NFT steht für "Non-Fungible Token", zu Deutsch "nicht ersetzbare Wertmarke". Es handelt sich um digitale Zertifikate, die die Echtheit einer digitalen Datei bestätigen. Diese einzigartigen Besitznachweise legen eindeutig fest, wer Eigentümer einer digitalen Originaldatei ist – sei es ein Foto, ein Video oder eine Audioaufnahme.

Die Datei selbst ist auf einer sogenannten Blockchain gespeichert. Dabei handelt es sich um eine Kette von Datensätzen (sogenannten Blöcken oder Knoten), in denen diverse Informationen abgelegt werden. Jede Transaktion wird in einem Block verzeichnet und mit der Blockchain verknüpft.

NFTs brauchen eine Blockchain

Kurzer Einschub zur Blockchain: Eine Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, die aus miteinander verknüpften Datensätzen – sogenannten Blöcken – besteht. Jeder Block enthält eine Liste von Transaktionen oder Informationen. Sobald ein Block voll ist, wird er mit dem nächsten verknüpft, wodurch eine Kette (chain) entsteht.

NFT
So funktioniert die Blockchain

Das Besondere an der Blockchain ist ihre Dezentralität: Anstatt auf einem einzelnen Server wird sie auf vielen Computern im Netzwerk gespeichert und verwaltet. Jeder Teilnehmer kann die Daten einsehen, aber niemand kann sie ohne weiteres verändern. Sobald eine Transaktion in einen Block aufgenommen wurde, ist sie dauerhaft und transparent, was die Sicherheit und Unveränderbarkeit der Daten garantiert.

Anwendungen von NFTs

NFTs finden zunehmend Anwendung in Videospielen, wo Charaktere oder besondere Features als NFTs verkauft werden.

Auch im digitalen Kunstmarkt sind NFTs ein bedeutendes Thema. Mit dieser Technologie können Kunstwerke, ähnlich wie in der realen Welt, einem einzigen Besitzer zugeordnet werden.

Das teuerste NFT ist "The Merge" des Künstlers Murat Pak, das für 87,1 Millionen Dollar verkauft wurde. Es handelt sich um eine Sammlung von verschiedenen großen schwarzen Kreisen auf meist weißem Hintergrund, die von insgesamt 28.983 Sammlern in 312.686 Anteile aufgeteilt wurden. Wer mehrere Anteile besitzt, sieht diese zu einem neuen Kunstwerk verschmelzen. Auch heute noch werden regelmäßig Anteile verkauft oder gehandelt.

Ein weiteres bekanntes Werk von Pak ist "The Clock". Wie der Name schon verrät, zeigt es die Anzahl der Tage, die WikiLeaks-Gründer Julian Assange in Haft verbrachte. Das NFT wurde für rund 52,7 Millionen US-Dollar an die Stiftung AssangeDAO verkauft, wobei der gesamte Erlös der Finanzierung von Assanges Verteidigung vor Gericht zugutekommt.

Nachteile von NFTs

Viele Menschen sehen durch den Hype um NFTs nicht die zahlreichen Nachteile der Technologie. Sie erfordert enorme Rechenleistungen, was zu einem hohen Stromverbrauch führt. Allein der CO2-Ausstoß für den Verkauf eines NFTs beträgt rund 51 kg, ohne die Erstellungskosten, Transfergebühren und Kosten der Verkaufsplattform zu berücksichtigen.

NFTs sind auch mit Risiken behaftet. Die Geschichten von Menschen, die über Nacht Milliardäre wurden, vermitteln oft ein falsches Bild. In der Realität ist der Handel mit NFTs höchst unsicher, was vor allem am doppelten Risiko des Wertverlusts liegt:

  • Zum einen schwankt der Wert des NFTs selbst.
  • Zum anderen auch die Kryptowährung, mit der das NFT gekauft wird.

So gibt es zwei Faktoren, die sich unvorhersehbar und schnell ändern können. NFTs sind also keineswegs ein schneller Weg zu Wohlstand, sondern ein großes finanzielles Risiko.

Besorgniserregend ist auch, dass immer mehr Menschen, oft ohne großes Vermögen, durch den Hype dazu verleitet werden, NFTs zu kaufen – was in den meisten Fällen zu Verlusten führt.

Langfristig könnte der wachsende NFT-Markt dazu beitragen, Reichtum weiter zu konzentrieren, da eine kleine Gruppe von Künstlern und Sammlern Wohlstand anhäuft, zu dem die breite Bevölkerung keinen Zugang hat. Dadurch könnte soziale Ungleichheit nicht nur in der realen Welt, sondern auch im digitalen Raum weiter verstärkt werden.

Lagois-Fotowettbewerb 2025: Was macht uns reich?

Weltweit nimmt die ungleiche Vermögensverteilung zu. Die oberen zehn Prozent der Bevölkerung besitzen etwa 85 Prozent des Vermögens - Tendenz steigend. Die Ärmeren hingegen besitzen zusammen nur etwa ein Prozent des Vermögens. Auch in Deutschland werden die Reichsten immer reicher - hier wuchs das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen 2024 auf rund 155 Milliarden US-Dollar an. Wie können wir die Kluft zwischen Arm und Reich überwinden? Was bedeutet denn Reichtum überhaupt für uns Menschen?

Der Lagois-Fotowettbewerb 2025 widmet sich dem Thema Reichtum und der Frage, wie wir gesellschaftliche Teilhabe und Verteilungsgerechtigkeit erreichen können. Gesucht werden Fotoreportagen und Porträts von Menschen, die sich dafür einsetzen, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. Gesucht werden aber auch Arbeiten, die sich damit beschäftigen, was Reichtum noch bedeuten kann - auf persönlicher, kultureller oder gesellschaftlicher Ebene. Wie sind Wohlstand und Glück, Überfluss und Gier mit Reichtum verbunden? Welche anderen, neuen Form von Reichtum sollten wir in den Blick nehmen?

Alle Infos zum Wettbewerb unter diesem Link.

Teilnahme

Der Wettbewerb verleiht drei Preise: einen Fotopreis für Erwachsene & Profis, einen Fotopreis für Jugendliche und ein Fotografie Stipendium. Alle Einreichungen werden gesammelt über den unten stehenden Link abgegeben. 

Fotoprojekt hier einreichen und am Wettbewerb teilnehmen

Einsendeschluss Fotografie Stipendium: 15. Februar 2025

Einsendeschluss Fotopreise: 15. April 2025

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