Frau Frohmader, wer ist denn das neue Gesicht des EBW?

Veronika Frohmader: Geboren und aufgewachsen bin ich in München, wo ich bereits in der Jugendarbeit meiner Heimatgemeinde aktiv war. Nach dem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr am Wichernhaus in Altdorf absolviert und anschließend in Rummelsberg die Ausbildung zur Diakonin begonnen und in Nürnberg Sozialpädagogik studiert. Anschließend arbeitete ich in der Kinder- und Jugendhilfe in Feldkirchen.

Nach drei Jahren zog ich aber wieder ins Fränkische und war die letzten neuneinhalb Jahre Gemeindediakonin in der Kirchengemeinde Frauenaurach-Kriegenbrunn. Dort habe ich viel mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet und mich zum Beispiel um die Konfirmanden gekümmert. Das fehlt mir in der neuen Position einerseits schon. Aber meine beiden Kinder sind 12 und 13 Jahre alt, und da habe ich die Elternrolle nun auch privat.

Was interessierte Sie an der Stelle der Leiterin eines evangelischen Bildungswerks?

Frohmader: Der etwas weitere Blick, den man auf die Gemeinden und damit die Gesellschaft und die Menschen hat. Bildung ist unglaublich wichtig. Wir bieten in unseren Angeboten einen evangelischen Blick über den Tellerrand an.

Wie lässt sich ein evangelisches Profil in einer säkularen Welt der Bildungsangebote etablieren?

Frohmader: Wir verstehen uns einerseits als eine Art Service-Stelle für unsere Mitgliedsgemeinden. Ich biete beispielsweise jetzt einige Veranstaltungen an, wie man Zoom-Konferenzen gestaltet. Das hat jetzt keinen dezidiert evangelischen Inhalt, ist aber gerade zurzeit wichtig für die Arbeit in unseren Gemeinden, wenn Besprechungen organisiert werden müssen. Andererseits wollen wir den evangelischen Blick auf aktuelle Themen lenken, die uns alle angehen. Zum Beispiel den Klimawandel, den wir wegen der Bewahrung der Schöpfung aus christlicher Sicht betrachten.

Inwieweit können Sie derzeit ein Programm planen?

Frohmader: Wir leben ehrlich gesagt ein bisschen von der Hand in den Mund, weil wegen Corona die meisten Angebote nicht in gewohnter Form stattfinden können. Bis in den April hinein weichen wir also auf Online aus. Ab dem Frühling bis in den Herbst wollen wir eine Art Überblicksprogramm anbieten und dann im Herbst wieder richtig durchstarten. Am 18. Juni wollen wir im Stadtpark ein Sommerfest feiern. Das ist dann auch für mich hoffentlich eine Gelegenheit viele der Menschen persönlich kennenzulernen, die ich derzeit nur digital treffe.

Wie viel Lokalkolorit von Fürth und Umgebung steckt im Programm für 2021?

Frohmader: Ganz viel, weil die Veranstaltungen in sämtlichen Partnergemeinden vor Ort stattfinden. Dann gibt es extra auf Plätze und Orte zugeschnittene Angebote wie die Spirituellen Spaziergänge im Fürther Stadtpark, auf die man sich mithilfe einer App machen kann. Das ist eine der vielen lebenspraktischen Sachen, die das EBW macht. Erwachsenenbildung muss nichts Abgehobenes sein.

Mehr Informationen auf der Webseite des Evangelischen Bildungswerkes in Fürth.