Soziale Netzwerke wie Whatsapp, Facebook, Instagram oder Tiktok sind für Schulen permanent ein Thema. Zwar ist die Nutzung dieser Internetplattformen im Unterricht in Bayern nicht erlaubt. Gleichzeitig "dominieren Social-Media-Anwendungen die Alltagskommunikation von Kindern und Jugendlichen", erklärte der Leiter der Evangelischen Medienzentrale (EMZ) in Heilsbronn, Klaus Ploth.

Lehrer müssten daher Wege finden, mit Schülerinnen und Schülern über "Vorstellungen und Verhaltensweisen für eine gelungene Kommunikation im Netz" zu diskutieren, sagte der Medienpädagoge. Gerade der Religionsunterricht könne den Raum bieten, um über Themen wie Fake News, Urheberrechte, Cybermobbing und Sexting zu sprechen.

Eltern sollten mit Kindern über Social Media sprechen

Auch Eltern sollten versuchen, darüber mit ihren Kindern im Gespräch zu bleiben, rät Ploth. Als "Türöffner" könnten sie sich von ihren Kindern neue Trends und Features erklären lassen. Dies sei eine gute Gelegenheit, über Kommunikation, Privatsphäre-Einstellungen oder Persönlichkeitsrechte zu sprechen. Gute Tipps liefere auch die Webseite der EU-Initiative für Internetsicherheit www.klicksafe.de.  

Kritik äußerte der Medienexperte Ploth am aktuellen Leitfaden "Soziale Netzwerke im Lernraum Schule", den Facebook derzeit im Netz verbreitet. Die Broschüre wolle Lehrkräfte dazu ermuntern, soziale Medien wie Facebook, Instagram und Whatsapp im Unterricht zu thematisieren. Dies geschehe jedoch vor allem aus "Eigeninteresse, zumal gerade Facebook für Jugendliche fast keine Rolle mehr spielt", sagte Ploth. Die Broschüre gebe aber auch sinnvolle Tipps zum sichereren Umgang mit den Plattformen und weise auf Initiativen und Websites mit didaktischen Materialien hin.