Reformationstag 2019 in Nürnberg

In Nürnberg steht der Reformationstag am Donnerstag, 31. Oktober 2019 im Zeichen des Klimawandels und der Bewahrung der Schöpfung. Josef Göppel, der Schirmherr des Volksbegehrens "Rettet die Bienen", werde die Festrede halten. Auch 500 Jahre nach der Reformation würden sich die Menschen in einer Phase des Umbruchs und der kritischen Auseinandersetzung mit Glauben und Gesellschaft. Das große Thema Klimawandel breche wie kein zweites mit alten Gewissheiten und mahne zur Verantwortung. In Nürnberg wird der Reformationstag in diesem Jahr mit einem frühen Festgottesdienst mit Abendmahl in St. Lorenz um 8.30 Uhr eingeläutet. Der zentrale Festakt mit Josef Göppel findet um 19 Uhr in St. Sebald statt.

Reformationstag 2019 in München

In München werden in der St. Lukaskirche ab 16 Uhr die "Letzten Lieder und Geschichten aus dem Hospiz" erzählt. Der Künstler Stefan Weiller war immer wieder bei verschiedenen Menschen eingeladen, die vom Hospizverein auf dem letzten Weg begleitet wurden. Diese Menschen schenkten dem keineswegs düsteren, sondern eher unterhaltsamem und in weiten Teilen humorvollen Projekt eine Musik mit Geschichte, eine Art "musikalisches Vermächtnis". Sie ermöglichen damit dem Publikum, ihre Sicht auf die für sie am Lebensende wirklich wertvollen Dinge des Lebens zu teilen. Das multimediale Live-Konzert erzeugte bereits 2017 in München große Resonanz.

Reformationstag 2019 in Augsburg

Das Dekanat Augsburg lädt wie jedes Jahr am Reformationstag zu einem Festakt ein. Diesmal steht ein Jubiläum im Mittelpunkt: vor 20 Jahren, am 31. Oktober 1999, wurde in St. Anna die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" (GER) unterzeichnet. An Stelle der sonst üblichen Kanzelrede erhellen vier kurze Statements die Relevanz dieser Erklärung. Über "Gegenwärtige und künftige Weiterarbeiten im ökumenischen Gespräch" spricht Bernd Oberdorfer, Ordinarius für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an der Universität Augsburg. Die Festveranstaltung wird musikalisch umrahmt durch den Madrigalchor St. Anna und den Bezirksposaunenchor des Dekanats.

Reformationstag 2019 in Hof

Der polnische Propst Andrzej Fober predigt am Reformationstag in der Hofer St. Michaeliskirche. Der Theologe leitet in Breslau die landesweit einzige deutschsprachige Gemeinde der evangelischen Kirche. Dekan Günter Saalfrank freut sich auf den Gast: "30 Jahre nach dem Fall der Mauer und dem Ende der Teilung Europas in Ost- und Westblock verkündigt ein Pfarrer aus Polen die frohe Botschaft von Jesus Christus."

Kanzelreden und Musik

In Memmingen findet am 31. Oktober ein Festgottesdienst zum Reformationstag mit Kanzelrede von Christian Nürnberger statt. Anschließend gibt es einen Empfang im Dietrich-Bonhoeffer-Haus.

In der Christuskirche in Aschaffenburg werden moderne Fassungen der Lieder von Luther gespielt. Der Gottesdienst wird in seinen Texten, Liedern und Gebeten ausdrücken, was Martin Luther wohl bewegte, sich höchst selbst als "Wittenbergische Nachtigall" dem Komponieren von Liedern zu widmen.

Bamberg feiert den Reformationstag 2019 wie alle zwei Jahre mit einer Bachkantate in der Erlöserkirche. Sieben Choralstrophen aus "Wer nur den lieben Gott lässt walten" von 1724 haben die Chöre der Kantorei St. Stephan und der Kantatenchor der Erlöserkirche gemeinsam vorbereitet. Thomas Sternberg, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, hält die Predigt, die Liturgie machen Dekan Hans‐Martin Lechner und Pfarrerin Anette Simojoki.

Vortrag über Reformation und Judentum

In Feuchtwangen spricht Pfarrer Dr. Axel Töllner im Bildungswerk über Reformation und Judentum. Wenn es um Juden und das Judentum in der Reformationszeit geht, konzentriert sich die öffentliche Wahrnehmung meist auf einzelne Äußerungen Martin Luthers. Dabei spielt das Thema eine zentrale Rolle in der Theologie des Wittenberger Reformators.

Weniger Beachtung finden die Vorstellungen, die andere Reformatoren über Juden und das Judentum äußerten. Der Vortrag vergleicht die Positionen verschiedener Reformatoren und untersucht, welche Funktionen die Rede über "die Juden" und "das Judentum" damals hatte. Er geht auf die kontrovers diskutierte Frage ein, welche Schlussfolgerungen wir heute, 500 Jahre nach der Reformation, aus den Judenbildern der Reformatoren ziehen müssen.