Die Passionsspiele in Oberammergau zeigten erstmals 1634 die Leidensgeschichte Jesu mit Laiendarstellern aus dem Ort. Seit mehr als 300 Jahren findet das Großevent nun im Zehnjahresrhythmus statt. Aber erst 2020 gibt es ein Novum für junge Kulturinteressierte: die Jugendtage.

Spielleiter Christian Stückl öffnet die Tore des Passionstheaters bereits während der Generalproben am 8. und 9. Mai für junge Zuschauerinnen und Zuschauer - das Passionspublikum von morgen. Dabei gelten Sonderkonditionen. Die Tickets, die normalerweise je nach Kategorie zwischen 30 und 180 Euro kosten, gibt es für die jungen Erwachsenen für 8, 16 oder 24 Euro. Wer von weiter her anreist, kann ein Paket aus Eintrittskarte und Übernachtung buchen.

Die Leitung der Jugendtage obliegt Frederik Mayet. Nach 2010 verkörpert er in diesem Jahr zum zweiten Mal Jesus:

"2010 haben wir gesehen, dass es total schön ist, wenn junge Menschen zum Passionsspiel kommen. Dass man sich begegnet, austauscht, miteinander spricht, über Ländergrenzen hinweg, aber auch über religiöse Grenzen hinweg."

Frederik Mayet

Zu den Aufführungen im Passionstheater, die an beiden Spieltagen jeweils zwei Mal zweieinhalb stunden dauern, bieten die Gemeinde Oberammergau, die evangelische und die katholische Kirche vor Ort ein umfassendes Begleitprogramm wie einen ökumenischen Gottesdienst und Workshops. Wer kein Deutsch spricht oder versteht, kann etwa eine Einführung auf Englisch besuchen. Auch eine Lichterprozession, Kunstdarbietungen, eine Party sowie Gespräche mit den Schauspielerinnen und Schauspielern sind geplant. Unter ihnen ist Sophie Schuster, die bei den Passionsspielen den Part von Maria Magdalena übernimmt.

"Worauf ich mich freu: Dass Menschen vieler verschiedener Nationen aufeinandertreffen. Wo sie gerade in ihrem Leben stehen, was sie vorhaben, welche Ziele sie haben."

Sophie Schuster