In 1.708 der insgesamt 2.056 bayerischen Gemeinden wird der 15. August 2025 ein gesetzlicher Feiertag und damit arbeitsfrei sein. Sechs Gemeinden sind neu dabei, zwei oberfränkische Gemeinden müssen im Vergleich zum Vorjahr wieder auf einen freien Tag an Mariä Himmelfahrt verzichten. 

Die Änderungen gehen auf die neue Feiertagsregelung zurück, die sich wiederum auf den Zensus 2022 beruft. Da Mariä Himmelfahrt von der katholischen Kirche begangen wird, ist im Feiertagsgesetz festgelegt, dass diejenigen Gemeinden von der Arbeit freigestellt werden, in denen die katholische Bevölkerung die evangelische überwiegt. 

Neu dazu kommen 2025 folgende Gemeinden:

  • Martkrodach in Oberfranken
  • Bayerisdorf in Mittelfranken
  • Weisendorf in Mittelfranken 
  • Schwebheim in Unterfranken 
  • Memmingerberg in Schwaben
  • Oettingen in Schwaben

Auf einen freien Tag an Mariä Himmelfahrt verzichten müssen 2025 im Vergleich zum Vorjahr diese zwei Gemeinden: 

  • Seßlach in Oberfranken
  • Marktschorgast in Oberfranken

In allen anderen Gemeinden bleibt alles wie 2024 gehabt. 

Mariä Himmelfahrt

Die katholische Kirche begeht am 15. August das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Es ist das bedeutendste Marienfest der römisch-katholischen Kirche, das auch in der orthodoxen Kirche gefeiert wird. Einen Gedenktag für die Gottesmutter Maria kennt das frühe Christentum bereits seit dem 5. Jahrhundert.

Heute mischen sich in dem Fest Tradition, tief empfundene Frömmigkeit und Volksglaube. Die Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel wurde 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erhoben, was zu einer Aufwertung des Marienfestes in der katholischen Kirche führte.

Das Fest ist in vielen Regionen, vor allem in Süddeutschland, mit einer Kräuterweihe verbunden und zeigt so eine enge Verbindung mit dem Brauchtum. Die geweihten Kräuter sollen Menschen und Nutztiere vor Gefahren wie Krankheit, Gewitter oder Feuer beschützen.

Die evangelische Kirche und Mariä Himmelfahrt

Auch der Reformator Martin Luther schätzte Maria als Glaubenszeugin und Beispiel menschlicher Demut. Eine Heiligenverehrung lehnt die evangelische Kirche aber ab. Heute bewertet die feministische Theologie die Figur Maria als Symbol für die weibliche Seite des christlichen Gottes, der zur "Ganzwerdung" des Menschen beiträgt.

Die Bibel berichtet nicht über eine Himmelfahrt Marias. Allerdings enthält die mittelalterliche religiöse Textsammlung "Legenda Aurea" (Goldene Legende) eine Erzählung, der zufolge Jesus seiner Mutter nach dem Tod erschien, um sie auf ihrem Weg in den Himmel zu begleiten.

Die Himmelfahrt ist zudem ein bekanntes religionsgeschichtliches Motiv: Die biblischen Erzählungen von Christi Himmelfahrt halten die Hoffnungen auf ein jenseitiges Paradies wach. Im Islam ist der Aufstieg des Religionsstifters Mohammed durch sieben Himmel bis vor Gottes Thron überliefert. Die moderne Theologie interpretiert den Himmel als ein endgültiges "Bei-Gott-Sein".

mit Material des epd

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden

Florian Meier am Di, 06.05.2025 - 03:44 Link

Die feministische Theologie hat wohl richtig erkannt, dass es im Protestantismus nicht nur eine gewisse Leibfeindlichkeit gibt, sondern auch eine prominente Frauengestalt eher nicht im Zentrum steht. Deswegen sich an katholische Marienverehrung anzuhängen ist aber etwas fragwürdig. Es kommen nämlich durchaus Frauen im AT wie in den Evangelien vor, die eine sehr aktive Rolle einnehmen: Das Volk durch die Wüste führen (Miriam), theologische Diskussionen führen, prophetieren (Johanna), intrigieren (Rebekka) und Machtfragen lösen, als Königin ganze Völker retten (Esther), "Wissenschaftlerin" (Eva), fette Kohle ranschaffen, sexuelle Selbstbestimmung gegen Konvention (Tamar), Diakonin (Phoebe), enge Vertraute (Maria von Magdala). Maria wird aber abseits der Geburt eher stiefmütterlich behandelt, ja es gibt sogar Hinweise auf Spannungen im Mutter-Sohn-Verhältnis. Das spricht nicht unbedingt gegen sie, aber ob sie als besonderes Vorbild taugt?