Die evangelische Jakobskirche in Nürnberg befindet sich am Rand der Innenstadt – und liegt direkt am fränkischen Jakobsweg. St. Jakob ist eine der zahlreichen Pilgerkirchen auf dem Weg nach Santiago de Compostela. In der Kirche ist auch das Pilgerzentrum der bayerischen evangelischen Landeskirche angesiedelt.
Die St. Jakobskirche blick auf eine lange Geschichte zurück. Ihre kunsthistorischen Schätze sind durchaus einen Besuch wert: Der Hochaltarentstand um 1370, und im Kirchenraum hängen Werke aus der Schule von Veit Stoß und Michael Wohlgemut.
Jakobskirche war Deutschordenskirche
Der Deutsche Orden siedelt sich in Nürnberg zu Beginn des 13. Jahrhunderts an. Am 20. Februar 1209 schenkt Kaiser Otto IV. dem Deutschen Ritterorden die Jakobskirche. Die Bruderschaft, die sich ursprünglich der Pflege der Kreuzritter widmen, siedeln sich damit in Nürnberg an. In der Kirche erinnern bis heute Aufschwörschilde mit Wappen und Namen an den Eintritt der Novizen in den Orden.
Minnesänger Thannhäuser in Jakobskirche?
Der Minnesänger Tannhäuser gilt als einer der bekanntesten Deutschordensritter. Ihm widmete Richard Wagner eine Oper. In den Urkunden des fränkischen Ordens wird ein „Sibuto de Tannhausen“ erwähnt. In der Manessischen Handschrift wiederum heißt es, dass dieser Sibuto „bey Sankt Jakob“ begraben wurde. Bis heute diskutieren Wissenschaftler, wie dies zu interpretieren sei.
Renovierung der Jakobskirche im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert verfiel die Kirche immer mehr: Die Holzdecke zwischen Kirchenraum und Gewölbe war undicht, und die Stadt erwog, die Kirche komplett abzureißen. Doch dann wurde sie von dem Architekten Carl Alexander Heideloff renoviert und mit Kunstwerken aus aufgelassenen Klöstern der Region ausgestattet. 1825 wurde die Kirche der Gemeinde feierliche wiedereröffnet.
Jakobskirche: Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Jakobskirche bei Luftangriffen 1943 von den Bomben fast komplett zerstört. Zwar konnten die Skulpturen und Kunstwerke rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Doch blieben nur Mauern und wenige Teile des Gebälks stehen. Erst 1962 war der Wiederaufbau der Jakobskirche geschafft.
Pilgerzentrum und Renovierung
Ende der 1990er Jahre gab es umfangreiche Renovierungsarbeiten: Der Kirchturm wurde neu gedeckt, der Vorraum umgebaut, der Hochaltar restauriert. Auch das Brandschutzkonzept wurde den Anforderungen angepasst. Und schließlich konnte das Pilgerzentrum eröffnet werden. Bis heute steht am Eingang eine Skulptur des Heiligen Jakobus mit Hut, Umhängetasche und Pilgermantel und Muschel als Ess- und Trinkgefäß im Eingangsbereich.
Hochaltar von St. Jakob
Der Hochaltar der Jakobskirche ist der älteste erhaltene Flügelretabel Süddeutschlands. Der Mittelteil zeigt Jesus Christus, die beiden Flügel auf den Außenseiten die Apostel sowie diverse Heilige. Die Tafelgemälde auf den Außenseiten der Flügel zeigen die Anbetung der Könige und die Kreuzigung Christi. Das prächtige Tryptichon wurde im Zweiten Weltkrieg ausgelagert und bis 1951 in der Lorenzkirche untergebracht und später an das Germanische Nationalmuseum ausgeliehen. Im Jahr 2000 wurde der Hochaltar sorgfältig restauriert.
Evangelisches Dekanat Nürnberg
Die St. Jakobskirche gehört zum evangelischen Dekanat Nürnberg. Hier stellen wir das Dekanat Nürnberg näher vor.
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Evangelische Kirche St. Jakob Nürnberg
Evangelische Kirche St. Jakob Nürnberg
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