkreis mit einer Doppelspitze vor.

    Verkleinerung der Landessynode

    "Schlüsseltagung" und "Lackmustest": Schon vor Beginn der Tagung wird mit großen Worten beschrieben, worum es geht. Die Landessynode hat in ihrer aktuellen Wahlperiode zahlreiche Reformen und auch Prozesse angestoßen - etwa "Profil und Konzentration". Nun gehe es darum, "dabei Erdachtes ins echte Kirchenleben" zu übertragen, heißt es aus Kirchenkreisen. Dazu gehört auch, die eigenen Leitungsstrukturen anzupassen. Die Synodalen werden beraten, die Synode von derzeit 108 auf künftig 75 Mitglieder zu verkleinern. 60 Synodale sollen gewählt und 15 berufen werden. Zudem soll bei den Kandidaten nicht mehr zwischen "ordiniert" und "nicht ordiniert" unterschieden werden, sondern zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen. Feste Vorgaben für die Berufungen und vorab zugewiesene Delegationsplätze - etwa für Theologie-Professoren - gibt es nicht mehr.

    Sexualisierte Gewalt und Missbrauch

    Offiziell nicht auf der Tagesordnung steht das Thema sexualisierte Gewalt, das erst vor wenigen Tagen bei der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg großen Raum eingenommen hat. Dass es aber durchaus Thema werden kann, darüber sind sich viele Synodale im Klaren. Zum einen hat die Synode der EKD in Würzburg ein Entschädigungsmodell für Missbrauchsbetroffene beschlossen, das künftig auch für alle 20 EKD-Gliedkirchen gelten soll. Es handelt sich um ein "Kombimodell" aus einer individuellen und pauschalen Leistung. Letztere soll im Falle strafbarer Taten 15.000 Euro betragen. Darüber werden die Landessynodalen, die auch in der EKD-Synode sitzen, in Amberg berichten. Zum anderen ist nicht ausgeschlossen, dass auch in Amberg Betroffene zur Synode kommen und das Thema aufrufen werden.

    Abend endet mit Andacht von Anna Nicole Heinrich

    Dienstag, 26. November 2024, 22:13 Uhr

    Nun endet der heutige Tagungstag. Morgen stehen dann noch die Beschlussfassungen über Anträge und Eingaben sowie über die Vorlagen in zweiter Lesung an. 

    Eine aktuelle Stunde wird es dieses Mal nicht geben, dem Synodalpräsidium wurden keine Themenvorschläge übergeben. 

    Kommentare

    Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

    Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

    Anmelden