1. CICELY SAUNDERS

    Die englische Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders (1918-2005) gilt als Begründerin der modernen Hospizbewegung. Saunders erkannte in den 1940er-Jahren, dass unheilbar Kranke am Lebensende oft schlecht betreut waren und häufig unter starken Schmerzen litten. Sie wurde zur Pionierin der Palliativmedizin und gründete 1967 mit dem St. Christopher’s Hospice in London das erste moderne Hospiz, um Menschen ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Der Leitspruch von Cicely Saunders, der noch heute Richtschnur für die Hospiz- und Palliativbewegung ist, lautet: "Den Tagen mehr Leben geben, nicht dem Leben mehr Tage."

     

  2. HOSPIZ- UND PALLIATIVBEWEGUNG

    Seit etwa 30 Jahren hat sich die Hospizbewegung immer stärker im gesellschaftlichen Bewusstsein etabliert. Krankenkassen übernehmen die Kosten für palliative Betreuung, Palliativmedizin ist Teil des Medizinstudiums, es gibt Ausbildungswege zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter genauso wie zum Facharzt in Palliativmedizin. 1992 wurde der Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) gegründet.

  3. STATIONÄRES HOSPIZ

    Schwerstkranke, die nur noch kurze Zeit zu leben haben und eine Betreuung rund um die Uhr benötigen, finden Aufnahme im Hospiz. Allerdings sind Hospizplätze rar und die Wartelisten oft lang: In Deutschland gibt es laut Deutschem Hospiz- und Palliativverband (DHPV) etwa 250 stationäre Hospize für Erwachsene, die im Durchschnitt je zehn Betten haben. Das entspricht rund 2.500 Hospizbetten, in denen bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 22 Tagen pro Jahr etwa 33.500 Menschen versorgt werden können.

     

  4. AMBULANTER HOSPIZDIENST

    Der Ambulante Hospizdienst unterstützt und berät Menschen zu Hause. Er versteht sich als Ergänzung zu bestehenden Versorgungsangeboten durch Hausärzte, Pflegedienste oder pflegende Angehörige. Die Mitarbeitenden besuchen die Kranken und suchen nach Entlastungsmöglichkeiten für die Angehörigen. Sie beraten aber auch bei Fragen zur Pflegeversicherung, Finanzierung von Hilfsmitteln oder dem Wunsch nach seelsorgerlicher Begleitung.

  5. SAPV

    Manchmal leiden sterbenskranke Menschen an starken Symptomen wie Atemnot, schwer zu versorgenden Wunden, großen Schmerzen, ständiger Übelkeit oder Angstzuständen. Dann helfen die Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Die SAPV wird vom Arzt verordnet und umfasst je nach Situation die Beratung von Angehörigen, die Symptomkontrolle bei den Kranken und die Koordination zusätzlicher Hilfsdienste. Derzeit gibt es deutschlandweit etwa 361 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung. Im Jahr 2019 wurde deren Einsatz 126.000 Mal verordnet.