Evangelische Kirchen: Die Erlöserkirche in Herrsching

Historie der Kirche

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Einwohnerzahl Herrschings äußerst gering; um 1900 zählte die Gemeinde lediglich 448 Menschen, von denen nur16 dem evangelischen Glauben angehörten.

Die Möglichkeit, evangelische Gottesdienste in Pasing zu besuchen, wurde erst durch den Bau einer Bahnlinie im Jahr 1903 eröffnet. Im Jahr 1908 errichtete Otto Körpke eine keramische Fabrik, was dazu führte, dass viele Menschen Arbeit suchten und sich nach Herrsching begaben. Dieser Zustrom von Arbeitskräften führte zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl, wobei auch einige evangelische Gläubige darunter waren.

Erst im Jahr 1910 konnte der erste Weihnachtsgottesdienst im Hotel Seespitz in Herrsching gefeiert werden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Grundstück erworben, auf dem zunächst ein altes Schulhaus stand, das schließlich einem Gotteshaus wich. Im Juni 1926 fand unter Beteiligung der Gemeinden aus Pasing der erste Gottesdienst in dem neuen Gebäude statt.

Die Erlöserkirche in Herrsching liegt zwischen Kienbach und Ammersee und wirkt mit ihrer weißen Fassade freundlich und einladend. Architekt war Roderich Fick, der mit der Erlöserkirche sein letztes Werk plante. 1955 wurde der Spatenstich für das evangelische Gotteshaus gesetzt.  Er starb jedoch vor dem Bau und der Einweihung der Kirche. Seine Frau Catharina Fick-Büscher vollendete den Bau der Kirche, die 1956 eingeweiht wurde.

Bei der Kirche wurde auf Symmetrie verzichtet. Die beiden Kirchenbögen verlaufen nicht parallel, sondern versetzt. Durch das helle Mauerwerk wirkt die Kirche ruhig und durch die großen Fenster einladend. Glanzstücke der Kirche sind die Kanzel, das Taufbecken und der Altar. Ein Freund von Roderich Fick, Bernhard Bleker, hat diese Glanzstücke geschaffen. Die vier Kirchenglocken läuten immer vor den Gottesdiensten und samstags um 14 Uhr.