Virtuelle Einblicke in das jüdische Leben der oberfränkischen Stadt Bayreuth gibt eine neue Webseite mit Videos und Applikationen. Laut Mitteilung der Universität Bayreuth bietet "Shalom, Bayreuth!" virtuelle Streifzüge durch die jüdische Stadtkultur an. Entstanden ist dieses Angebot im Rahmen des Seminars "Digitale Lehre im Unterricht", in dem sich Lehramtsstudierende mit Möglichkeiten der Digitalisierung an der Schule auseinandersetzen. Die Internetseite soll von den Studierenden stetig erweitert werden.

Eingezeichnet sind Orte, an denen jüdisches Leben geschieht. Auch ein Verzeichnis mit "virtuellen Stolpersteine" ist noch vorgesehen. In diesem Verzeichnis sollen Adressen, an denen vor der Vertreibung und Ermordung durch die Nazis jüdische Familien in Bayreuth lebten und wirkten, aufgeführt werden.

"Wir erinnern damit an diese Menschen und führen vor Augen, dass sie aus der Mitte der Gesellschaft gerissen wurden", sagt Felix Gothart, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde, der die Studierenden bei der Arbeit an "Shalom, Bayreuth!" beraten hat. Die Website sei als Einladung an Interessierte an der jüdische Religion zu verstehen und solle eine zeitgemäße Möglichkeit bieten, diese Kultur kennenzulernen.

Unter der Webadresse Jüdisches Leben findet sich der Zugang zu "Shalom, Bayreuth!"

Entwickelt wurde sie von Studierenden der Universität Bayreuth gemeinsam mit dem Historiker Adrian Roßner und Felix Gothart, dem Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth. Insgesamt haben sich 19 Studierende ehrenamtlich mit der Erstellung der Inhalte beschäftigt.