Der Adventskranz ist DAS Symbol der Vorweihnachtszeit. Er strahlt eine besinnliche Atmosphäre aus und an jedem Adventssonntag wird eine Kerze angezündet. Christine Herrmann ist Mesnerin in der Michaeliskirche in Hof und hat sich nun schon seit über 15 Jahren dem Adventskranz verschrieben. Denn seither bindet sie den großen Kranz, der die gesamte Adventszeit die Kirche ziert. Sie weiß auch, dass  der Brauch auf den evangelischen Theologen und Pfarrer Johann Hinrich Wichern zurückgeht. Er lebte im 19. Jahrhundert und kümmerte sich um arme Kinder, die er in Kinderheimen untergebracht hat. In der Weihnachtszeit fragten sie ihn immer wieder, wann denn endlich Weihnachten wäre und so kam er 1839 auf eine Idee: 

"Johann Hinrich Wichern hat sich aus einem Wagenrad mit 24 Kerzen einen sogenannten Adventskranz gebaut. Und zwar in dem Stil, dass es für unter der Woche immer eine kleine Kerze gab, die man jeden Tag angezündet hat und für die Sonntage eine große weiße.

Im Laufe der Jahre entstand daraus ein Kranz mit vier Kerzen. So fand der Adventskranz auch in kleineren Stuben Platz. Nach und nach veränderten sich auch die Farben der Kerzen. "Das hängt dann auch von der Einrichtung der Wohnung ab," so die Mesnerin, "es gibt nichts, was es nicht gibt." Doch egal welche Farben die Kerzen haben, es gibt tatsächlich eine Reihenfolge, in welcher Richtung die Kerzen angezündet werden sollten: entgegen dem Uhrzeigersinn.

Und noch eine Besonderheit: Fast 100 Jahre lang war der Adventskranz ein rein evangelischer Brauch.