Weil sie von Freunden, Bekannten oder Kollegen mit dem christlichen Glauben und der Taufe konfrontiert wurden

Ein Umzug, ein neuer Arbeitsplatz oder ein neues Hobby können dazu führen, dass sich der Alltag verändert, neue Menschen darin auftauchen oder einfach andere Dinge wichtig werden. Viele Menschen, mit denen die Pfarrerin Sabine Bleise-Donderer von der Kircheneintrittsstelle in München Kontakt hat, haben eine solche Veränderung hinter sich. In einer neuen Stadt sähen sie Angebote der Kirche auf Stadtfesten und anderen Veranstaltungen oder ein neuer Arbeitskollege erzähle vom Sonntagsgottesdienst, erläutert die Theologin, die in Glaubenskursen regelmäßig Erwachsene auf dem Weg zur Taufe begleitet. "Sie entdecken die Religiosität ihrer Mitmenschen, Freunde oder Arbeitskollegen." Das mache die Menschen neugierig auf Themen wie Gott und Glaube. Einige wollten dann herausfinden, "ob das auch was für sie ist". 

Sie könnten einen der Glaubenskurse besuchen, die regelmäßig von Kircheneintrittsstellen in ganz Bayern angeboten werden. Dort erlangten sie bei mehreren Treffen Wissen über den christlichen Glauben und bearbeiteten zusammen mit anderen Kursteilnehmern verschiedene Themen und Fragestellungen zum Christentum. Zentrale Fragen seien zum Beispiel: Wie ist das Glaubensbekenntnis zu verstehen? Oder wie bete ich? 

Taufe & Patenamt

Lesen Sie unser Dossier!

Die Taufe ist für viele Familien ein großes Ereignis. Mit ihr wird ein Mensch in der evangelische Glaubensgemeinschaft willkommen geheißen. In unserem Dossier beantworten wir Fragen rund um das Thema Taufe. Welche biblische Bedeutung hat die Taufe? Wie kann man sich auf die Taufe vorbereiten? Welche Aufgaben haben Paten? Welche Fürbitten und Taufsprüche gibt es? Lesen Sie mehr auf sontagsblatt.de/taufe.

Weil sie von ihrem Partner inspiriert werden, sich mit dem christlichen Glauben und der Taufe auseinanderzusetzen

Auch die Liebe ist nach Erfahrung von Bleise-Donderer ein starkes Motiv, sich näher mit dem christlichen Glauben zu befassen. Viele Menschen in ihren Glaubenskursen führten eine Beziehung mit einer Person, für den der christliche Glaube oder das evangelische oder katholische Gemeindeleben eine wichtige Rolle spiele. "Sie merken: Der Geliebte oder die Geliebte hat da was in seinem Leben, das ihm oder ihr wichtig ist, und man selber hat das gar nicht." Das motiviere manche, einen Glaubenskurs zu besuchen, um mehr über Jesus Christus, die Bibel und die evangelische Liturgie zu erfahren. 

Die Themen würden dabei mit kreativen Methoden erarbeitet und forderten den Einsatz der Teilnehmer, betont Bleise-Donderer. So interpretierten sie berühmte Gemälde und legten Bibelstellen mittels eines Bibliologs aus, bei dem die Erwachsenen in die Rolle eines Protagonisten schlüpften und ihre Gedanken und Gefühle schilderten.
 

Pfarrerin Sabine Bleise-Donderer von der Kircheneintrittsstelle in München
Pfarrerin Sabine Bleise-Donderer von der Kircheneintrittsstelle in München

Weil sie sich durch ihren Beruf mit dem christlichen Glauben und der Taufe befassen wollen

Regelmäßig kämen auch Menschen in ihre Glaubenskurse, die bereits in sozialen Berufen tätig seien oder künftig darin arbeiten wollen würden, sagt Bleise-Donderer. Viele Jobs in dieser Branche gebe es bei kirchlichen Arbeitgebern. Für eine Anstellung sei die Taufe und damit die Kirchenzugehörigkeit oftmals erwünscht und von Vorteil. Ähnlich sei es bei Grundschullehrern, die in Bayern Religionsunterricht geben möchten. Sie müssten von der evangelischen Kirche berufen werden. Dafür ist die Kirchenzugehörigkeit nötig.

Gleichzeitig wecke das christliche Umfeld oder die thematische Auseinandersetzung mit Gott und Glaube im Arbeitsleben bei vielen das Interesse, sich näher damit zu beschäftigen, erklärt die Pfarrerin. Oft wüssten die Teilnehmer am Anfang des Kurses noch gar nicht, ob sie sich tatsächlich taufen lassen möchten. Am Ende des Glaubenskurses, die in unterschiedlichem Umfang angeboten würden, stehe jedes Mal ein Gottesdienst, in dem sich alle Kursteilnehmer, die sich dazu entschlossen hätten, taufen lassen könnten