Alexander Adler war auf der Schauspielschule ISSA und hat unter anderem in der Serie "Marienhof" mitgespielt. Heute ist er Schulmediator für Sinti- und Romakinder in München. Er ist sich sicher, dass wir weiterhin einen Holocaust-Gedenktag brauchen, weil seiner Meinung nach noch nicht alle Menschen begriffen haben, was der Holocaust in der Gesellschaft ausgelöst hat.

Nie wieder Holocaust

Wichtig sei auch, dass sich eine solche Situation nicht wiederholt. Das mag vielleicht banal klingen, ist für Adler aber ganz essenziell.

"Wir haben eine Punkt erreicht, an dem die Leute wieder mobil machen. Die Querdenker vergleichen sich ganz oft mit den Juden, weil sie ja verfolgt werden. Ich weiß von meiner Großmutter, die hätte sich gerne eine Spritze geben lassen, damit sie als Deutsch wahrgenommen wird."

Er ist sich sicher, dass "wenn wir als Gesellschaft wieder an diesen Punkt gekommen sind, dann brauchen wir diesen Tag nicht nur, um zu gedenken, sondern haben das in der Vergangenheit auch nicht genug getan."

Kinder und Jugendliche da abholen, wo sie sind

Alexander Adler sieht sich in seiner Rolle als Mediator auch als Brückenbauer. Kunst und Musik sind für ihn ein Mittel, um Kinder und Jugendliche zu erreichen. Er möchte sie dort abholen, wo sie sind und ihr Interesse wecken. Vorbilder sind im Kinder- und Jugendalter wichtig und Adler nutzt auch Klischees, um Jugendlichen zu zeigen, dass man Klischees in der Kunst benutzen kann, ohne wirklich so zu sein.

"Auch diese Negativbeispiele sind für unsere Arbeit ganz gute Beispiele, weil viele dieser Hardcore-Rapper sitzen dann doch am Wochenende bei ihrer Mama und trinken ihren Kakao."

Die Ausstellung "Gern Gesehen" leihen

Wussten Sie, dass die meisten Sinti der christlichen Religion angehören und seit Generationen in Deutschland leben? Bislang gibt es meist nur wenig Kontakt zu Angehörigen dieser Minderheit. Das kann sich mit der Ausstellung "Gern Gesehen: Sinti und Roma" ändern. In der Ausstellung geben acht Menschen, die sich zur Minderheit der Sinti und Roma zugehörig fühlen, einen sehr persönlichen Einblick in ihr Leben und ihren Glauben. Das Besondere ist, dass sie selbst an der Ausstellung mitgewirkt haben. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.