"Warum soll ich für die Zukunft lernen, die es vielleicht bald nicht mehr gibt, wenn keiner etwas unternimmt, die Zukunft zu schützen?" 

Dieser Satz der Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat nicht nur Schüler auf der ganzen Welt beeinflusst, mittlerweile gehen auch Studenten, Arbeitnehmer, Senioren auf die Straße, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Kommenden Freitag, am 20. September 2019, organisiert die Bewegung Fridays for Future bereits den dritten globalen Klimastreik. Unter ihnen die 18-jährige Marli aus Regensburg. Ihr geht es darum, der Politik zu zeigen:

"Es sind nicht nur die Schüler, die mitmachen. Es sind wir alle, wir sind da, wir sind stark."

Es geht bei den Demonstrationen darum, das Bewusstsein weiter zu schärfen, dass die Klimakrise eine reale Bedrohung für die menschliche Zivilisation ist und dass ihre Bewältigung die Hauptaufgabe des 21. Jahrhunderts ist.

Fridays for Future (FFF) fordert eine Politik, die dieser Aufgabe gerecht wird, bestätigt FFF-Mitorganisator Tim Luca Rosenheimer aus Bamberg. Für ihn ist der Klimaschutz schon seit Jahren ein extrem wichtiges Thema. Er setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Menschen auf die Straße gehen: 

"Weil wir dadurch die meiste Aufmerksamkeit generieren und so den größten Druck auf die Politiker und Politikerinnen ausüben können." 

Evangelische Jugend in Bayern ruft zur Teilnahme an den Klimaprotesten auf

Allein in Deutschland wollen am kommenden Freitag 350 Städte Aktionen starten. Auch die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) ruft zur Teilnahme an den Protesten am 20. September auf. Unter dem Motto "Handeln jetzt! Schöpfung bewahren" würden sich bayerische Jugendgruppen an diesem Tag Demonstrationen und Mahnwachen anschließen, teilte das Amt für Evangelische Jugendarbeit in Nürnberg mit. Ein Engagement hätten bislang folgende Dekanatsjugendwerke angekündigt: Augsburg, Bamberg, Fürstenfeldbruck, Fürth, München, Nürnberg, Schweinfurt, Weilheim und Würzburg.

Bereits im Frühjahr hatten die EJB-Vorsitzende Paula Tiggemann und die Vorsitzende des Landjugendkonvents, Marlene Altenmüller, ihre Unterstützung für die "Fridays for Future"-Bewegung deutlich gemacht. Sie teilten auf Facebook mit:

"Wenn junge Menschen für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten einstehen, sehen wir uns in der Pflicht, sie zu unterstützen."

Die Bewahrung und Wertschätzung der Schöpfung sei elementar, hatte zudem der Landesjugendkonvent, die Versammlung der Ehrenamtlichen, Ende Mai erklärt und unter den Hashtags #ejforfuture und #schöpfungslike die Solidarität mit der jungen Klimabewegung zum Ausdruck gebracht.

Das ausgewählte Datum für den globalen Klimastreik ist nicht zufällig: Am 20. September tagt in Berlin das Klimakabinett und entscheidet darüber, wie es mit dem Klimaschutz in Deutschland weitergehen soll. Es geht vor allem darum, wie man die Klimaziele erreichen kann und auch um die Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen in Deutschland, weiß der 27-jährige FFF-Anhänger Michael aus Regensburg:

"Autos fressen nicht nur jede Menge Flächen in Städten, der Verkehr ist auch bis zu 30 Prozent Schuld an den CO2-Emissionen in Europa."

Am Freitag wird außerdem in New York der UN-Klimagipfel vorbereitet. Dabei soll es um die Frage gehen, wie man den Herausforderungen des Klimawandels begegnet. Für die Abiturientin Marli muss schleunigst gehandelt werden:

"Es hieß ja immer, bis 2050 sollen alle möglichen Pläne umgesetzt werden, damit wir das Klima retten können. Mittlerweile ist es das Jahr 2035, aber ich glaube, dass wir jetzt schon fünf nach zwölf haben. Wir haben keine Zeit mehr zu planen, sondern wir müssen jetzt Dinge umsetzen."

Aufgerufen zum dritten globalen Klimastreik sind nicht nur junge Leute, sondern Menschen aller Generationen. Schließlich ist die Erde unser aller Zuhause.