Das Krippenspiel ist oft das Highlight beim Weihnachtsgottesdienst. Viele Gemeinden lassen sich dafür auch etwas Besonderes einfallen. Ob echte Tiere oder Videoproduktion, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Aber nicht immer geht dabei alles glatt. Wir haben uns in verschiedenen Gemeinden umgehört und die lustigsten Geschichten für euch zusammengetragen. Zum Beispiel bei Pfarrerin Beate Frankenberger aus Tutzing. Sie wollte mal ein ganz realistisches Krippenspiel auf die Beine. Das Highlight sollten dabei echte Tiere sein, aber sie musste feststellen: kleine Tiere - kleine Sorgen. Große Tiere - große Sorgen.

Da passte das Kamel nicht durch die Kirchentür.

Wird Josef verhaftet?

Einige Pfarrer schauen auch auf eine sehr erfolgreiche eigene Karriere beim Krippenspiel zurück. So wie Hannes Schott aus Nürnberg. Der hatte es mit ungefähr 8 Jahren bis zum Josef geschafft.

Aber ich war schon als Kind glaube ich ein bisschen frech und so hat der Krippenspielleiter sich irgendwann nicht mehr anders zu helfen gewusst und gesagt: Also wenn der Josef sich weiter so aufführt, dann schreibe ich das Krippenspiel um und zum Schluss wird der Josef verhaftet. Und das hat gesessen und ich habe mich dann benommen.

Ufos in Fürth

Viel platzsparender hat man es dagegen vor fünf Jahren in St. Michael in Fürth gemacht und ein Schattenspiel mit ausgeschnittenen Figuren veranstaltet. Die Kinder bastelten alle klassischen Krippenspielcharaktere selbst. Für allgemeine Erheiterung sorgten bei der Aufführung die himmlischen Heerscharen. "Die kamen dann eingeflogen auf die Leinwand und sahen aus wie Ufos," erzählt Pfarrer Uli Pschierer. Zu einer kuriosen Verwechslung kam es 2020 beim digitalen Krippenspiel der Gemeinde, bei dem jedes Kind seinen Part zu Hause mit dem Handy filmte. Doreen Görischs Sohn Erik gab den Josef und

"statt Maria hat er immer Marina gesagt. Wir konnten nicht mehr vor Lachen."

Für manche ist das Krippenspiel eine sehr ernste Sache, stellte Pfarrer Florian Wörnle 2019 in St. Martin in Fürth fest. Kurz vor Ende der Aufführung machte sich seine damals zweijährige Tochter in der rappelvollen Kirche aus dem Staub, kletterte die Stufen in den Altarraum hoch, stürzte und unterbrach das Krippenspiel mit einem lauten Schrei.

"Da drehte sich eine Frau um sagte: Es kann doch nicht sein, dass sich an Weihnachten die Kinder nicht benehmen können."

Pfarrer Wörnle gab ganz inkognito zu bedenken, dass das da vorne das Pfarrerskind sei. "Und dann war auf einmal Ruhe", sagt er. Auch das Kind hatte sich beruhigt und die Aufführung konnte zu Ende gebracht werden.

Pfütze auf dem Boden

Manchmal nehmen aber auch die Kinder ihre Aufgaben beim Krippenspiel etwas zu ernst, erinnert sich die Münchener Radiopfarrerin Julia Rittner-Kopp an ihre eigene Kindheit. Zur Generalprobe erschienen alle im Kostüm, ganz hinten standen in Weiß die Engel.

"Am Ende der Probe war an einem der Engelsplätze eine kleine Pfütze am Boden. Da hatte sich einer der Engel nicht getraut, sich zu melden um auf Toilette zu gehen - die Generalprobe war so wichtig!" 

Die lustigsten Pannen zum Anhören