Das Opferfest ist das höchste Fest im Islam. Es wird zum Höhepunkt des Haddsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka. Im Arabischen heißt das Opferfest Eid ul-Adha, auf Türkisch Kurban Bayramı, auf Persisch Eid-e Qurban. 2024 beginnen die Feierlichkeiten zum Opferfest am 15. Juni 2024.
Was wird beim Opferfest gefeiert?
Das Opferfest basiert auf folgender Geschichte: Einst hat sich Ibrahim (arabischer Name von Abraham) bereit erklärt, seinen erstgeborenen Sohn Ismail für Gott zu opfern. Im letzten Moment schickte Gott Ibrahim einen Widder, den er dann statt seines Sohnes opferte.
Diese Geschichte findet man nicht nur im Koran, sondern auch in der jüdischen Thora und der christlichen Bibel (Genesis 22,1–19). Allerdings geht es hier nicht um Ismail, sondern Ibrahim/Abrahams Sohn Isaak.
In Erinnerung daran begehen Muslime in aller Welt immer am 10. Tag des letzten islamischen Monats Dhū l-Hiddscha das Opferfest. Sie sind dazu aufgerufen, sich an Ibrahims Opferbereitschaft ein Beispiel zu nehmen. Zugleich gedenken Muslim*innen an diesem Tag der Barmherzigkeit Gottes.
Wie feiern Muslim*innen das Opferfest?
Zum Opferfest schlachten viele Familien ein Tier, wenn sie es sich finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres wird mit dem Umfeld, zu dem neben Verwandten auch Bekannte oder Nachbarn gehören, geteilt.
Ein Teil des Fleisches wird traditionell unter Armen und Bedürftigen verteilt. Es ist unter islamischen Gelehrten allerdings umstritten, ob diese Armenspende obligatorisch oder freiwillig ist.
Es ist Tradition, dass während des Opferfestes die Kinder beschenkt werden, oft mit Süßigkeiten. In größeren Städten finden kirmesartige Feste mit Karussells statt.
Welche Tiere werden geopfert?
Je nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere domestizierte Tiere wie Ziegen, Rinder, Kamele oder Wasserbüffel (in Indonesien) geschlachtet. Allgemein werden nur Paarhufer rituell geschlachtet – mit Ausnahme des Schweins, das als unrein gilt.
Welche liturgischen Gepflogenheiten gibt es?
Am ersten Morgen des Opferfests besuchen Muslim*innen die Moschee, um dort das gemeinsame Gebet (salat) zum Festtag zu verrichten. Die Teilnahme daran ist für die Sunniten Pflicht; Ausnahmeregelungen gelten für Gläubige, die sich auf der Pilgerfahrt nach Mekka befinden.
Wie ist die rechtliche Stellung des Opferfests in Deutschland?
Muslimische Schüler*innen sind in den meisten Bundesländern zum Opferfest für die ersten beiden Tage von der Verpflichtung zur Teilnahme am Unterricht und sonstigen schulischen Veranstaltungen befreit. In Bayern ist dies seit 2015 der Fall.
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