1. Schüleraustausch

Ein Schüleraustausch ist eine Möglichkeit für jeden, der noch während der Schulzeit andere Kulturen entdecken möchte. Für drei bis vier Monate, ein halbes oder ganzes Jahr können Austauschschüler in viele Länder auf der ganzen Welt reisen.

Im letzten Jahr haben sich einer Studie zufolge etwa 16.400 Schülerinnen und Schüler für einen Austausch entschieden. Dabei sind die USA das beliebteste Ziel. Häufig verschlägt es die Schüler aber auch nach Kanada, Neuseeland, Großbritannien und Australien.

Wer sein Spanisch verbessern möchte, kann nach Costa Rica, Argentinien oder Spanien reisen. Für Exoten sind Programme in Japan, Brasilien, China und Südafrika möglich. Wem ein Jahr immer noch zu kurz ist, kann auch zwei Jahre in Erwägung ziehen und im Gastland einen Schulabschluss machen, zum Beispiel das Weltabitur.

Offenheit für eine neue Kultur, Motivation und ein gewisses Maß an Selbstständigkeit sind ein Muss für jeden, der einen Schüleraustausch in Betracht zieht. Das Mindestalter ist vom Programm abhängig. Viele verschlägt es zu Beginn der elften Klasse ins Ausland. Bei einem einjährigen Schüleraustausch sollte einem aber bewusst sein, dass das Schuljahr, das man nun im Ausland verbringt, in vielen Fällen in Deutschland wiederholt werden muss.
 

2. Au-pair

Wer erst nach Abschluss seiner Schullaufbahn ins Ausland möchte und die Kultur eines anderen Landes miterleben will, kann ein Jahr als Au-pair verbringen. Au-pairs leben für ein Jahr in einer Gastfamilie, wo sie auf die Kinder aufpassen und die üblichen Aufgaben im Haushalt erledigen. Im Gegenzug erhält der junge Mann oder die junge Frau von der Gastfamilie eine kostenlose Unterkunft im Haus der Familie, Verpflegung und ein wöchentliches Taschengeld. In manchen Fällen zahlt die Familie auch die Reisekosten.

Für Au-pairs ist eine 40- bis 45-Stunden-Woche üblich. Es gibt aber auch die Möglichkeit, an einem Sprachkurs im Gastland teilzunehmen und nur etwa 20 Stunden pro Woche zu arbeiten. Diese Programme nennen sich dann "Demi-pair".

Die meisten Programme richten sich an Volljährige. Ein Führerschein ist keine Pflicht, dennoch bevorzugen die Gastfamilien häufig Au-pairs mit Fahrpraxis. Zu beachten ist außerdem, dass es für ein Jahr als Au-pair nicht reicht, die kleinen Geschwister betreut zu haben. In den Bewerbungsunterlagen sollten Nachweise über Erfahrung im Babysitting, Praktika in Kindertagesstätten oder die Arbeit als Trainer im Sportverein enthalten sein.
 

3. Sprachreisen

Sprachreisen sind während der Schulzeit möglich, aber auch noch viele Jahre später. Sehr beliebte Ziele für Sprachreisen sind Großbritannien und Malta, grundsätzlich ist eine Sprachreise aber in der ganzen Welt möglich.

Meist zwei bis vier Wochen verbringt der Sprachschüler oder die Sprachschülerin in einer Gastfamilie, einem Wohnheim, einem Internat, einer Wohngemeinschaft oder auch in einem Apartment. Der Tag besteht in der Regel aus drei oder vier Unterrichtsstunden, im Anschluss gibt es Hausaufgaben. Der Unterricht kann als Einzel- oder Gruppenunterricht stattfinden, wobei Einzelunterricht kostenintensiver ist.

Ein besonderes Erlebnis auf einer Sprachreise ist die Internationalität der Schulklasse, da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meist aus der ganzen Welt kommen. So kann man die Sprache besonders intensiv lernen und darüber hinaus Kontakte mit Menschen aus anderen Ländern knüpfen.
 

4. Auslandspraktika

"Praktika sehen immer gut im Lebenslauf aus.": Ein typischer Satz der Eltern, wenn man mit der Schule fertig ist und nicht weiß, wohin mit sich. Während eines Praktikums kann ein Schulabgänger einige Wochen oder Monate in die Welt der Arbeitenden hineinschnuppern. Die meisten Programme für Auslandspraktika finden in englischsprachigen Industrieländern statt. Es gibt aber auch immer mehr Angebote im asiatischen Raum.

Volljährigkeit und das Abitur sind meist eine Voraussetzung, die Bewerber erfüllen müssen. Grundsätzlich sind gute Kenntnisse der Landessprache erforderlich. Manchmal wird auch nach Ergebnissen eines offiziellen Sprachtests gefragt. Fachliche Qualifikationen sind beim Bewerbungsverfahren von Vorteil. Schulabgänger können aber häufig nicht in ihrer Wunschbranche untergebracht werden.
 

5. Work and Travel

Für manche ist ein Auslandsaufenthalt in der Familie oder am immer gleichen Ort nichts. Abenteurer, die auch mal ein paar Nächte im Zelt oder im geräumigen Auto verbringen würden, können sich für "Work and Travel" entscheiden - also arbeiten und reisen. Sie reisen mit einem Wanderrucksack bepackt ein Jahr lang durch das Land und finanzieren die Reise mit Kurzzeitjobs von wenigen Tagen oder Wochen. Typische Tätigkeiten finden sie im Küchendienst, bei der Ernte, im Hotel oder im Verkaufsbereich. Das kann körperlich sehr fordernd sein.

Da ein Work-and-Travel-Jahr vorab nicht von A bis Z planbar ist, ist große Flexibilität und Offenheit gefragt. Beliebte Zielländer sind Australien, Neuseeland und Kanada. Work and Travel in den USA ist meist nicht möglich. Vermehrt reisen Abenteuerlustige aber auch nach Brasilien, Chile, Israel, Japan oder Südkorea.
 

6. Freiwilligendienst

Unterrichtsassistenz in einer Schule in Ghana, Kinderbetreuung im Kinderheim in Indien oder Arbeiten im Nationalpark in Costa Rica: Bei einem Freiwilligendienst können Engagierte weltweit – meist aber in Entwicklungs- und Schwellenländern – ehrenamtlich an einem gemeinnützigen Projekt mitarbeiten. Dies ist mit sozialem, aber auch mit ökologischem und kulturellem Schwerpunkt möglich.

Die Freiwilligen übernehmen alltäglich anfallende Aufgaben und können sich mit eigenen Ideen und Vorschlägen in die Projekte einbringen. Dabei kommen sie in Kontakt mit einheimischen Familien und häufig auch mit anderen internationalen Freiwilligen.

Wer sich für den Freiwilligendienst im Ausland interessiert, sollte bereit sein, eine längere Zeit auf den gewohnten Komfort zu verzichten, da die Freiwilligen meist in Gastfamilien oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind. Außerdem sollten sie flexibel und sensibel sein für die neue Kultur des Gastlandes. Viele Programme richten sich an Volljährige, manche haben aber auch Angebote für Minderjährige.

Veranstaltungstipp

Jugendbildungsmesse JuBi

Wer schon länger mit dem Gedanken spielt, eine Zeit lang von Zuhause wegzukommen und die Welt zu erkunden, kann sich auf der Jugendbildungsmesse JuBi genauer informieren. Regelmäßig findet diese von 10-16 Uhr in verschiedenen Städten Deutschlands statt.

Am 20. Oktober ist die JuBi im Willi-Graf-Gymnasium in München, am 8. Dezember im Albrecht-Altdorfer-Gymnasium in Regensburg und am 23. Februar im CVJM in Nürnberg