Junge Menschen müssten bei diesem Thema "Stachel im Fleisch sein", forderte die Vorsitzende der EJB-Landesjugendkammer, Katrin Vogelmann, in ihrem Jahresbericht. Vogelmann betonte, man könne nicht einfach zuschauen, wie Menschen in anderen Ländern unter Hunger und Katastrophen litten und todbringende Fluchtwege auf sich nähmen,"während wir in Europa noch auf einer Insel der Glückseligen schlummern".
Kritisch äußerte sich Vogelmann auch zu den Themen Inklusion und Vielfalt in dem Jugendverband. "Wenn wir genauer hinsehen, merken wir, dass die Gruppen oft noch eher homogen sind". Die Evangelische Jugend müsse über ihre Angebote nachdenken, damit sie auch diejenigen Gruppen erreiche, die noch nicht oder nur wenig vertreten seien.
Vielfalt zu erreichen sei nicht nur wünschenswert, sondern gehöre auch klar zum Auftrag der Demokratiebildung des Jugendverbands.
Vogelmann ging in ihrem ersten Jahresbericht nach ihrer Wahl vor einem Jahr noch auf die Einschränkungen für junge Menschen während der Corona-Pandemie ein. Endlich könne Jugendarbeit wieder aufatmen und eine Aktivierungskampagne des Bayerischen Jugendrings gebe hierfür Finanzen, sagte sie. Es werde aber auch sichtbar, dass die Hauptberuflichen vor Ort vielerorts erneut an ihre Grenzen gerieten.
Es müssten Angebote hochgefahren, Teammitglieder gesucht und die Landesstellenplanung gemeistert werden, während zugleich die Jugendlichen Ansprechpartner für ihre Sorgen und Ängste brauchten, die der Krieg in Europa und die Perspektiven der Klimakrise mit sich brächten. Die Hauptberuflichen leisteten "Unglaubliches". Es sei Aufgabe der Landesjugendkammer, auch auf ihr Bedürfnisse und Nöte zu hören.
Die Landesjugendkammer ist das höchste Entscheidungsgremium der Evangelischen Jugend in Bayern.