Am 19. Mai 2023 findet in Frankfurt am Main die 20. Jewrovision statt. Es handelt sich dabei um den größten Tanz- und Gesangswettbewerb für jüdische Kinder und Jugendliche in ganz Europa. Junge Menschen aus jüdischen Gemeinden in ganz Deutschland kämen in die Mainmetropole, um "ein Fest der Jüdischkeit" zu feiern, heißt es in der Pressemitteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Jewrovision: Glaube an etwas Größeres wichtig wie nie

Das Motto lautet "Don’t Stop Believing". Damit soll der Wettbewerb den Sound setzen für eine Zeit, "in der gerade der Glaube an sich selbst, aber auch der Glaube an etwas Größeres so wichtig wie nie und gleichzeitig unheimlich schwierig erscheinen", heißt es weiter.

In diesem Jahr stehe außerdem das 75-jährige Staatsjubiläum Israels im Vordergrund. Die Jugendlichen seien aufgerufen, ihre Verbundenheit zum jüdischen Staat künstlerisch darzustellen. Der Satz Theodor Herzls "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen" wirke auch heute noch nach.

Die Show in der Festhalle Frankfurt ermögliche den Jugendlichen etwas auszudrücken, das sie in ihrem Alltag als Jüdinnen und Juden in Deutschland manchmal schwer in Worte fassen könnten: ihre Emotionen, ihren Glauben und ihre Perspektive. Nicht nur mit den selbstgeschriebenen Liedtexten, sondern auch mit Kostümen und Tanz.

"Die Jugendlichen bewegt viel mehr, als ihnen die Gesellschaft manchmal zutraut." Bis zu 4.000 Zuschauer*innen werden in der Frankfurter Festhalle erwartet.

Zudem hätten die Jugendlichen bei dem Wettbewerb nach dem Vorbild des Eurovision Song Contest (ESC) die Möglichkeit, Judentum außerhalb ihrer Gemeinde und mit rund 1.500 Gleichaltrigen zu erleben.

Positives jüdisches Selbstbewusstsein

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland,  Josef Schuster, ist wie jedes Jahr Gastgeber der Jewrovision. Er wird wie folgt zitiert:

"Für mich ist die Eröffnung des Wettbewerbs jedes Mal eine Inspiration. Es ist beeindruckend zu sehen, wie selbstbewusst und mit ihren ganz eigenen Sichtweisen und Darstellungsformen die Jugendlichen ihre jüdische Identität, ihre Wünsche und Hoffnungen, aber auch ihre Ängste und Sorgen ausdrücken. Dieses Erlebnis eines positiven jüdischen Selbstbewusstseins und das Gefühl, Teil einer großen, lebendigen und stolzen jüdischen Gemeinschaft zu sein, ist bei kaum einem anderen Anlass so stark spürbar wie bei der Jewrovision."

Die Geschichte der Jewrovision

Gegründet wurde die Jewrovision 2002 auf einer jüdischen Jugendfreizeit im rheinland-pfälzischen Bad Sobernheim ins Leben gerufen. Seit 2013 richtet der Zentralrat der Juden die Veranstaltung aus. Sie findet in der Regel in der Stadt des Vorjahressiegers statt. 2022 gewann tatsächlich die Gruppe aus Frankfurt am Main.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden