Das Sonntagsblatt veröffentlicht den Vortrag von Johanna Haberer im Wortlaut.

Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen, liebe Freunde und Weggefährtinnen.

Mein Thema zum Abschied ziert ein dickes Fragezeichen. Denn in der Tat wirft die neue Medienwelt zahllose Fragen auf – vor allem für die, die als Wegweiser durch den Dschungel der Informationen fungieren: die Journalisten.

Wo ist der Platz des Journalisten in der Gesellschaft? Stimmen die Paradigmen noch nach denen unsere Gesellschaft die Aufgabe der Medien definierte: Vierte Gewalt? Anwälte der Bürger sein? Gatekeeper zu Information und Meinung? Ermittler auf den Spuren der Korruption und der Macht?

Welche Vorbilder, Leitbilder und Normen zählen? Was muss jemand können, um in diesem Beruf in einer mediatisierten, digitalisierten Welt zu bestehen?

Ist die Journalistin Moderatorin? Reportiert der Journalist, was die Bürger wissen müssen, um sich als Bürger verhalten zu können – oder entwirft er die Welt, wie sie ihm gefällt? Soll der Journalist Aktivist sein, Chronist oder Kritiker? Oder sogar Schriftsteller – mit fiktionalen Ambitionen?

Sind Journalisten und Journalistinnen Dienstleister oder Propheten und Prediger oder sind sie – wie es heute in vielen Debatten heißt, Teil einer konstruktiven Lösung (constructiv journalism) der weltweiten Krisen? "Sagen, was ist". Was heißt das?

Die Medienwelt steht Kopf.

Der Beruf hat sich verändert und mit ihm die Politik.

Es ist wohl inzwischen die Frage, wer wen treibt: Medienschaffende die Politiker oder umgekehrt. In jedem Fall hat sicher auch das Wechselspiel zwischen immer mehr miteinander konkurrierenden Medien dazu geführt, dass heute Schauspieler Kriege führen und Hasardeure Weltmächte regieren und an Atomknöpfen drehen. Politiker werden mittlerweile auch an ihrem Unterhaltungswert gemessen, mit gefährlichen Folgen. Firmen- und Staatenlenker entlassen ihre Stäbe für Öffentlichkeitsarbeit und machen ihre Öffentlichkeitsarbeit selbst und per Twitter. Dabei halten sich an keinerlei Regeln mehr. Auch nicht an die des Anstands. Sie schreiben sich die Welt zusammen, wie es ihnen passt.

Im Gegenzug sind Qualitätsmedien versucht, alle Regeln der Neutralität fahren zu lassen…

Ich hatte auf meinem Berufsweg das ungeheure Privileg, den Wandel der Welt mit und durch die Medien und den Wandel in den Medien selber hautnah erleben, erforschen und kommentieren zu dürfen. Viele hier im Raum werden sich noch erinnern an jene Zeit, als es noch drei TV-Programme gab und das Wort zum Sonntag den Sendeschluss am Samstagabend bedeutete. Mein Einstieg in die Welt der Medien begann 1983, als das Fernsehen in Deutschland kommerzielle Konkurrenz bekam, und schon damals beklagten einige – besonders natürlich die Kolleginnen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – den Untergang des Abendlandes. Ich bin also eine reflektierende Zeitzeugin jenes Wandels hin zu einer Medienwelt, in der alle eine Stimme haben und das vielstimmige Konzert der Meinungen bisweilen schrille und auch hässliche Töne hervorbringt.

Mit dem Medienwandel haben viele Institutionen ihre bis dahin unhinterfragte Autorität verloren – auch der Beruf des Journalisten ist von diesem Autoritätsverlust gezeichnet und muss sich neu definieren.

Ein Rückblick:

Der Streit um das Selbstverständnis des journalistischen Berufs ist allerdings nicht neu, sondern so alt wie der Journalismus selbst und er wird immer neu geführt - bloß immer wieder unter veränderten Umständen und Umwelten.

Nebenbei bemerkt: Die Rollendebatte im Journalismus ähnelt – wie mein ehemaliger Mitarbeiter Daniel Meier herausgefunden hat – ganz eklatant den Professionsdebatten über den Pfarrerberuf in der Pastoraltheologie…

Lassen Sie mich versuchen, heute einen Beitrag zur Diskussion um das journalistische Selbstverständnis zu leisten. Dabei möchte ich in das Bild einer sich transformierenden Medienwelt auch einen Ort für die Christliche Publizistik einzeichnen.

Meine Tätigkeit als Professorin für Christliche Publizistik an der Theologischen Fakultät 2001 fiel zusammen mit dem, was wir heute "Digitalisierung" nennen. Die Durchdringung der Medienkommunikation in Deutschland, Europa, der Welt durch eine neue federleichte, unschlagbar effektive, blitzschnelle Technologie, die gerade ihre erste geplatzte Börsenblase hinter sich hatte. Eine Technologie, die damals noch einfach Internet hieß und die gesamte öffentlich-mediale Kommunikation revolutionieren sollte – auch die der kirchlichen Publizistik hin zu einer religiösen Medienkommunikation.

Die Veränderung des journalistischen Rollenverständnisses

Sie sollte nicht nur unseren Kommunikationshabitus, unsere Rituale, unseren Alltag, unsere Art zu schreiben, zu reden, uns zu informieren, Wissen zu produzieren und zu präsentieren, verändern, sie sollte insbesondere den Beruf des Journalisten und der Journalistin, also der "Gatekeeper", zu gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeiten revolutionieren. Und in all diesen Umwälzungen auch das Selbstverständnis und die Arbeitsbedingungen aller Journalisten, auch derer die sich christlich nennen oder in publizistischen Unternehmen der Kirchen arbeiten.

Die Anforderungen an diesen Beruf sind gewachsen, die Anforderungen an die journalistischen Fertigkeiten haben sich vervielfältigt. Besonders aber haben sich die Debatten um das Berufsethos verschoben.

Ausgewogenheit oder Haltung

Die ethischen Normen, die bis dahin für die Arbeit aller Journalisten galten, sind bis heute in den Codizes der Presse oder den Rundfunkstaatsverträgen verankert: Sorgfaltspflicht, Objektivität und/oder Neutralität, und das Zauberwort "Ausgewogenheit" galten als zentrale journalistische Leitkategorien. Immer wieder wurde diese Positionierung der Journalisten zwischen allen Stühlen der Gesellschaft betont und begründet mit dem Satz des ARD-Journalisten Hans Joachim Friedrichs:

"ein Journalist solle sich mit keiner Sache gemein machen – auch nicht mit einer guten...". Nur so schaffe man es, das Vertrauen des Publikums zu erhalten.

Abgesehen davon, dass dieser Satz aus dem Zusammenhang gerissen wurde und Friedrichs im selben Interview dem Spiegel anvertraute, er wäre gern Lafontaines Pressesprecher geworden, wenn dieser denn 1990 Kanzler geworden wäre: der Satz hat eine steile Karriere in der journalistischen Selbstbeschreibung gemacht. Ausgewogenheit und Äquidistanz – gleicher Abstand zu allen Akteuren, über die berichtet wird, wurde als höchste journalistische Tugend gepriesen!

Da hieß es: Wenn Sie predigen wollen, gehen Sie in die Kirche (siehe Cicero Claus Richter) oder "Ideologie vergiftet den Journalismus" (Claus Kleber). Oder jener Satz für alle Journalistenschüler: "Streichen Sie den Schaum".

Heute steht diese Forderung – die den Journalismus angloamerikanischer Prägung ausmachte, und auch in der Ausbildung in Deutschland state of the art war – in mancherlei Hinsicht in Frage. Der Ruf nach "Haltung" im Journalismus beherrscht die Debatte oder wie es Emil Dovivat einer der Gründungsväter der wissenschaftlichen Befassung mit Journalismus in den 1960ziger Jahren bereits nannte: nach "Gesinnung".

Blick in die Geschichte - Etablierung der Berufsnormen

Ein Blick in die Tradition des journalistischen Berufs zeigt, dass mit der Gründung erster Zeitungen im 17. Jahrhundert bereits die Norm der Unparteilichkeit als Arbeitsprinzip der informierenden und referierenden Nachrichtenmacher beschrieben wird. Die Selbstreflexion hat also nicht mit der Ausbildung des Journalismus zum Vollzeitberuf im 19. Jahrhundert begonnen – wie gern behauptet wird – sondern die "Kärrnerarbeit" der sorgfältigen Quellenprüfung, die Kenntlichmachung, woher eine Mitteilung kommt, das Durchschaubarmachen von Interessen, die Gleichbehandlung der  Meinungsträger, die Trennung von Berichterstattung und Kommentar ist das Versprechen der Zeitung von Beginn an oder wie die "Sonntägliche Zeitung" bereits 1688 verspricht: "menniglich nach Möglichkeit satisfaction zu geben" (Nach Philomena Schönhagen in: Wagner: Objektivität 2012) – also allen Genüge tun.

Geistesgeschichtlich kann man die Entwicklung der Berufs-Normen natürlich der Aufklärung zuschreiben, aber der wahre Grund für die Ausgewogenheit war schon immer ein pragmatisch-ökonomischer: Je breiter der Fokus ihrer Berichterstattung, je pluraler ihr Meinungsspektrum, desto mehr Menschen erreicht eine Zeitung, desto höher kann die Auflage wachsen. Ausgewogene Berichterstattung ist also das Fundament der Massenmedien.

Der Blick in die Geschichte im immer wieder auflodernden Streit um die Ausgewogenheitsnorm sei hier exemplarisch vertieft:

Eine Exemplarische Debatte I: Börne und Heine

Da ist das Journalistenduo – die wir heute vor allem als bedeutende Schriftsteller wahrnehmen, die aber immer auch als Journalisten für Zeitungen tätig waren, in Zeiten als Journalismus zum Vollberuf avancierte: Ludwig Börne und Heinrich Heine.

Beide aus jüdischen Elternhäusern, beide christlich getauft. Beide kannten und bewunderten einander zunächst nur literarisch. Beide äußerten sich mit der Zeit vernichtend über den jeweils anderen. Denn beide entzweite die Auffassung, die sie von sich selbst als Publizisten und politische Kommentatoren hatten. Beide waren Anhänger republikanischen Denkens, beide waren von der Zensur aus Deutschland vertrieben worden, beide kommentierten von Paris aus die gesellschaftlichen Umwälzungen in der französischen Gesellschaft der dreißiger und vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts für deutsche Zeitungen und kommentierten zugleich aus der Distanz die Entwicklungen in Preußen und dem deutschen Rest.

Aber der eine setzte seine Feder parteiisch für den Freiheitskampf des Volkes ein: Ein Publizist habe Partei zu ergreifen, das forderte Ludwig Börne. Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Demokratie.

Dagegen blieb Heine in seiner Berichterstattung über die politischen Ereignisse eher distanziert bisweilen ironisch und versuchte sich immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln seinem Gegenstand zu nähern. Über die Jahre treibt es die beiden immer weiter auseinander. Börne schreibt über Heine:

"Ebenso wie in der Politik ist Heine in immerwährendem Übergang begriffen zwischen den entgegengesetzten Meinungen, indem er auf dem Schlachtfelde, das sie trennt, hierhin und dorthin läuft, sich bald der einen bald der anderen nähert, ebenso wie er in Sachen Religion in immerwährendem Übergang begriffen zwischen dem Deismus und Atheismus. Der Grund liegt darin, Herr Heine ist nur ein Phrasenlieferant. Der Jedermann mit der kaufmännischsten Unparteilichkeit davon anbietet. Er kümmert sich nie um das Recht, die Gerechtigkeit einer Sache; er sorgt nur für seinen Worthandel, und kaum hat ihn die Hoffnung zu gewinnen zu einer Partei hingezogen, so treibt ihn alsbald die Furcht zu verlieren zu der anderen Partei zurück."

"Worthandel….Phrasenlieferant": Börne unterstellt Heine Gesinnungslosigkeit, weltanschaulichen Wankelmut. Dagegen wird Heinrich Heine im Streit um die Fragen der journalistischen Parteilichkeit seit Beginn der 2000er Jahre als "Modellfall" des modernen professionellen Journalismus gefeiert. Denn Heine stellt als Kriterien seiner Berichterstattung die Publizität, die Sachlichkeit und die journalistische Distanz auf. (Pöttker: Modellfall Heinrich Heine)

Anders Börne. Er vollzog keine Trennung seiner Rollen als Schriftsteller und Journalist. Er war und blieb ein Aktivist.

Eine exemplarische Debatte II

Oder sehen wir uns den Schlagabtausch zwischen dem legendären Reporter Egon Erwin Kisch und Kurt Tucholsky an:

Kisch schreibt im Vorwort zu seinem Buch Der rasende Reporter:

 "Der Reporter hat keine Tendenz, hat nichts zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern, so verlässlich, wie sich eine Aussage geben lässt ….Selbst der schlechte Reporter – der, der übertreibt oder unverläßlich ist – leistet werktätige Arbeit, denn er ist von den Tatsachen abhängig, er hat sich Kenntnis von ihnen zu verschaffen, durch Augenschein, durch ein Gespräch, durch eine Beobachtung, eine Auskunft…. Die Orte und Erscheinungen, die er beschreibt, die Versuche, die er anstellt, die Geschichte, deren Zeuge er ist, und die Quellen, die er aufsucht, müssen gar nicht so fern, gar nicht so selten und gar nicht so mühselig erreichbar sein, wenn er in einer Welt, die von der Lüge unermesslich überschwemmt ist, wenn er in einer Welt, die sich vergessen will und darum bloß auf Unwahrheit ausgeht, die Hingabe an sein Objekt hat. Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts exotischer als unsere Umwelt, nichts phantasievoller als die Sachlichkeit. Und nicht Sensationelleres gibt es in der Welt als die Zeit, in der man lebt!"

Darauf antwortet Kurt Tucholsky in seiner Rezension dieses Buches:

"Vieles ist gut gesehen, fast alles unbestochen. Aber wie sachlich man auch oder wie weit weg vom Thema man auch schreiben mag: es hilft alles nichts. Jeder Bericht, jeder noch so unpersönliche Bericht, enthüllt immer zunächst den Schreiber und in Tropennächten, Schiffskabinen, Pariser Tandelmärkten und Londoner Elendsquartieren, die man alle durch tausend Brillen sehen kann – auch wenn man keine aufhat – schreibt man ja immer nur sich selbst….

 

Die Frage nach der Wahrheit im Journalismus

Hinter solchen Auseinandersetzungen liegt die große erkenntnistheoretische Frage, ob die Welt nicht ohnehin nur subjektiv erfahrbar ist und jegliche Objektivitätsforderung eine "Schimäre" oder "Fata Morgana" (Uwe Kammann, Jürgen Leinemann, Herbert Riehl-Heyse in Interviews, zuletzt Hilal Sezgin ZEIT).

So haben eine Reihe amerikanischer Journalistenschulen nicht mehr "Objektivität/Neutralität" oder "Ausgewogenheit" als Ausbildungsziel für angehende Journalistinnen in ihrem Programm, sondern nur noch "Fairness".

Sie lehren einen "Ich-Journalismus", der versucht, der Einsicht zu folgen, dass die persönliche Perspektive bei jeder journalistischen Entscheidung – Themenwahl, Gesprächspartner, Selektion und Anordnung der Argumente und Perspektiven – entscheidend sei und nicht außen vor gehalten werden könne.

Daraus sind sehr interessante und bemerkenswerte Formate gewachsen, die die Berichterstattung bereichert und belebt haben. Die Autoren nehmen ihre Leser oder Zuhörer mit auf ihre Entdeckungsreise und werden Teil der Ereignisse über die sie berichten – eine Undercover-Recherche bei Neonazis oder zwei Autoren als schwangere Maria und Joseph auf Herbergssuche verkleidet, die das vorweihnachtliche Idyll in einem Viertel der Superreichen im Taunus schmerzhaft unterbrechen.

Solche – nennen wir sie mal "subjektivistische" – Positionen verbinden sich mit einem Berufsbild, das Journalisten die Freiheit zu uneingeschränkter Kritik einräumt und ein Anrecht auf eigene politische Selbstverwirklichung mittels jenes Mediums, für das sie arbeiten. Sie verstehen sich als Welterklärer Weltinterpreten und parteiliche Wortführer und auf Bitte meines Mentors und Freundes Friedrich Kraft sage ich jetzt auch: darunter gibt es allerdings auch Besserwisser, Rechthaber und Wichtigtuer….

Allerdings landet diese Position des "New Journalism", wenn sie nicht die originelle Ausnahme bleibt, sondern zum System wird, im kompletten Relativismus – und wie der Nestor der Kommunikationswissenschaft Ulrich Saxer es formuliert – in einer Tendenz zum "Totalitarismus". Denn dieser Journalismus steigert sich geradezu lustvoll in die Parteilichkeit und die Durchsetzung individueller Positionen hinein.

Was aber nützt subjektiver Haltungs- und Gesinnungs-Journalismus den Bürgern in einer demokratischen Gesellschaft? Was unterscheidet diese Sorte Journalisten, die sich als Heils- oder Unheilspropheten verstehen, noch von der Predigerin und dem Kanzelredner – abgesehen davon, dass sie sich nicht auf Gott und die Heilige Schrift berufen (sondern auf ihre individuelle Erfahrung)?

 

Die Objektivitätsforderung

 

Diese konstruktivistische und subjektivistische Position sieht davon ab, dass jeder subjektive Medienbeitrag zugleich einer Objektivitätsanforderung unterliegen muss.  (Tanjev Schultz)

Der Fall des Spiegel-Reporters Claas Relotius, der sich Passagen und Protagonisten seiner hochgepriesenen Reportagen einfach ausdachte, und der darauffolgende Skandal plus nachhaltiger Glaubwürdigkeitskrise der Qualitätsmedien, ist nur ein Beweis dafür, dass sich jeglicher Journalismus überflüssig macht, wenn er sich nicht an die Überprüfbarkeit von Tatsachenbehauptungen hält.

Der Zeitungswissenschaftler Wagner hält konstruktivistischen Positionen im Journalismus entgegen, dass wir in einer Welt der erfahrbaren Realitäten leben. Der konstruktivistische Journalismus sei zu vergleichen mit dem Versuch,

Kartographen zum freien künstlerischen Schaffen zu animieren. So gesehen, müssten diese dann nicht mehr darauf achten, dass ihre Karten die Gegenden, Straßen und Orte tatsächlich in zuverlässigen Relationen zur Wirklichkeit abbilden, weil ja doch jeder Nutzer seinen eigenen Weg suche und gehe… (Wagner Objektivität 2012, 210 S.)

Die Unterscheidung von Journalismus und Publizistik

Wagner hängt an der traditionellen Unterscheidung von Journalismus und Publizistik. Journalisten sind die medialen Akteure mit der Faktentreue und der Mitteilungs-Adäquanz. Publizisten sind die, die diese Fakten transparent in ihren jeweiligen weltanschaulichen Horizont einbetten.

Die Journalisten leisten also die Kärrnerarbeit der gesellschaftlichen Aufklärung durch möglichst adäquate Nachrichtenübermittlung, indem sie aus der Vogelperspektive die Gesellschaft mit sich selbst vermitteln und zugleich den Erkenntnisweg transparent machen, den sie gegangen sind.

Sie gewähren uns Bürgerinnen und Bürgern Informationen im Überblick und in der Zusammenschau und erzeugen dabei überhaupt erst eine Möglichkeit zur Meinungsbildung.

Die Publizisten versuchen sich als Meinungsführer, als Opinionleader, indem sie im seriösen Fall sehr transparent machen, dass es sich bei ihrem Beitrag um einen Meinungsbeitrag handelt.

Aber weder kommt der Bericht ganz ohne subjektive Anteile aus, noch kommt der profilierte Namensbeitrag – etwa von Heribert Prantl aus der Süddeutschen oder vom Klimaaktivisten Bernd Ulrich aus der ZEIT – ohne verifizierte Tatsachen aus.

Journalismus ist immer auch ein Erkenntnisweg. Natürlich innerhalb eines weltanschaulichen Gebäudes, natürlich immer mit persönlichen originellen Zugängen. Das macht ja guten Journalismus aus. Aber immer angebunden an überprüfbare Tatsachen und adäquat übermittelte Mitteilungen.

 

Einsicht in die kulturellen Grenzen der Wahrnehmung

Der aus Amerika stammende Begründer des sich in Deutschland neu etablierenden Fachs Medienethik, der Sozialethiker Ralph B. Potter von der Harvard Divinity School - also auch aus dem Fachbereich Theologie - stellt die ethischen Fragen eines Journalisten in den Horizont von persönlichen Werten und Loyalitäten. Jede Journalistin, jeder Journalist soll sich bei der Selbstverortung und bei ethischen Abwägungen im unklaren Fall auf die eigenen Werte, Prinzipien und Loyalitäten hin befragen. Journalisten müssten sich in ihrem professionellen Handeln klar machen, dass sie inmitten eines Ensembles von kulturell tradierten Normen stehen und als Teil eines journalistischen Systems bei aller individuellen Unabhängigkeit auch bestimmten Loyalitäten verpflichtet sind: gegenüber dem Verlag mit seinen redaktionellen Richtlinien, einer Rundfunkanstalt oder eben der nationalen Gemeinschaft, den Bürgern eines bestimmten Landes.

In diesen ethischen Reflexionsloops wird klar, dass die Ausgewogenheit eines journalistischen Urteils immer auch eine kulturelle und gesellschaftliche Prägung und ebensolche Rahmenbedingungen hat. Es spricht für eine Hybris der Subjektivitätsansätze, diese Rahmenbedingungen als lästige Determinanten abzutun. Sie sind, wie oben dargestellt, aus einem 400 Jahre alten Spannungsfeld entstanden und spiegeln insbesondere in unserem Land die Erfahrungen mit Totalitarismus unterschiedlicher Färbung wider.

Der Rahmen, in dem unsere deutsche Wirklichkeit verhandelt wird, sind zunächst das Grundgesetz und die demokratische Grundordnung. Sie allein regelt schon, dass Ausgewogenheit zum Beispiel nicht bedeuten kann, Stimmen, die unsere Grundordnung zerstören wollen, gleichberechtigt zu Wort kommen zu lassen.

Der Journalist Glenn Greenwald formulierte angesichts der Snowden-Affäre und des Versuchs der amerikanischen Geheimdienste, die Bürger uninformiert zu lassen über das Ausmaß der staatlichen Überwachung:

"Journalisten müssten Aktivisten der Demokratie sein". Das kann aber umgekehrt nicht bedeuten, dass Journalisten – etwa in der Klimadebatte oder in der Diskussion um den Ukrainekrieg – scheinbar alternativlose Handlungsweisen empfehlen.

In einer Demokratie geht es immer um Alternativen.

Denn ein weiteres Paradigma unserer medialen Verfasstheit ist die Vielfalt der Blickwinkel, zur Sicherung des demokratischen Austausches. Sie spiegelt sich in unserer Medienordnung in den unterschiedlichen politischen Richtungen unterschiedlicher Presseorgane wider und sie äußert sich in Redaktionsstatuten und Tendenzschutz, in den verfassungsrechtlichen Bestimmungen von Außen- und Binnenpluralität. Kaum eine Redakteurin, die ausgesprochen kritisch zum Staat Israel und dessen Politik steht, wird beim Springer-Verlag anheuern, der die "Freundschaft zum Staat Israel" in die Redaktionsstatuten aufgenommen hat. Kein Atheist würde von einem Organ der Christlichen Publizistik bezahlt werden wollen.

 

Christliche Publizistik – ein Beitrag zur Vielfalt

Christliche Publizistik ist im Chor der medialen Stimmen positionell. Wir sprechen in unserer Selbstbezeichnung ja auch von Christlicher "Publizistik", weil in den christlichen und kirchlichen Publikationen die Formen der Publikumsansprache sehr unterschiedlich sind und sich nicht auf Berichterstattung beschränken. Neben der Berichterstattung tragen christliche Publikationen zur religiösen Bildung bei, zur Seelsorge, auch verkündigende Texte gehören zum Portfolio des publizistischen Angebots.

Die Christliche Publizistik verstand sich im 19. Jahrhundert als Instrument der Inneren Mission, um die Christliche Soziallehre und Sozial-Politik gegen die sozialistische Bewegung des 19. Jahrhunderts in Stellung zu bringen. Sie hat sich nach dem zweiten Weltkrieg und der Erfahrung der totalitären Propaganda und der Redeverbote für Geistliche in den Medien neu definiert.

Dabei wurden die Loyalitäten einer Evangelischen Medienpolitik klar benannt: Die medienpolitischen Leitbegriffe der evangelischen Kirche, wie sie vom Vater der evangelischen Nachkriegspublizistik Kirchenrat Robert Geisendörfer formuliert wurden, betten die Medienaktivitäten der Kirchen in die Regeln, Normen und Prozesse der allgemeinen Publizistik ein:

Nach Geisendörfer hat die Evangelische Kirche als gesellschaftliche Akteurin die Aufgabe, die Unabhängigkeit aller Medien im Lande zu verteidigen – die Freiheit und die Qualität des allgemeinen Journalismus im Ganzen, und die Freiheit der Publizistik der Kirche im Besonderen.

Christliche Publizistik aber sollte im Forum der meinungsbildenden Medien die Objektivität zugunsten eines anwaltschaftlichen Journalismus verlassen. Auch die Äquidistanz wird aufgegeben. Christliche Publizistik soll besonders auf die unerhörten Meinungen und Stimmen achten, auf die unterdrückten oder übersehenen.

Sie soll: "Fürsprache üben, Barmherzigkeit vermitteln und Stimme leihen für die Sprachlosen", so definiert Geisendörfer ihre Aufgabe – diese Sätze stehen in Bronze gegossen im Eingang der evangelischen Medienhäuser. Und der Auftrag verflüchtigt sich auch nicht, wenn heute der Anschein erweckt wird, die Ohnmächtigen könnten sich selbst eine Stimme verschaffen.

Im Ideal also ein unabhängiger Journalismus im Namen der Kirche, dessen Loyalität bei den Ungehörten liegt, der aber zugleich tatsachenbasiert argumentiert innerhalb des weltanschaulichen Rahmens eines trinitarisch kommunizierenden Gottes und einer christlichen Ethik.

Christliche Publizistik ist so verstanden eine Stimme in der Vielfalt des demokratischen Medien-Konzerts, die aber – im Unterschied zu den Journalisten der "allgemeinen Presse" – eine Loyalität festschreibt: das Bekenntnis zum christlichen Weltverständnis, das Ermutigung und Trost und Katechese ebenso als publizistische Aufgabe versteht, wie die sachliche Berichterstattung aus dem Raum der Kirche. Das hat eine gewisse Logik natürlich auch in den Arbeitsfeldern der Kirchen, die sich in dieser Gesellschaft subsidiär mandatiert um die Menschen an den Rändern und unter den Rädern kümmert.

Die Kirchen sind mit ihren karitativen Einrichtungen in den vergessenen und hermetischen Räumen dieser Gesellschaft zuhause: in der Psychiatrie, bei den Obdachlosen, in den Frauenhäusern und Krankenhäusern, bei den Alten und bei den behinderten Menschen. Sie sind Spezialisten in Fragen der sozialen Gerechtigkeit. Denn es gibt in dieser Gesellschaft keinen Quadratmeter für den nicht ein christlicher Seelsorger zuständig wäre.

Bis heute verstehen sich christliche Journalisten nicht als unparteiische Berichterstatter, die sich mit keiner Sache gemein machen, sondern nehmen im Idealfall berichterstattend und kommentierend Partei für die Vergessenen und die Weggesperrten dieser Welt. Denn christliche Kirchen sind qua definitionem immer schon Global Player mit weltweit funktionierenden Netzwerken. Dieser Wettbewerbsvorteil an internationalen Nachrichtennetzen wird für mein Dafürhalten von Journalisten generell zu wenig genutzt

Christliche Publizistik war also immer schon Lobbyismus, nicht für die Kirche, sondern für die Sache. In dieser Logik der Anwaltschaft für die Verwundeten hätte man erwarten können, dass die christliche Publizistik sich besonders der Opfer kirchlichen Handelns oder Wegschauens angenommen hätte. Würden sich christliche Publizisten an ihre eigenen Leitgedanken halten, wären es nicht die weltliche Presse und das säkulare Fernsehen gewesen, die all den Vorwürfen von Misshandlungen, Unmenschlichkeiten und sexuellem Missbrauch im Raum der Kirche nachgegangen sind und nun die Kirchen – insbesondere die katholische - vor sich hertreiben. Es wäre die Aufgabe der kirchlichen Publizisten gewesen, die Aufklärung investigativ voranzutreiben.

Und - lassen Sie mich heute einmal träumen – wie stünde die katholische Kirche heute da, hätte ihre eigene Kirchenpresse die Aufklärungsarbeit rund um die Gewalttaten in der seelsorgerlichen Vertrauenssphäre selber aufgeklärt und verfolgt? Ähnliches gilt für die evangelische Kirchenpresse.

Aber da gerät eben doch eine Publizistik an ihre Grenzen, die am finanziellen Tropf der Institution Kirche hängt, und mit immer weniger Redakteuren immer mehr Kanäle bedient.

Will die Kirche und ihre Publizistik in der Aufmerksamkeitsökonomie des heutigen Medienwettbewerbs aber überleben, muss sie ihre professionellen Kräfte neu bündeln, Doppelstrukturen zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Verbands-Publizistik auflösen, die Funktion journalistischer Arbeit neu konzipieren, sich zur Marke etablieren, Raum und Zeit für Reporter organisieren, damit nicht nur berichtet, sondern intensiv recherchiert werden kann.

Kirche braucht wie jedes Unternehmen Skeptiker und "Nestbeschmutzer", die den Finger in die Wunde legen wie einst der ungläubige Thomas, damit sie wieder sein kann, wofür sie vor 2000 Jahren einmal angetreten ist: ein Raum für vorbildliches Zusammenleben von Menschen. Eine Welt, in der man es besser machen will.

 

Neue Gestaltungsmöglichkeiten

Die jüngste Medienentwicklung eröffnet nun alle Arten von Mischformen zwischen journalistischer und publizistischer Arbeit für alle, die in diesem Beruf arbeiten. Im Rahmen der Digitalisierung und Mediatisierung aller Lebenswelten zeigen sich zwischen subjektiver und objektiver Selbstformulierung der Journalisten tausend neue Präsentations- und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Möglichkeiten der Berichterstattung haben sich etwa durch Interaktivität mit Lesern, Hörerinnen und Usern grundsätzlich gewandelt. Journalistinnen in Verlagen und Rundfunkanstalten befinden sich nun im Deutungswettbewerb mit unzähligen Akteuren auf den Socialmedia-Plattformen und mit nichtprofessionellen Bürgerjournalisten.

Die publizistische Breite der Meinungsvielfalt wird ergänzt durch Personalcommunitys und fokussierte Zielgruppenpublizistik.

Da macht ein einzelner Bürgerjournalist wie Rezo Furore mit Wutreden auf Youtube gegen die CDU, gegen Querdenker oder gegen die Presse. Er bezeichnet sich selbst nicht als Journalisten, sondern als Web-Videoproduzenten, Kolumnisten und Unterhaltungskünstler. Rezo hat 1.700.000 Abbonnenten. Seine politischen Aussagen sind recherchiert und belegt.

Nachrichtenselektion, Themensetzung ja auch Orientierung werden plötzlich von "Freunden" im Netz oder Algorithmen übernommen (im Folgenden: Colin Porlezza Objektivität im Journalismus neu denken/in Hermeneutische Blätter 2021 S 104)

Doch Journalisten werden nicht nur persönlich und positionell, sie werden auch ihrerseits Ziel von digitalen Hassausbrüchen und Shitstorms wie kürzlich der bekannte Kolumnist Harald Martenstein, von dem ein provokanter Text wegen einer missverständlichen Formulierung von der Chefredaktion des Berliner Tagesspiegel überstürzt aus dem Netz genommen wurde und der deshalb nach dreißig Jahren die Zusammenarbeit mit dieser Zeitung aufkündigte. In einer Empörungsgesellschaft, und dazu ist Deutschland in den letzten Jahren geworden, kann nun jedes Wort zum Sprengsatz werden. Und auch prominente Journalisten sind nicht nur kritische Beobachter, sondern stehen selbst im Feuer der Kritik.

Journalisten können also heute neben ihrer recherchierenden und moderierenden "Kärrnerarbeit" auch in zahlreichen anderen publizistischen Darreichungsformen als Individuen in Erscheinung treten.

Persönliche und informelle Diskurse werden möglich. Themen können in neuen vielfältigen Spielarten wie Blogs und Podcasts das enge Korsett der Objektivitätsansprüche verlassen, ohne die Norm der tatsachenadäquaten Vermittlung zu verraten. Sie können der Infragestellung der Objektivitätsnorm einen multi- und transmedialen Journalismus entgegenstellen und diesem einen neuen differenzierenden Ort geben. Neue Berufsbilder entfalten sich, neue Geschäftsmodelle entstehen, neue Kompetenzen werden gebraucht. Es entstehen tausend neue Formen der Zusammenarbeit mit Datenproduzentinnen, Hackern, Programmiererinnen und Visualisierungsexperten. Dabei wird neben der Forderung nach einer  überprüfbaren Tatsachenberichterstattung, die Transparenz als Instrument der Qualitätssicherung immer wichtiger.

Keine Seitenbeschränkung oder Zeilenzahl, und kein Redaktionssystem, keine Zeitbeschränkung im Audio behindern die neuen digitalen Medienschaffenden. Sie können Interessen und Perspektiven offenlegen – etwa ihr christliches Welt- und Menschenbild. Sie können Recherchemethoden erklären, sie können sich korrigieren, sich vom Publikum kommentieren und verbessern lassen und ihre Rechercheergebnisse anderen zur Verfügung stellen.

Und: Journalisten können ihre Leistungen so deutlich besser als früher dokumentieren. Sie werden von tausend Augen im Netz beobachtet und ihre Texte von der digitalen Schwarmintelligenz auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Wer lügt oder abschreibt, wird enttarnt. Das macht den Journalismus besser, aber auch zu einem Beruf für Menschen mit Mut und der Fähigkeit zum Streit.

Die Journalistische Ethik entwickelt sich dabei von einer normativen zur kommunikativen Ethik, einer neuen Beziehungsethik. Das traditionelle Verständnis des Journalisten in den Massenmedien – einer sendet zu den Vielen – wird in den neuen Kommunikationsangeboten unterlaufen und Dialogfähigkeit gefordert. Aber auch die Freiheit sich in neuen Formaten zu äußern z.B. auch zu "predigen" oder zu "trösten", ist heute für jeden Journalisten möglich.

Objektivität wird so zum Kommunikationsprozess, der auch Fragen von journalistischer Neutralität und Ausgewogenheit öffentlich diskutieren kann und muss. Diese erweiterten Interaktionsmöglichkeiten könnten die Autorität des Journalistenhandwerks perspektivisch nur stärken, gerade wenn man dem Subjektivitätsverdacht, der manchen Milieus sehr in den Kram passt – dort heißt es dann "Lügenpresse" – wirkungsvoll entgegentreten will.

Man kann diesem Verdacht perspektivisch noch weiter entgegentreten, indem man die Unterscheidung von objektivem und subjektivem Journalismus in unterschiedliche Kommunikationsräume verweist. Die gedruckte Zeitung transportiert dann etwas anderes als der Twitteracount der einzelnen Autorin.

Denn es ist einerseits klar, dass journalistische Arbeit immer auf Einschätzungen beruht und Fakten niemals nur Fakten sind, sondern sich immer zugleich in Bedeutung verwandeln.

Aber jeder Deutung sei sie aus einem christlichen Horizont oder aus einem liberalen oder sozialdemokratischen Hintergrund müssen Fakten zugrunde liegen, möglichst multiperspektivisch und möglichst vollständig. Dann kann man "sagen" was ist – dann ist man im Journalismus auf der richtigen Seite.

Dazu müssen Redaktionen neu sortiert, die Kompetenzen gebündelt, die Teamfähigkeit gestärkt werden und: Digitalisierung darf auf keinen Fall als Einsparprogramm für Medienunternehmen verstanden werden. Denn die journalistische Arbeit ist noch vielfältiger geworden, noch differenzierter. Journalistinnen benötigen mehr Zeit, um etwa mit Nutzern zu kommunizieren, damit die Geschichten unserer Welt angemessen erzählt und weitererzählt werden können.

Oder wie Hannah Ahrend es formulierte:

 "Wer es unternimmt, zu sagen was ist – legei ta eonta – kann nicht umhin eine Geschichte zu erzählen, und in dieser Geschichte verlieren Fakten – (heute würde man sagen Daten und Fakten) – bereits ihre ursprüngliche Beliebigkeit und erlangen eine Bedeutung, die menschlich sinnvoll ist" (Hannah Ahrendt in Wahrheit und Politik in Dies. Wahrheit und Lüge in der Politik Zwei Essays München Zürich 2013 44-92 (89)

Meine lieben Weggefährten und Begleiterinnen, so in etwa schätze ich die Lage ein und diese neue Zeit wäre auch ein tolles Spielfeld für Geschichten aus dem Reich Gottes. Ein Zukunftsfeld für christliche Journalistinnen und evangelische Publizisten, für Prophetinnen und Prediger. Die Kirchen müssten hier einen großen Wurf machen und großzügig in Kreativität investieren,

in Menschen und Ausbildung - und natürlich in Freiheit. Und in Forschung. Das wäre mein Traum….