"Es sind Fassungslosigkeit, Trauer und Zorn, die mich an diesem Morgen bewegen", schreibt Bedford-Strohm am Donnerstagmorgen auf seiner Facebook-Seite. Dass Russlands Präsident Wladimir Putin in der Nacht den Angriffsbefehl gegen die Ukraine gegeben hat, "ist nicht nur ein eklatanter Bruch des Völkerrechts", sondern auch ein Vertrauensbruch gegenüber allen, "die in den letzten Monaten mit ihm verhandelt haben", so der Theologe.

Viele Politiker*innen haben sich ebenfalls zum Krieg geäußert. Was kann ich aus Deutschland tun, um den Menschen in der Ukraine zu helfen? Wir haben hier verschiedene Hilfsorganisationen und NGOs zusammengestellt, an die Sie spenden können.

Sie können natürlich auch ohne eine Spende aktiv werden. In diversen Städten sind schon jetzt Demonstrationen angekündigt. Außerdem können Sie Ihren Abgeordneten im Bundestag schreiben.

Aktion Deutschland Hilft e. V. - Bündnis deutscher Hilfsorganisationen

Wenn ein Katastrophenfall eintritt, unterstützt das Bündnis Aktion Deutschland Hilft e.V. die einzelnen Partnerorganisationen. Das Bündnis ist eine Organisations- und Koordinationsplattform. Es bündelt die Spendenkonten und verteilt die eingegangenen Gelder im Rahmen der Kapazitäten der Bündnisspartner. Folgende Hilfsorganisationen sind Mitglieder: action medeor, ADRA Deutschland, Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland, AWO International, CARE Deutschland, Habitat for Humanity, Help – Hilfe zur Selbsthilfe, Der Paritätische Wohlfahrtsverband. Falls Sie vor allem die Arbeit einer Organisation unterstützen möchten, haben wir einzelne Mitglieder unten verlinkt.

UNICEF

Das Kinder-Hilfswerk Unicef zeigt auf seiner Webseite eine Chronolgie über die vergangenen acht Jahre in der Ukraine veröffentlicht, denn der Konflikt dort ist nicht neu. Dort können Sie sowohl Geld als auch Hilfsgüter spenden. Eine Übersicht über die verschiedenen Spenden-Formen finden sie auf unicef.de/spenden.

Ärzte ohne Grenzen

Auch Ärzte ohne Grenzen waren vor allem in der entlegenen und konfliktreichen Region Donetsk im Einsatz, um dort die medizinische Versorgung zu verbessern. Auch im Kampf gegen HIV, Tubakulose und Covid-19 unterstützte Ärzte ohne Grenzen die Mensche in der Ukraine, unter anderem in Kyiv, Donetsk und Zhytomyr, schreibt der Verein auf seiner Webseite. Dort finden Sie auch Informationen über Spenden.

KATAPULT - Hilfe für Journalist*innen

Unabhängige Berichterstattung ist immer wichtig. Besonders wichtig ist sie aber in autokratischen Staaten. Reporter ohne Grenzen schreibt über die Pressefreiheit in Russland: "Seit den Massenprotesten 2011/12 gegen Präsident Putin hat die Regierung die Zensur auch im Internet massiv verschärft. (...) Aus Tschetschenien und der annektierten Krim dringen nur noch wenige unabhängige Nachrichten nach außen." Deswegen ist es besonders wichtig, Reporter*innen in der Ukraine zu unterstützen, denn sie bringen Informationen aus dem Kriegsgebiet zu uns. Deswegen hat Katapult für Journalist*innen in der Ukraine eine Spendenaktion gestartet. So können wir unabhängige Meldungen erhalten, denn mediale Propagande ist in Russland leider an der Tagesordnung.

Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland und Isra-AID

Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und die Hilfsorganisation "Isra-AID" wollen der jüdischen Gemeinschaft in der Ost-Ukraine zur Seite stehen und rufen zu Spenden auf. Durch die jüngste Eskalation habe sich deren Situation "dramatisch verschlimmert", teilten die beiden Organisationen am Dienstag in Frankfurt am Main mit. 1.250 jüdische Menschen seien mittlerweile aus dem Donbass nach Kiew geflohen.

"Die sich zuspitzende Situation stellt für die ukrainische Zivilbevölkerung eine enorme Belastung dar", sagte der Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle, Aron Schuster. Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland fühle sich der ukrainischen Bevölkerung eng verbunden. Viele Mitglieder deutscher Gemeinden stammten aus der Ukraine und sorgten sich sehr um ihre Angehörigen in den Konfliktgebieten. Informationen zur Spende finden Sie auf der Webseite von Isra-AID.

Das Deutsche Rote Kreuz

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass es die Hilfe in der Ukraine ausweiten wolle. „Wir sind besorgt darüber, wie sich die weitere Eskalation auf die Menschen auswirkt, die bereits seit fast acht Jahren dem Konflikt im Osten der Ukraine ausgesetzt sind“, sagt Christian Reuter, Generalsekretär des DRK in einer Pressemitteilung. „Mit unserem Projekt unterstützen wir besonders verletzliche Menschen dabei, zum Beispiel Lebensmittel und Medikamente kaufen zu können.“ Informationen zur Spende finden Sie unter drk.de.

Diakonie Katastrophenhilfe

Die Diaknie Katastrophenhilfe unterstützt Menschen in der Ukraine durch Bargeldhilfen. In der Ostukraine können Menschen elektronische Gutscheine gegen Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs eintauschen. Mehr dazu finden Sie auf der Webseite der Katastrophenhilfe.

Help – Hilfe zur Selbsthilfe e.V.

Der Verein engagiert sich seit 2021 in der Ostukraine. Durch Ausbildungen und Trainings möchte Help laut Angaben auf der Webseite Menschen in Arbeit bringen und durch Mikro-Kredite Existenzsgründungen ermöglichen. Ihr Fokus liegt dabei besonders auf Frauen und Menschen mit Behinderung. Durch die gesellschaftliche Spaltung im Land gibt es viele Menschen, die aus ihrer Heimatregion geflüchtet sind und vor allem diesen Menschen möchte Help eine Perspektive bieten. Durch die Invasion Russlands wurden die aktuellen Maßnahmen pausiert, Help arbeitet aber, laut eigenen Angaben an Nothilfemaßnahmen. Möglichkeiten zur Spende finden Sie auf help-ev.de

Die Caritas

Das katholische Hilfswerk Caritas bietet Menschen in der Ukraine auf verschiedenen Wegen Unterstützung. Zum einen betreiben es Sozialzentren, die Essen und Unterkunft bietet. Zum anderen haben sie ein Netzwerk an Feldküchen, Notunterkünften und psychologischen Betreuungsangeboten aufgebaut. Telefon-Hotlines sollen die Menschen außerdem dezentral bei Fragen zur aktuellen Situation unterstützen und informieren. Über den aktuellen Stand der Hilfsmaßnahmen informiert außerdem ein Online-Ticker. Auf der Webseite finden Sie einen Spenden-Bereich.

Die Johanniter

Die Johanniter sind seit Jahren in Osteuropa, auch in der Ukraine, tätig. Jeden Dezember sind beispielsweise die Johanniter-Weihnachtstrucker unterwegs und bringen Hilfsgüter zu Menschen in die Regionen. "Die Johanniter prüfen nun Maßnahmen für die akute Nothilfe vor Ort. Gleichzeitig stehen wir bei Bedarf bereit, um Geflüchtete in Deutschland aufzunehmen und zu versorgen.", sagt Jörg Lüssem vom Bundesvorstand der Johanniter Unfall-Hilfe in einer Mitteilung. Auf ihrer Webseite bitten die Johanniter um Spenden.

Die UNO-Flüchtlingshilfe

Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt, zusammen mit dem UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR, seit 2014 die Menschen in der Ukraine. Seit sich der Konflikt 2014 zuspitzte, hat das UNHCR in der Ostukraine humanitäre Hilfe geleistet, zusammen mit lokalen Behörden, Partnern und Gemeinschaftsorganisationen. Die Unterstützung gilt Geflüchteten, Binnenvertriebenen und Staatenlosen. Mit Winterhilfen, Notunterkünften und psychologischer Hilfe war das UNHCR auf der Krim und in der Ostukraine aktiv. Auf der Webseite UNO-Flüchtlingshilfe finden Sie den Spendenaufruf und weitere Informationen. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten der Nationen, Filippo Grandi, sagt auf der Webseite der UNO-Flüchtlingshilfe:

In einem Krieg gibt es keine Gewinner, aber unzählige Menschenleben werden zerstört.

SOS Kinderdörfer weltweit

"Der Krieg schafft eine traumatisierte Generation. Wir haben das bereits in der Ostukraine erlebt. Die Kinder dort leben seit acht Jahren mit dem Krieg. Sie leiden unter Panikattacken und schwersten Depressionen. Das droht jetzt im ganzen Land", sagt Serhii Lukashov, Leiter der ukrainischen SOS-Kinderdörfer. Laut Angaben der Kinderhilfsorganisation konnten bereits 100 Kinder in den Westen der Ukraine evakuiert werden. SOS Kinderdörfer bereitet aktuelle Maßnahmen für 15'000 Menschen vor. Für sie müssen sichere Unterkünfte, medizinische Versorgung, psychosoziale Unterstützung bereitgestellt werden, wenn sie in sichere Gebiete gebracht wurden. Informationen zur Spende finden Sie auf sos-kinderdörfer.de

Libereco

Es ist eine eine unabhängige deutsch-schweizerische Nichtregierungsorganisation, die sich für den Schutz der Menschenrechte in Belarus und der Ukraine engagiert. Sie arbeitet direkt mit der Partnerorganisation Vostok vor Ort in der Ukraine zusammen. Weitere Informationen finden Sie auf lphr.org.

 

https://www.lphr.org/