Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) fordert Unterstützung für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer aus Russland und der Ukraine. Die EAK unterstützt einen Aufruf mehrerer Friedensorganisationen für eine Petition an die führenden Vertreter der EU, in der Schutz und Asyl für diese Personengruppe gefordert wird, wie die EAK in Bonn mitteilte.

Es sei wichtig, Menschen, die nicht am russischen Angriffskrieg teilnehmen wollen, zu unterstützen und ihnen Schutz und Asyl zu gewähren, erklärte EAK-Geschäftsführer Wolfgang Burggraf. Gerade jetzt nach der russischen Teilmobilmachung würden viele russische Männer versuchen, das Land zu verlassen, um sich so dem Militäreinsatz zu entziehen. Aber auch in Belarus verließen Wehrpflichtige ihr Land, und in der Ukraine werde das Recht auf Kriegsdienstverweigerung nicht mehr garantiert.

Viele Menschen auf allen Seiten des Krieges würden sich durch Flucht dem Einsatz mit der Waffe entziehen, sagte Burggraf. „Diese Menschen dürfen wir nicht im Stich lassen“, erklärte er. Die Folgen des Ukrainekriegs waren den Angaben zufolge auch Thema der Jahrestagung der EAK in Fulda.

Auch in Deutschland sei das Thema Kriegsdienstverweigerung durch den Krieg in der Ukraine wieder aktuell geworden, erklärte die evangelische Arbeitsgemeinschaft. Seit dem Kriegsbeginn würden auch hierzulande viele Menschen nach der Möglichkeit fragen, den Dienst mit der Waffe aus Gewissensgründen zu verweigern. Dies betreffe auch aktive Soldatinnen und Soldaten oder Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr.