Die digitale Transformation wird von den Menschen in Deutschland sehr unterschiedlich wahrgenommen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des ISF im Auftrag des Bayerischen Instituts für Digitalisierung (bidt). Ob die digitale Transformation als Bedrohung oder als Chance wahrgenommen wird, hänge vor allem davon ab, "wie die Menschen die Auswirkungen der Digitalisierung auf ihre eigene Handlungsfähigkeit einschätzen", so die Studie. Dazu gehöre auch, den digitalen Wandel selbst positiv gestalten zu können.

Wie Menschen die digitale Transformation erleben

Für die Studie wurden 35 Tiefeninterviews geführt mit Personen aus Bayern. Ihre Perspektiven auf die Digitalisierung wurden dann analysiert und verglichen. Die Studie macht deutlich, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf das Thema sind. So empfinden viele Menschen eine Erleichterung in der Arbeitswelt durch Automatisierung und den Einsatz von Robotern. Auch begrüßen sie die Flexibilität und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Andererseits erleben viele Menschen auch eine zunehmende Verdichtung und Intensivierung von Arbeit und befürchten eine Erosion des sozialen Miteinanders.

Insgesamt stünden die Menschen der Digitalisierung nicht unbedingt skeptisch entgegen, so die Studie. Vielmehr betrachteten sie den digitalen Wandel sehr differenziert und unterscheiden sehr genau zwischen Auswirkungen auf das private Leben, die Arbeitswelt und soziale Folgen für die Gesellschaft. Insbesondere beim letzten Punkt gebe es einen "großen gesellschaftlichen Gestaltungsbedarf", so die Studie.

Digitales Werkstattgespräch zur Studie "Digitalisierung der Arbeitswelt"

Bei einem digitalen Werkstattgespräch am 25. November 2020 von 17 bis 18.30 Uhr soll mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft über die Ergebnisse der Studie diskutiert werden.

Programm

17:00 Uhr:  Begrüßung und Einführung | Prof. Dr. Andreas Boes
, Direktor, bidt und Vorstand, ISF München


17:05 Uhr: Vorstellung der Studie | Thomas Lühr, Wissenschaftler, ISF München

17:30 Uhr: Diskussionsrunde und Fragen aus dem Publikum

  • Prof. Dr. Manfred Broy
 | Ordinarius für Informatik, TUM
  • Florian Haggenmiller
 | Bundesfachgruppenleiter Telekommunikation und IT/DV, ver.di
  • Rieke C. Harmsen
 | Chefredakteurin Online/ Leitung Abteilung Crossmedia, Evangelischer Presseverband für Bayern (EPV)
  • Dr. Imme Witzel
 | Leiterin Themenplattform Arbeitswelt 4.0, Zentrum Digitalisierung.Bayern / Bayern Innovativ GmbH

18:30 Uhr: Ende

Zur kostenlosen Anmeldung: https://register.gotowebinar.com/register/7519772638547119117

 

Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) ist ein Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Es wurde gegründet mit dem Ziel, die Entwicklungen und Herausforderungen der digitalen Transformation besser zu verstehen.

Studie: Digitale Transformation

Von Thomas Lühr, ISF München | Dr. Alexander Ziegler, ISF München | Elisabeth Vogl, ISF München | Prof. Andreas Boes, ISF München und bidt

Die Digitalisierung wird mit einem grundlegenden Wandel im Privaten und in der Arbeit verbunden. Für die sozialwissenschaftliche Studie des bidt wurden Personen unterschiedlichen Alters und sozialen Hintergrunds befragt. Die komplette Studie kann unter diesem Link als PDF heruntergeladen werden.