Von der Freude in Dir

Es sind ungefähr 30 Kinder, sie sitzen im Halbkreis um das Klavier. Sie halten ihre Noten in der Hand. Die meisten sind schon ein bisschen zerknittert. Die Noten, nicht die Kinder. Die sind einfach nur hellauf begeistert. Seit drei Wochen proben sie für das Weihnachtsmusical, das traditionell in dieser Kirchengemeinde an Heiligabend aufgeführt wird. Ihre Stimmen schallen laut durch den Raum. Es ist unglaublich, wie schön Kinder singen können.

Hinten im Raum, auf den Tischen, die an der Wand stehen, sitzen die Eltern. Taschen und Jacken neben sich. Nicht alle, aber doch ziemlich viele bleiben während der Proben im Gemeindesaal. Sie könnten auch einkaufen gehen oder Kaffee trinken, aber sie bleiben.

Denn sie wollen zuhören. Sie strahlen, manchmal haben sie Tränen in den Augen - ich weiß das, denn ich bin eine von ihnen. Und natürlich wollen wir auch unsere Kinder begleiten und freuen uns, wenn sie sich zum ersten Mal trauen, das Solo-Schaf zu singen, aber es geht um mehr: Diese Donnerstag-Nachmittage sind Vorfreude-Nachmittage auf Weihnachten.

Die Musical-Stücke sind keine traditionellen Weihnachtslieder, sondern Pop-Arrangements, oft von bekannten Radio-Schlagern. Und gerade deshalb schaffen es die Texte ganz besonders tief in unser Herz: Mit diesen Liedern verbinden sich keine Erinnerungen an früher, keine Nostalgie. Die Weihnachtsgeschichte und ihre tiefe Wahrheit können völlig ungestört in unser Herz spazieren. Maria und Josef, die sich aneinanderklammern, weil alles schief geht, was schief gehen kann. Rumpelige Hirten, denen vor lauter Rührung der Mund offen stehen bleibt, als da ein Baby geboren wird. Gott gerne klein.

In jeder Weihnachtspredigt hören wir das wieder, aber manchmal schaffen es all die schönen Worte nicht in unser Herz. Sie bleiben stattdessen zwischen den Ohren stecken, da wo auch die Listen stehen, was noch alles gemacht werden muss bis zur Bescherung.

Aber jetzt rutscht all das ein bisschen tiefer. Gott und die Liebe, das Halleluja der Engel und die Hirten und alles. Niemand muss mitsingen, aber wir alle tun es. Wippen, formen die Lippen. Wie Lametta fühlt es sich an: Kitschig, glitzernd, ein bisschen peinlich. Und schön. 

Vorfreude auf die Umarmung Gottes

Was wir fühlen, ist Vorfreude auf etwas, von dem wir hoffen, dass es sich auch an Weihnachten selbst ereignet. Weil unser glattes, starkes, tapferes Herz sich so sehnt. Nach der Freude, nach der Liebe, nach dieser festen Umarmung Gottes an Weihnachten.
Und eigentlich ist schon diese Vorfreude ein bisschen wie eine Umarmung. Eine von den guten, richtigen. Die dich nicht unter Druck setzt und einengt, sondern Dich stärkt. 

Liebe Leserinnen und Leser, kennen Sie dieses vorfreudige Gefühl? Die leichte Aufregung, das Herzklopfen? Vielleicht erleben Sie es heute Nachmittag, wenn Sie die Kiste mit dem Christbaumschmuck vom Dachboden holen. Vielleicht sind Sie sogar Experte oder Expertin im vorfreudig sein, zelebrieren Rituale und sind schon zwei Tage vor Weihnachten mit allen Vorbereitungen fertig und sitzen völlig entspannt mit Glühwein und Lebkuchen auf dem Sofa.

Aber vielleicht lächeln Sie jetzt auch gerade etwas ironisch, weil von Entspannung und Vorfreude keine Rede sein kann. Hinter den meisten Menschen in Deutschland liegt sowas wie ein Aufhol-Jahr. Das Jahr nach der Pandemie. Wo alles wieder möglich war, aber einem die Erschöpfung und der Schock vielleicht noch in den Knochen stecken.

Ein Jahr, in dem der Krieg wieder da ist. Und damit auch die Erinnerung an die eigenen Familienerfahrungen. Die Flucht von damals. Und über allem schwebt diese Unsicherheit - wie teuer soll die Butter eigentlich noch werden? Und der Strom? Und reicht es, einfach weiterzumachen, oder müssten wir irgendetwas ändern, um gut über die Runden zu kommen?

Ich will mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, heute ein bisschen auf die Suche gehen. Nach der Freude und nach ihrer kleinen Schwester, der Vorfreude. Denn wir haben noch eine ganze Woche Zeit bis Weihnachten. Das Lied, das wir jetzt hören, muss natürlich sein bei diesem Thema: Wie soll ich Dich empfangen?

Es heißt immer, dass Kinder sich noch so ungetrübt freuen könnten, dass Erwachsene das verlernen. Ich glaube, das stimmt nur halb. Klar, Kinder freuen sich laut, sie springen und singen, wenn sie aufgeregt sind, hüpfen sie richtig auf und ab. Sie können nicht einschlafen vor lauter Vorfreude. Aber sie können manchmal auch deshalb nicht einschlafen, weil sie so sehnlichst hoffen, dass es auch wirklich schön wird.

Auch Kinder machen sich Sorgen. Echte Sorgen. Manchmal äußern sie sich als diffuse Ängste, die die Erwachsenen dann gar nicht so richtig verstehen. Aber sie sind da. Und sie gehören zur Vorfreude mit dazu. Vielleicht übersehen wir das manchmal und stülpen den Kindern Vorfreude über den Kopf wie eine Nikolausmütze, während wir unsere Sorgen in Aktivismus umwandeln: In Listen und Pläne, bis der Kopf schwirrt und zwar nicht vom Glühwein. Und auch bei uns steckt derselbe Wunsch wie bei den Kindern dahinter: Es soll schön werden. Für alle. Für die, die zu Besuch kommen, für die Kinder, Enkelkinder, Freundinnen…und für mich selber auch, sagt eine kleine, leise Stimme dann. Eine, die wir fast überhört hätten.

Für mich soll es auch schön werden. Ich will auch ein schönes Weihnachten.

"Als mir das Reich genommen, da Fried und Freude lacht, da bist Du mein Heil kommen und hast mich froh gemacht."

Ja, genau so hätte ich es gern ein. Dass Jesus, mein Heil, kommt und mich froh macht. Einfach so   Aber genau diese Stimme ist oft so leise. Und da sind Kinder besser. Sie singen lauter. Selbstbewusster. Gott sei Dank. Denn genau da liegt einer der geheimen Vorfreude-Schlüssel: Wir müssen uns selber lauter hören. Wie sollen wir denn sonst wissen, auf was wir uns freuen? Und vor was wir Angst haben? 

Lauter singen, damit wir uns selbst hören

In der Bibel gibt es so ein lautes, starkes Lied. Das von Maria, der werdenden Mutter von Jesus. Es steht im Lukas-Evangelium. So viel wie hier sagt Maria nirgends. Man nennt es das Magnifikat, von lateinisch Magnum, das heißt groß. Es wurde so genannt, weil es ein Loblied auf Gott ist, ihn groß macht. Meine Seele erhebt den Herren. Aber ich glaube, noch jemand wird groß in diesem Lied: Maria selbst. Ihre Seele wird selbst erhoben. Ihre Stimme ist laut. Sie singt davon, dass Gott denen Recht schaffen wird, die keiner hört.

Und sie sagt auch: "Er hat große Dinge an mir getan." Für mich ist das ein Satz voller Selbstbewusstsein und Klarheit. Sie wird sich dessen bewusst, dass an ihr und mit ihr Gottes Liebe wirkt. In ihr wendet er sich der Welt zu. Es ist viel geschrieben worden über die Maria. Darüber, dass sie demütig ist und sich fügt, obwohl sie Angst hat vor dieser großen Aufgabe, die Gott ihr zumutet. Und ja, vielleicht war es so. Aber vielleicht war da noch etwas anderes: Stolz. Erhabenheit. Trotzkraft. Vielleicht konnte sie deshalb ihre Stimme laut und klar werden lassen. Weil sie selbst mit Leib und Seele ein Gottes-Ort werden sollte. Weil in ihr Heil und Frieden groß werden sollte, für all die, die kleingehalten werden.

Aber Stolz und Erhabenheit wollte man der Maria natürlich in der Kirchengeschichte nicht so gerne zuschreiben. Da hätte sie dann doch etwas zu viel Raum eingenommen. Wäre zu laut geworden. Aber Ihre Vorfreude, ihr Stolz, ihre Gefühle sind im Magnifikat unüberhörbar. Und damit ist sie mir ein Vorbild - im auf sich hören. Und laut aussprechen. Wer Vorfreude fühlen will, muss in sich hineinhören. Vielleicht vorher auch das leise, nächtliche Gespräch mit dem Engel führen. So wie Maria mit dem Engel Gabriel. Maria ist in diesem Gespräch ein einziges "Aber" - nichts von Vorfreude, einfach nur verständlicherweise überfordert von der Situation. Sie kämpft mit sich und dem Leben, das sie laut dem Engel ab jetzt führen soll.

Auf das aber, auf das Unverständnis, den Widerstand, folgt Akzeptanz. Und nicht nur das: Sie macht das Leben, von dem der Engel spricht, zu ihrem Leben. Und sie sucht ihre Freiheit in den Grenzen und Vorgaben, die das Leben ihr in dieser Nacht vor die Füße wirft. Ich habe noch nie mit einem Engel gesprochen, glaube ich- aber ich kenne diese Art von inneren Gesprächen. Das Hadern und Zweifeln und irgendwann auch die langsame Einsicht in eine mögliche Zukunft.

 Denn nicht alle großen Lebensentscheidungen trifft man selbst. Manchmal wird man mit ihnen konfrontiert. Und das, was eigentlich nicht vorstellbar war, ja gar nicht aufgetaucht ist im Lebensradar muss jetzt irgendwie gelebt werden. Bei mir sind solche Momente im ersten Augenblick immer mit einem Gefühl von Unfreiheit verbunden. Ich fühle mich hineingezwungen in Entscheidungen, die ich so nicht getroffen hätte. Es sind die Dornen auf dem Weg der Maria, die ich da vor mir sehe und fast schon fühlen kann.

 Der Engel fragt Maria nicht wirklich - er erzählt ihr, was passiert. Aber sie sagt ja. Ihr Ja ist unabdingbar. Und es ist etwas Anderes, als stumm zu akzeptieren, was der der Engel an göttlichem Plan zu bieten hat. Maria geht ins Offene, sie wagt sich in das Dornige hinein. Vielleicht hat sie bildlich gesprochen die Arme vors Gesicht gehoben, sich abgeschirmt von den Stichen. Sie hat sich ihren eigenen Freiheitsraum erobert.

Solche Freiheitsräume, wo einen die Dornen nicht stechen, in die sie nicht hineinreichen können, die braucht man, wenn man Vorfreude fühlen möchte. Sie ist wie ein Luftballon. Er droht sehr schnell zu zerplatzen. Ich bin angreifbar in meiner Vorfreude, sei es auf Weihnachten oder auf etwas anderes Schönes. Da braucht nur einer kommen, ein Bedenkenträger, eine Skeptikerin und fragen "aber ist das denn wirklich gut so?" Und meistens muss das gar niemand anders sein, sondern ich selbst fülle diese Rolle auch ganz gut aus. Ich bezweifle dann mein eigenes Recht auf die Freude, tue sie als naiv ab oder hinterfrage sie solange, bis scheinbar nichts mehr davon übrig bleibt. 

Wo sind Deine Freiheitsräume?

Wo sind sie, die Räume, die ich mir selbst für die Vorfreude, das Schöne erschaffe? Wo es hell ist, wo meine Selbstzweifel keinen Zutritt haben? Es ist ein Raum der inneren Freiheit, den ich mir auch dann erhalten kann, wenn meine Wege vorgezeichnet scheinen. Wie sähe Dein Raum aus? Ein Raum, in dem Dir keiner die Freude klein redet. Auf was würdest Du Dich gern freuen? Und was hindert Dich? Was hat keinen Zutritt zu Deinem Raum?

Gerade an Weihnachten wachsen die Dornen aber auch auf gemeinsamen Wegen Und dann reicht es nicht, sich gute, warme Freiheitsräume für sich alleine einzurichten. In vielen Familien mit Kindern gibt es eine Person, die die gesamte Verantwortung trägt dafür, dass alles klappt - und oft sind das die Frauen - ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität: Geschenkelisten, Einkaufslisten. Kleine Aufmerksamkeiten für die Kita-Erzieher*innen, Plätzchen backen für das richtige Weihnachtsgefühl, Postkarten mit Familienbildern- das kommt alles noch auf den normalen Alltag drauf.

Und das komische daran: Meistens wird diese ganze Arbeit so perfekt erledigt, dass sie geradezu unsichtbar wird. Wie von Zauberhand ist die Wohnung geschmückt und die Plätzchenteller stehen auf dem Tisch- und für die Geschenke ist natürlich das Christkind verantwortlich oder in manchen Familien auch der Weihnachtsmann: wieder unsichtbare Arbeit. Diese Dornen stechen tief. Man kann keine Vorfreude empfinden, wenn man gefühlt für das ganze Weihnachtsfest Verantwortung trägt. Also gehört auch das zur Vorfreude: Selber sagen, was man will und braucht. Auch wenn das die Weihnachtsstimmung der anderen erstmal zum Kippen bringt. 

Aber dürfen wir das denn? Dürfen wir denn laut und deutlich werden, wenn es um Weihnachten geht? Auf die Gefahr hin, den Frieden zu stören? Das Fest der Familie? Das Fest der Liebe? Ich frage mich immer, wo das eigentlich herkommt, diese Ansicht, dass Weihnachten das Fest der Liebe sei. Ich meine, irgendwie stimmt das schon - aber es ist auch nicht ganz treffend ausgedrückt. Denn eigentlich ist Weihnachten vor allem das Fest der Nähe Gottes. Einer Nähe, die alles Vorstellbare überschreitet: Ein Baby, ganz, ganz nah am Körper der Mutter. Trinkt aus ihren Brüsten. Angekuschelt an den Körper des Vaters. Das ist Gott. Ganz nah. Näher an mir dran als irgendwas anderes. Mit mir verbunden, Haut an Haut. Und das ist auch der Grund, warum wir alles dafür tun, damit wir uns an Weihnachten freuen. Und uns auf Weihnachten freuen. Steht tatsächlich auch so in der Bibel: Als Aufforderung:

Freuet euch in Gott allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Gott ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden! Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil. 4,4-7)


Freude allewege

Freut Euch in Gott! Das ist eine Freude, die sich vielleicht ein bisschen anders anfühlt als die Freude über die Gehaltserhöhung. Und eigentlich kann man Freude auch nicht anordnen. Aber diese Freude, diese Freude in Gott, die muss man nicht anordnen, aber an die muss man manchmal erinnert werden: An die Freude, dass Gott uns und unserem Leben nahe ist. Näher als irgendjemand oder irgendetwas sonst. Und das heißt auch: Nichts auf der Welt kann zwischen Dich und Gott treten. 

"In Dir ist Freude, in allem Leide. An Dir wir kleben im Tod und Leben, nichts kann uns scheiden."

An Dir wir kleben - zur Zeit kleben sich Aktivist*innen auf der Straße fest: Sie demonstrieren mit Leib und Seele dafür, politisch schärfere Maßnahmen gegen den Klimawandel durchzusetzen. Nichts soll zwischen sie und ihr Ziel treten. Das hat etwas ganz un-bedingtes, bedingungsloses. Kann man mit einer solchen Bedingungslosigkeit auch Freude empfinden? Freuet Euch allewege? Immer? Das kann man nicht. Aber allewege ist sie da. Das geht. Auch wenn man die Dornen und Enttäuschungen nicht immer kurz und klein schneiden kann. Gott ist da. Seine Nähe ist uns ins Herz geschrieben. Die bleibt uns und verbindet uns mit der Lebenskraft in uns, die man vielleicht Freude nennen kann. Wir kleben an Gott. Nichts passt zwischen uns. Wir sollen uns nicht "über" irgendetwas freuen, sondern die Freude spüren, die fest zu uns gehört. An ihr festhalten. 

Verbundensein ist die Voraussetzung für tiefe Freude

Ein paar Wege durch die Dornen zeigen uns die Adventsgeschichten der Bibel: Das nächtliche Gespräch des Engels mit Maria, wo sie ihre Sorgen laut sagt. Das Magnifikat, wo sie ihren Stolz und ihre Vorfreude nicht kleinhält. Wo sie sich ihren Freiheitsraum erobert. Ich finde, es ist nicht leicht, diese Räume in sich und im Alltag zu finden. Weil es sich manchmal ebenso egoistisch anfühlt, sich nach der Freude zu sehnen. Vorfreude spüren zu wollen. Dabei ist es genau das nicht: Es ist im Gegenteil die Voraussetzung dafür, dass wir die Beziehungen zu den Menschen um uns herum in der Tiefe erleben können. Dass wir nicht vereinzeln. Kae Tempest hat zu genau diesem Thema vor zwei Jahren ein Buch veröffentlicht, es heißt Verbundensein. Darin heißt es:

 Verbundensein ist das Gefühl, in der Gegenwart zu landen. Wenn man vollkommen vertieft ist in das, was eine*n beschäftigt, und auf alle Einzelheiten des Erlebens achtet. (…) Das Gefühl, an einen bestimmten Ort zu gehören. An genau diesen hier. Egal, ob "hier" gerade in Aufruhr ist oder Ruhe herrscht, Freude oder Schmerz."  (1)

Vielleicht ist Verbundensein das Wort, das für diese tiefe Freude in Gott stehen kann, eben weil sie den Schmerz, das Unerlöste, nicht ausspart. In dem Moment, in dem ich mich verbunden fühle, kann ich sogar noch einen Schritt weiter gehen und die anderen Menschen um mich herum wahrnehmen - als Darsteller ihrer eigenen Geschichte, wie Tempest schreibt. Und irgendwie entsteht bei diesen Worten das Bild der Krippe in Bethlehem vor meinen Augen: Da sind diese einzelnen Menschen mit ihren ganz eigenen Geschichten: Hirten, Weise aus dem Morgenland, Maria, Josef - Einzelgeschichten, die sich mit dem Baby zusammenfügen wie in einem Wimmelbuch. Gott verbindet sie. Tiefe Freude verbindet sie. 

Es ist schon da,
Es ist schon hier,
Es lag die ganze Zeit vor mir.
Ich heb es hoch,
Es ist ganz leicht
Und leuchtet für die Ewigkeit.

Dass es für die Ewigkeit leuchtet. Dass Gott nicht nur einmal auf die Welt gekommen ist, sondern wir "an Gott kleben bleiben", das ist die tiefe Freude, von der die Bibel spricht. Und die wartet auf uns. Sie wird nicht verschwinden, nur weil wir uns gerade nicht freuen können. Sie bleibt und leuchtet für die Ewigkeit. 

(1) Kae Tempest: Verbundensein. Suhrkamp Verlag Berlin 2022 (3.Auflage), S.15.

 

Die Evangelische Morgenfeier

"Eine halbe Stunde zum Atemholen, Nachdenken und Besinnen" - der Radiosender Bayern 1 spielt die Evangelische Morgenfeier für seine Hörerinnen und Hörer immer sonntags um 10.05 Uhr. Dabei haben Pfarrerinnen und Pfarrer aus ganz Bayern das Wort. "Es geht um persönliche Erfahrungen mit dem Glauben, die Dinge des Lebens - um Gott und die Welt."

Sonntagsblatt.de veröffentlicht die Evangelische Morgenfeier im Wortlaut jeden Sonntagvormittag an dieser Stelle.