"Peter" und "Paula" sind zwei Kirchenmäuse, deren Namen nicht zufällig an Peter und Paul angelehnt sind - die Heiligen, denen die Kirche in ihrer Heimat in Poppenreuth geweiht ist. Dort sind die beiden fiktiven Tierchen während der Osterferien bereits zum vierten Mal die Helden eines Hörspiels, das die Besucherinnen und Besucher eines von Ehrenamtlichen entwickelten Oster-Stationenwegs hören können. Ein Projekt, das der Kirchengemeinde im vergangenen Jahr den Ehrenamtspreis der bayerischen evangelischen Landeskirche eingebracht hat.

Entstehung des Hörspiels der beiden Kirchenmäuse Peter und Paula

Mit gemischten Gefühlen denkt Sandra Kiefner an den Herbst 2020 und das nahende erste Corona-Weihnachtsfest. "Viele aus unserer Gemeinde fragten sich, was man machen kann, dass es wenigstens ein bisschen festlich wird", erinnert sich die langjährige Ehrenamtliche. Eigentlich war es damals ihre Schwester, die sie auf die Idee brachte, eine Art Hörspiel für Draußen zu machen, bei dem die Leute an der frischen Luft sich weihnachtliche Impulse für ein bisschen festliche Stimmung abholen können.

Aus verschiedensten Richtungen des Poppenreuther evangelischen Lebens trommelte sie dann spontan Leute zusammen, die mitmachen wollten. Zum Beispiel Sophie Brieger, die eine der Sprecherinnen der beiden Mäuse ist und sich diesen Part mit Elisabeth Wolf teilt, die als Prädikantin ohnehin einen engen Bezug zu biblischen Texten hat. Und mit dabei ist auch Jan Wagner, Technik-Freak, der die beiden mit einer passenden Software über ein gutes Mikrofon am Laptop aufnimmt und die einzelnen Abschnitte dann für das Hochladen auf die Homepage der Gemeinde optimiert. Dorthin verweist dann jeweils ein QR-Code, der jeweils an den einzelnen Stationen an öffentlichen wie privaten Gebäuden in dem Fürther Stadtteil zu finden ist. Einfach mit der passenden App abscannen, schon kann man die Mäuse reden hören.

Oster-Stationenweg beschäftigt sich mit den Emmausjüngern

Im Frühjahr 2021 folgte dann ein erstes Oster-Projekt, ein zweites rund um das Christfest - und weil es so schön war, nun noch eine Auflage zu Ostern. Während der gesamten Ferien vom 10. bis zum 24. April wird der Stationenweg aufgebaut sein. Diesmal haben die Mäuse sich die Geschichte der Jünger Jesu vorgenommen, die auf dem Weg nach Emmaus den gerade wiederauferstandenen Jesus treffen.

Die im Lukas-Evangelium zu findende Episode hat Sandra Kiefner, die als Lehrerin auch Religionsunterricht gibt, kindgerecht in Texten aufgearbeitet. Elisabeth Wolf hat wiederum eigene Andachten und Gedanken formuliert, die eher für Erwachsene geeignet sind.

"Auf diese Weise haben Groß und Klein gleichermaßen was davon",

erklärt sie. Vor allem für die Kinder gibt es dann in der Kirche noch eine Überraschung: Peter und Paula haben dort nämlich Nester versteckt.

Ehrenamtspreise für die Kirchenmäuse

Dass die bunte Truppe bei der elften Verleihung des Preises rund um das Thema "Engagement mit Stern - Ehrenamt in besonderer Zeit" als eines von zwei Projekten aus dem Kirchenkreis Nürnberg ausgezeichnet wurden, freut natürlich auch Pfarrer Benedikt Bruder. "Das ist nicht nur eine schöne Anerkennung für die Ehrenamtlichen. Auch andere Gemeinden können sich gerne von unserer Initiative inspirieren lassen", sagt er. Wer weiß, ob ohne die durch die Corona-Pandemie entstandene Notwendigkeit überhaupt der Stationenweg entstanden wäre?

Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro wurde übrigens schon wieder reinvestiert - zum großen Teil in ein neues Mikrofon, um die Klangqualität der kommenden Aufnahmen zu verbessern. Denn: Peter und Paula werden zurückkommen.