Ziel des Zentrums soll sein, tödlich erkrankten Menschen Angebote machen zu können, "die mehr auf den Bedarf und ihre aktuelle Situation abgestimmt und an einem Ort zusammengefasst sind", schreiben die Stadträte. Die Einrichtung wäre ihnen zufolge ein "deutschlandweit erstes Leuchtturmprojekt", um die palliativen Angebote besser mit dem bestehenden Gesundheitssystem zu vernetzen.
Insbesondere Menschen in einem frühen Krankheitsstadium sollen durch das Zentrum einen Zugang zu palliativen Angeboten bekommen. Beinhalten soll es unter anderem einen ambulanten Hospizdienst, spezialisierte ambulante Palliativmedizin, kultursensible Begleitung, Trauerbegleitung sowie ein Tageszentrum mit Palliative-Care-Angebot. Das Zentrum solle neue Zielgruppen erreichen, heißt es in dem Antrag.
"Die Hospiz- und Palliativversorgung könnte eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen bewirken, wenn sie früher, ergänzend zu den akutmedizinischen Behandlungen, in die Begleitung von Betroffenen einsteigen würde", begründen die Stadträte.
Dadurch könnten Betroffene und ihre Angehörigen kompetenter mit der Krankheitsentwicklung umgehen und so "mehr Sicherheit in dieser schwierigen Lebenszeit gewinnen". Die CSU regiert aktuell in der Landeshauptstadt in einer schwarz-roten Kooperation mit der SPD.
Erst im Dezember hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) angekündigt, dass heuer die Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen weiter ausgebaut werden soll. Die Hospizplätze sollen in den kommenden Jahren bayernweit von 215 auf 280 Plätze erhöht werden. Anfang 2020 wird das Hospiz in Kempten mit vier neuen Plätzen eröffnet. Für den Ausbau der Hospiz- und Palliativangebote seien 2,1 Millionen Euro im Jahr vorgesehen. Derzeit gibt es den Angaben zufolge bayernweit an 20 Standorten 215 stationäre Hospizplätze, 112 Krankenhäusern bieten eine stationäre palliativmedizinische Versorgung an und 140 Hospizvereine mit rund 7.000 Ehrenamtlichen eine ambulante Versorgung.