Über dieses Vorhaben, auf das sich die bayerische Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern bereits verständigt hatte, debattierte in dieser Woche der bayerische Landtag in München. Schwerpunkte des Unterrichtsangebots sollen Ernährungs- und Gesundheitsbildung sein, außerdem Verbraucher- und Konsumbildung.
Behandelt werden etwa die Fragen, welche Lebensmittel gesund sind, wie man einen Haushalt führt, wie Landwirtschaft funktioniert und was man für den Umweltschutz tun kann. Die "Alltagskompetenz"-Projektwochen sollen für alle Schüler einmal in der Grundschule und ein weiteres Mal in der fünften bis neunten Klasse stattfinden, wie die Freien Wähler mitteilten. Vorgesehen sind mehr als 30 Stunden pro Schuljahr - was einem einstündigen Schulfach entspreche. Die konkrete Ausgestaltung soll den Schulen überlassen bleiben.
"Vielen jungen Leuten fehlt das Wissen für wirtschaftliches und nachhaltiges Handeln", sagte die bildungspolitische Sprecherin der Freien Wähler, Eva Gottstein. Die Entscheidung sei immerhin "ein kleiner Schritt in die richtige Richtung", da Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort sei, lobte die Grünen-Abgeordnete Gisela Sengl. Die Idee, "Alltagskompetenz" als eigenständiges Schulfach einzuführen, war nach dem erfolgreichen Artenschutz-Volksbegehren bei den Beratungen über ein großes Umweltschutzpaket entwickelt, von der bayerischen Koalition dann aber verworfen worden.